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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er und drehte den Kopf. Die
Halsmuskeln schmerzten, als würden sie mit tausend Nadeln
gestochen.
    In seinen Füßen schienen die Blutgefäße mit
flüssigem Blei gefüllt zu sein. Der Magen drückte, im
Kopf hämmerte ein wütender Schmerz. Als seine Hand zufällig
an seine Brust

    kam, fühlte er an den Fingerspitzen Beulen und Stiche. Er hob
stöhnend den Kopf, blickte seine fahlsilberne Haut an und
erschrak.
    „Mücken! Moskitos! Sicher haben mich Millionen davon
gestochen!“ sagte er halblaut.
    Sein ganzer Körper war von den Mücken zerstochen. Maras
beugte sich vor und schrie leise auf, als er den Rücken krümmte.
Auch die Wirbelsäule tat weh. Maras langte nach dem dünnen
Seil, das dreimal aus seinen tauben Fingern schlüpfte, ehe er
den Knoten auf-ziehen konnte und langsam nach vorn aus der Matte
rutschte. Er trat mit beiden Füßen auf einen langen,
dornigen Zweig und wimmerte auf.
    Dann fluchte er.
    Er knickte in den Knien ein, stemmte sich mühsam hoch und
wankte bis zum Feuerkreis. Dort versuchte er, sich die Dornen aus der
Sohle zu ziehen. Einige von ihnen brachen ab, andere entfernte er und
sah sich nach den Stiefeln um.
    „Verdammt!“ sagte er. „Verdammt! Wo ist der
andere Stiefel.“
    Schweigend machte er sich auf die Suche.
    Spuren! schoß es ihm durch den Kopf. Ein Tier hat den
Stiefel fortgezerrt, und es müssen Spuren vorhanden sein!
    Der linke Stiefel stand noch da, wo er ihn am Abend hingestellt
hatte. Rings um ihn tobte der Chor derjenigen Vögel und Tiere,
die bei Sonnenaufgang wach wurden. Der Juckreiz der vielen
Insektenstiche wurde übermächtig.
    Maras setzte sich auf eine hochragende Wurzel und griff nach dem
Stiefel. Als er ihn bewegte, ertönte aus dem Schaft ein hohles
Zischen. Erschreckt fuhr er zurück.
    Schlange? Insekt? Reptil? dachte er. Die Pannen und Rückschläge
summierten sich. Er stand auf und spürte wieder seine
rebellierenden Muskeln und die tobenden Nerven. Dann

    zog er den Strahler, entsicherte ihn und stellte den Projektor auf
einen feinen, stark gebündelten Strahl ein. Schließlich
fasste er den Stiefel vorn am Fuß, drehte ihn schnell um und
schüttelte ihn.
    Eine Handvoll kleiner, schwarzer Käfer fiel heraus.
    Dann blickte der haarige, schwarze Kopf einer riesigen Spinne aus
dem Schaft; ihre mit Haken bewehrten Beine klammerten sich an das
weiche Futter. Maras gab dem Impuls, schreiend den Stiefel von sich
zuschleudern, nicht nach. Er schlug den Stiefel auf den Boden und
feuerte auf die Spinne, traf sie und legte dann den Stiefel vor sich
hin.
    „Ich wette, es sind noch zwanzig Schlangen darin!“
sagte er.
    Im Schaft konnte er nichts erkennen. Er zog den Verschluss auf,
schüttelte den Gegenstand abermals, und tatsächlich wand
sich eine kleine Schlange daraus hervor, fiel herunter und
schlängelte sich durch das Gras davon. Ein paar Ameisen folgten.
    Schließlich zog er den Stiefel an. Er humpelte der Spur
nach, die sich zwischen den Wurzeln über das Gras hinzog, folgte
ihr über Moospolster und fand den zweiten Stiefel schließlich
in einer Astgabel eingeklemmt, acht Meter über dem Boden.
    Eine knappe halbe Stunde später besaß er beide Stiefel
und schwor sich, sie niemals wieder von den Füßen zu
nehmen. Oder er legte sie in der Hängematte auf seine Brust.
    Lombardi wusch sich an der Quelle, spülte sich den Mund aus
und merkte, daß das kleinere Messer aus dem Stiefelschaft
verschwunden war. Er trocknete sich ab, wickelte die Seife in das
feuchte Handtuch, aß Brot und Braten und zwei Konzentratwürfel
und kämpfte ununterbrochen gegen den Juckreiz an. „Was
jetzt?“ fragte er sich, als er die Insekten, Spinnen und Käfer
aus der Jacke geschüttelt und die Flecken der Pilze abgewischt
hatte.

    „Weiter nach Osten!“ gab er sich zur Antwort.
    Die Sohlen seiner Füße schmerzten von den Dornen. Jeder
Quadratzentimeter Haut juckte teuflisch. Seine Muskeln und Nerven
streikten bei jedem Schritt, aber er hatte irgendwo gelesen, daß
man Muskelkater am besten mit angestrengter Bewegung bekämpfte.
    Er bewegte sich angestrengt und bekämpfte den Muskelkater.
    An diesem zweiten Tag kam er trotzdem gut voran. Er wanderte durch
leicht ansteigendes Gelände. Zunächst, fast bis Mittag,
ging es durch einen dschungelartigen Hochwald, der immer mehr
zusammenrückte, mehr und mehr von Büschen durchsetzt war,
schließlich durch eine Kiesfläche, die mit einzelnen
Büschen bestanden war und von der Sonne weiß gebrannt
wurde. Schweißtriefend und keuchend

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