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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Aber wenn Sie den
Schädel abtasten, werden Sie merken, daß die Terkonithülle
des Positronengehirns geborsten ist.«
    »Ich verzichte gern darauf«, erwiderte Rhodan. »Haben
Sie schon eine Theorie, was den Robot-Jaguar >getötet<
haben könnte?«
    »Beispielsweise der Zusammenstoß mit einem Shift,
Sir«, antwortete Obo Nakuru.
    Perry nickte.
    »Das geschieht mir recht. Meine Frage war dumm. Nichts in
diesem Dschungel kann die Terkonithülle eines Positronengehirns
zerschmettern.«
    »Es sei denn, es wäre von draußen gekommen«,
ergänzte Obo. »Aber das hätten wir bemerkt, nicht
wahr?«
    Perry Rhodan runzelte die Stirn.
    Was der Massai sagte, entsprach der Wahrheit. Ihre
ArmbandOrtungstaster hätten auf die Annäherung technischen
Geräts angesprochen.
    Es sei denn, es war nur so viel, daß ein Mensch es mühelos
tragen konnte und befand sich in mindestens zweihundert Metern
Entfernung.
    »Der Junge! Haben Sie bemerkt, ob der Junge eine
Energiewaffe oder anderes technisches Gerät bei sich führte,
Obo?«
    Nakuru schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, Sir. Ich habe gar nicht darauf geachtet - und das
widerspricht eigentlich meiner Natur.«
    Rhodan lächelte.
    »Das glaube ich nicht, Obo. Es handelt sich um ein Kind, und
einem Kind gegenüber verhalten wir uns anders als bei einem
Erwachsenen.«
    Er wurde ernst.
    »Aber dennoch müssen wir den Jungen weiterhin suchen.
Was dem Roboter zum Verhängnis wurde, kann ihm erst recht zum
Verhängnis werden.«
    Nakuru nickte und machte eine Geste, die im Winkel von etwa
dreißig Grad nach Südosten wies.
    »In diesem Gebiet, Sir!«
    Perry fragte nicht, warum. Er startete und schwebte dem goldenen
Glitzern entgegen, das im Wipfeldach spielte.
    ***
    Nach Nelsons letzten Worten war Stille eingetreten. Das Schweigen
lastete unsichtbar und doch schwer in der Steuerzentrale des
Schiffes.
    Aber es erfüllte seinen Zweck.
    Es regte die Phantasie an, schuf Bereitschaft zu gegenseitigem
Verstehen
    und zur Verständigung.
    »Wo liegt die nächste Ansiedlung?« fragte Guy und
brach damit das Schweigen.
    »Siebzig Kilometer westlich von hier«, antwortete
Simon Elidas. »Es ist die Bergwerksstadt Phoenix, mit rund
neunzigtausend Einwohnern.«
    »Aber Sie kommen nicht direkt von Phoenix?«
    »Nein, Pjotr und ich waren mit Freunden auf der Jagd. Unser
Quartier ist eine Jagdhütte, nur elf Kilometer von hier
entfernt. Als wir das Schiff landen sahen, machten wir uns auf den
Weg.«
    »Sie nahmen natürlich an, es handelte sich um ein
Raumschiff von Kasuir.«
    »Um ein Deportationsschiff«, warf Pjotr ein. »Wir
wollten es kapern und mit einem Trupp entschlossener Männer nach
Kasuir fliegen, um die Regierung zu stürzen.«
    Guy nickte.
    »An Ihrer Stelle hätte ich ebenso gedacht. Vielleicht
helfe ich Ihnen. Allerdings bin ich ein Mann, der Blutvergießen
zu vermeiden trachtet. Gegen die Beförderung von - sagen wir -
tausend Mitgliedern einer Verhandlungsdelegation hätte ich
jedoch nichts einzuwenden.«
    Simon lachte trocken.
    »Sie sind ein verständnisvoller Mensch, Kapitän
Nelson. Wenn Sie uns losbinden würden, könnten wir Ihnen
die Hand schütteln.«
    »Außerdem könnten wir dann noch einen Whisky
trinken, ohne Hilfe beanspruchen zu müssen«, meinte Pjotr.
    Mabel lachte amüsiert.
    Der Raumkapitän band Simon und Pjotr los, und nach dem
Händeschütteln goß er drei große Gläser
randvoll mit Whisky.
    »Der >gute Geist< der Erde«, sagte er dazu.
»Prost, Freunde!«
    »Prost, Guy!« sagten die Besucher wie aus einem Mund
und leerten ihre Gläser.
    Pjotr leckte sich die Lippen.
    »Der ist wirklich ausgezeichnet. Übrigens heiße
ich Pjotr Larkin, aber Pjotr genügt unter Freunden. Es tut mir
leid, daß ich draußen ein wenig rauh mit Ihnen
umgesprungen bin, Guy.«
    »Schon gut«, erwiderte Nelson. »Sie hassen die
>Edelmenschen< von Kasuir?«
    »Allerdings, Guy. Sie trennten mich von meiner Familie,
meiner Frau und drei Kindern. Das war vor neunzehn Jahren. Ich habe
nie wieder etwas von ihnen gehört - und sie nicht von mir.«
    Guy stutzte.
    »Man trennte Sie von Ihrer Familie - und Sie rebellierten
nicht einmal in Gedanken?«
    »So ist es.«
    »Das glaube ich nicht«, warf Mabel ein. »Jeder
Mensch hätte in einer solchen Situation aufbegehrt. Wenn Sie das
Gegenteil behaupten, fühlen Sie nicht mehr wie ein Mensch.«
    Pjotr Larkin schoß aus seinem Sessel hoch, aber Guy legte
ihm die Hand auf die Schulter und drückte ihn zurück.
    »Immer ruhig Blut!« sagte er. »Mabel,

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