Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
von
Phoenix ablöste und der sich in den Bergen verlor.
    »Wir werden sehen«, murmelte er.
    »Hat sich jemand Gedanken darüber gemacht, woher dieses
rätselhafte Gebilde gekommen sein könnte?« fragte
Mabel Nelson. »Ich nehme an, es wäre längst entdeckt
worden, hätte es schon vor dem Energieschock existiert.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Simon. »Vielleicht
hat das Gebilde bisher unter einem Tarnschirm gelegen.« Er
zuckte die Schultern. »Oder es ist aus dem Nichts
materialisiert.«
    Guy jagte die Schildkröte in halsbrecherischer Fahrt um eine
Kurve. Einige der Steinbrocken, die den Feldweg hangseitig
begrenzten, wurden vom herumwirbelnden Heck in die Tiefe
katapultiert. Die starken Elektromotoren des Expeditionsfahrzeuges
heulten schrill auf; die Gleisketten wirbelten eine große
Staubwolke hoch.
    Wenige Minuten später wurde der Feldweg zu einem Trampelpfad,
der sich schließlich verlor. Guy mußte von da an zusehen,
wie er das Gelände bewältigte und dabei immer wieder auf
den Kurs zurückkehrte, den Simon Elidas ihm angab.
    Nach sechseinhalb Stunden Auf und Ab und unermüdlichen
Rollens hörten die Insassen der Schildkröte ein schnell
anschwellendes Pfeifen und Heulen, dann überflog ein
zweistrahliges Düsenflugzeug mit hochgewölbter schmaler
Bugkanzel das Fahrzeug. Es legte sich in eine steile Linkskurve,
überflog einen Bergkamm und entschwand den Blicken der
Beobachter.
    »Hinter diesem Kamm liegt das Gebilde«, erklärte
Pjotr, nachdem er über Sprechfunk mit dem Piloten des
Düsenflugzeuges gesprochen hatte.
    Gedankenverloren schaute Nelson zum Himmel.
    »Ein schönes Flugzeug«, sagte er. »Aerodynamisch
geformt wie ein terranischer Albatros!« Er seufzte. »Das
müssen noch Zeiten gewesen sein, als auch am Himmel der Erde
noch diese Stahlvögel kreisten!«
    »Sie sollen die Luft verpestet haben«, warf Mabel ein.
    Guy Nelson schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mir vorstellen, daß bei systematischer
Forschung Triebwerke erfunden worden wären, die die Luft
verbessert anstatt verschlechtert hätten. Es ist alles nur eine
Frage des Ausrichtens menschlicher Denkprozesse.«
    Er stieß den Beschleunigungshebel weiter nach vorn. Die
Schildkröte machte förmlich einen Satz, dann begann sie den
Berghang zu erklimmen.
    Guy nickte seiner Schwester auffordernd zu, und Mabel aktivierte
das BugImpulsgeschütz. Sie bediente den Feuerleit-Computer, der
dafür sorgte, daß mit sparsamen Hochenergieschüssen
eine Art Serpentinenbahn für die Schildkröte angelegt
wurde.
    Der Raumkapitän steuerte das Expeditionsfahrzeug mit
traumwandlerischer Sicherheit. Manchmal sah es aus, als riskiere er
den Sturz in die Tiefe, aber jedesmal erwies sich schließlich,
daß alle Fahrmanöver genau berechnet waren.
    Und endlich erreichte die Schildkröte den Bergkamm.
    Nelson bremste ab. Die Widerhaken der breiten Gleisketten rissen
tiefe Furchen in den Fels und verankerten das Fahrzeug nach kurzer
Bremsstrecke absolut sicher.
    Doch darauf achtete in diesem Augenblick niemand.
    Alle blickten wie gebannt auf das riesige Gebilde aus funkelndem
vielfarbigen Glas, dessen Flächen und Kanten zu glühen
schienen.
    Guy Nelson schätzte die Flächenausdehnung auf ungefähr
hundertfünfundsiebzig Quadratkilometer und die größte
Höhenausdehnung auf etwa tausend Meter.
    Das Gebilde lag wie ein abgestürzter Planetoid aus Edelstein
in einer ausgedehnten Talmulde. Aber es konnte nicht aus dem Weltraum
abgestürzt sein, denn die Umgebung zeigte auch nicht die
geringste Spur von Verwüstung.
    Es war, als wäre »die Stadt« wie eine gigantische
gläserne Blume gewachsen oder aus der Luft kristallisiert.
    Guy richtete die Hypertaster auf das bunte Gebilde und tastete es
systematisch ab. Als die Computeranalyse vorlag, kratzte er sich am
Hinterkopf und meinte:
    »Das Ding besteht aus dem, was wir als Normalmaterie
bezeichnen, aber diese Materie existiert genau zu gleichen Teilen als
Masse und als Energie. Wenn es eine Stadt ist, dann müssen sich
ihre Bewohner von uns etwa so unterscheiden wie ein Roboter von einem
Gänseblümchen.«
    »Was bitte, ist der Unterschied, Guy?« fragte Sarah.
    Der Kapitän runzelte die Stirn, dann stieß er eine
Verwünschung aus und sagte:
    »Ein Gänseblümchen ist zuverlässiger als ein
Roboter, wie ich aus Erfahrung behaupten kann! Und nun wollen wir uns
dieses Gebilde möglichst von innen besehen.«
    »Ist das nicht gefährlich?« fragte Simon Elidas.
    Guy grinste.
    »Diese Frage werde ich Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher