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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mabel.
    »Also, Simon, was hältst du von meinem Vorschlag mit
den Kommandotrupps?« fragte Pjotr.
    Simon Elidas wiegte nachdenklich den Kopf.
    Bevor er sprechen konnte, erklärte Guy Nelson:
    »Es dauert wahrscheinlich Monate, bis die Raumschiffe
Ontarios nach Kasuir kommen - und einige verunglücken sicher
unterwegs oder bei Start und Landung -, aber wenn wir George finden,
können wir die HER BRITANNIC MAJESTY II wieder startklar machen
und unsere Freunde nach Kasuir befördern.«
    »Einverstanden«, sagte Simon.
    »Wunderbar!« rief Mabel. »Guy, du machst unsere
letzte Schildkröte fertig, Simon und Pjotr, Sie gehen hinaus und
rufen Ihre Kameraden herein, damit sie sich ein bißchen
aufwärmen können.«
    Guy grinste.
    »Zu Befehl, Euer Majestät!«
    Elidas sagte nichts, aber er grinste ebenfalls und schlug Mabel im
Vorbeigehen die flache Hand auf die Kehrseite. Anschließend
mußte er spurten, zuerst von Mabel selbst und danach von ihrem
Geschimpfe verfolgt.
    Allein Pjotrs Abgang verlief völlig undramatisch.
    Zwanzig Minuten später rollte die Schildkröte mit
knirschenden Ketten rumpelnd über die Verladerampe. In ihr saßen
außer den Nelsons und den beiden ersten Besuchern noch drei
weitere Männer.
    Als sich das Schott hinter der zurückgefahrenen Laderampe
wieder geschlossen hatte, bestimmte Guy den Kurs und beschleunigte
bis auf achtzig Stundenkilometer. Die Gleisketten zerfetzten den
verharschten Schnee und hinterließen eine breite Spur.
    Sie fuhren nicht zur Jagdhütte, sondern direkt nach Phoenix,
und als die blaue Riesensonne Makolith über den östlichen
Horizont kroch, rollte die Schildkröte durch die
Hauptverkehrsstraße der Bergwerksstadt.
    Es war eine saubere Stadt aus Stein- und Holzhäusern, mit
Teerstraßen und gepflasterten Gehwegen. Außerhalb der
Stadt stieg das Vorgebirge einer stahlgrauen Bergkette sanft empor.
Dort standen Fördertürme, nicht weit davon entfernt die
Hochofenanlagen von Stahlwerken. Über den Konverterkaminen
waberte glühende Luft.
    Guy und Mabel kannten derartige Anlagen von präkosmischen
Kulturen, dennoch mußte ihnen Simon manches erklären, was
sie nicht zu identifizieren vermochten. So beispielsweise das riesige
Dampfkraftwerk der Stadt mit den hohen Schornsteinen und dem
rechteckigen Klotz des Kesselhauses, das etwas kleinere Turbinenhaus
und die Freiluftschaltanlage mit den Wandertransformatoren, den
Spannungsgerüsten und -seilen, den Druckluftschnelltastern,
Überspannungsableitern und den vielen Gittermasten.
    Im Unterschied zu anderen technisch rückständigen Welten
gab es auf Ontario in den Städten keinen Individualverkehr.
Omnibusse, Magnetschienenbahnen und Elektro-Taxis beförderten
die Menschen zu ihren Zielen. Auf dem Fluß, der mitten durch
Phoenix strömte, verkehrten Fracht-und Passagierschiffe. Drei
Hängebrücken und eine Bogenbrücke für den
Schienenverkehr überspannten den Fluß.
    Die Schildkröte fand, wie erwartet, allergrößtes
Interesse bei den Stadtbewohnern. Immer mehr Menschen drängten
sich auf den Straßen, bis schließlich dicht vor dem
Hauptplatz der Verkehr stockte, weil sich die Menschen auf den
Fahrbahnen angesammelt hatten.
    Simon Elidas bat Guy, die Kanzel zu öffnen, dann stieg er auf
den Rand und rief der Menge zu, daß wichtiger Besuch von der
Erde gekommen sei und man das Fahrzeug durchlassen möchte.
    Die erste Reaktion war Schweigen, eine Stille wie auf einem
vergessenen Friedhof. Dann brachen die Menschen in Jubel aus;
teilweise weinten sie oder starrten blicklos vor sich hin.
    »Die terranischen Raumfahrer werden uns helfen!« rief
Simon.
    »Es wird alles gut werden, das versprechen wir euch. Bitte,
laßt uns durch.
    Wir müssen zum Rathaus.«
    Allmählich ging die Menge auseinander. Der Jubel verebbte
langsam.
    Mit einer Hand steuerte Guy die Schildkröte, mit der anderen
schwenkte er seine Kapitänsmütze, während Mabel neben
ihm mit ihrem Kopftuch winkte.
    Die Gesichter draußen zeugten von dem, was diese Menschen
alles durchgemacht hatten. Ihr Überlebenswille und ihr Fleiß
hatten zwar Ontario zu einer zweiten Heimat für sie gemacht,
aber sie lebten nicht freiwillig hier -und oft getrennt von
Angehörigen und Freunden.
    Man hatte sie verstoßen, weil eine verblendete Machtgruppe
sie als minderwertige Erbgutträger betrachtete.
    Guy Nelson vermochte ihre Gefühle zu verstehen. Er hoffte,
ihnen zu ihrem Recht verhelfen zu können - vorausgesetzt, er
fand seinen Robotgehilfen wieder.

6.
    Perry Rhodan landete

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