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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesehen hatte. Gleichzeitig
aber fehlte ihnen jeglicher Ausdruck.
    Perry vermutete, daß der Greis gar nicht mehr bewußt
lebte. Sein Geist durchstreifte möglicherweise schon das, was er
für das Jenseits hielt.
    Er legte seine Hand auf die runzlige Haut der Stirn. Es war ein
Gefühl, als faßte er einen eingetrockneten Pilz an.
    »Ist er krank oder nur schwach?« fragte Rhodan den
Jungen.
    Doch der Junge antwortete nicht; er starrte ihn nur an.
    Sekundenlang erwog Perry die Möglichkeit, der Junge könnte
ebenfalls den Verstand verloren haben. Aber er verwarf sie schnell
wieder. Die goldbraunen Augen des Jungen zeugten von wacher
Intelligenz - und von einer Reife, die Perry niemals bei einem
Menschen dieses Alters vermutet hätte.
    Vielleicht kann er nicht sprechen!
    Der Großadministrator zog eine Magnettafel hervor und
schrieb mit dem
    COa-Laserstift darauf:
    Wenn du das lesen kannst, dann nicke!
    Er beobachtete den Jungen sehr aufmerksam, doch der reagierte
überhaupt nicht. Er zuckte mit keiner Wimper.
    Von draußen erscholl der Lärm umstürzender Bäume,
brechender Stämme und Äste, dazu ein an- und abschwellendes
Summen und Heulen.
    Perry ging vor die Hütte und sah die Schildkröte aus dem
Dschungel brechen und langsam auf das verfallene Gebäude
zurollen. Obo Nakuru schaltete den Peilimpulsgeber des
Kommandogerätes ab, als das Fahrzeug nur noch wenige Meter von
ihm entfernt war.
    Die Schildkröte hielt an.
    Rhodan und Nakuru stiegen ein, während der Nexialist gleich
darauf wieder ausstieg, wobei er eine Antigrav-Krankentrage mitnahm.
    Wenige Minuten später erschien Nakuru wieder, gefolgt von dem
Jungen. Der Massai dirigierte die Schwebetrage, auf der der Greis
angeschnallt lag, in den Frachtraum des Expeditionsfahrzeuges. Dort
klappte er die Hilfsstüzen auf.
    Perry nahm die Laserschere - die keine äußere
Ähnlichkeit mit irgendeiner Schere des zwanzigsten Jahrhunderts
hatte - und trennte die Kleidung des Alten auf. Ein erschreckend
abgemagerter und schmutziger Greisenkörper kam zum Vorschein.
    Obo Nakuru sprühte ein Selbstreinigungsmittel auf die Haut
und saugte es eine halbe Minute später ab. Der Schmutz war
verschwunden. Die Haut war nicht nur tadellos sauber, sondern auch
leicht gerötet, was auf einen mild angeregten Blutkreislauf
deutete.
    Perry Rhodan nahm die Deponier-Pistole und schoß rund
dreißig nadelfeine Mikrosonden unter die Haut des Patienten. An
jeder Mikrosonde hing ein zwirnsfadendünnes Kabel, das von der
Pistole aus zum Diagnose-Computer führte.
    Der Junge stand dabei, beobachtete jeden Handgriff, gab aber weder
positive noch negative Äußerungen von sich.
    Nachdem Perry alle Mikrosonden deponiert hatte, schob er die
Pistole in die Kontakthalterung des Diagnostik-Computers zurück
und aktivierte die Positronik.
    Der Computer war so programmiert, daß er den Laien mit
überflüssigen Fachausdrücken verschonte und statt
dessen klare verständliche Normalsprache verwandte.
    Dennoch glitten über achtzig Zentimeter dichtbedruckten
Analysebandes aus dem Laserschreiber, denn das Positronengehirn
erfaßte natürlich alle krankhaften Unregelmäßigkeiten
des Körpers, angefangen von einer Hautunreinheit über eine
Prostatavergrößerung bis zum Cholesteringehalt des Blutes.
    Aber zu Rhodans Verwunderung litt der alte Mann an keiner
ernsthaften Krankheit - bis auf eine progressive Altersschwäche,
verbunden mit Altersschwachsinn.
    Weder das eine noch das andere wurde als heilbar bezeichnet, aber
wenigstens erklärte der Computer, daß die Altersschwäche
graduell zum Positiven hin verändert werden könnte. Er
schlug dafür eine kombinierte Behandlung mit Blutplasma, eine
Leberaktivierung, Zuführung von Vitaminen, Hormonen und
Traubenzucker vor.
    Perry und Obo hatten nichts dagegen einzuwenden. Sie gaben die
Empfehlung der Positronik an das Therapiegerät weiter, schlossen
den Patienten an und konnten zusehen, wie das Gerät seine Arbeit
verrichtete.
    Der Junge sah ebenfalls zu, aber er sprach noch immer kein Wort.
Nakuru ging in den kleinen Vorratsraum der Schildkröte. Als er
zurückkehrte, hielt er eine Tafel Schokolade in der Hand.
    Er gab sie dem Jungen.
    Der nahm sie, doch er traf keine Anstalten, sie auszuwickeln und
zu essen. Er hielt sie nur in der Hand, so, wie der Nexialist sie ihm
gegeben hatte.
    »Er wird sie so lange halten, bis sie völlig
aufgeweicht ist«, meinte Nakuru mit einem Unterton von
Verzweiflung. »Zum Teufel, so benimmt sich kein Wesen aus
Fleisch und

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