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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnellen Blick festgestellt hatte, daß hier weder
Wildspuren noch Ducrot-Ab drücke noch Ameisenstraßen
vorhanden waren.
    Langsam und methodisch dachte er nach, rief sich das Bild und die
Bestandteile eines Floßes ins Gedächtnis und begann dann
zu arbeiten. Die Dringlichkeit des Problems diktierte seine
Handlungen, und die sechs Tage ununterbrochener Gefahren und
Reaktionen darauf hatten seine Finger hart und geschickt werden
lassen. Er zog das schwere Vibromesser und fällte vorsichtig
drei Bäume. Die Kerben brachte er so an, daß die Bäume
in die Richtung des Ufers fielen. Er zersägte in langer,
mühevoller Arbeit- von Insekten umschwärmt und zerstochen,
die Baumstämme in etwa dreieinhalb Meter lange Abschnitte. Dann
modellierte er eine Art Steuerruder, schnitt eine Menge dünner
Lianen von den tief hängenden Ästen und band die
Baumabschnitte aneinander. Er säuberte eine Gasse von Gestrüpp
und Unterholz und sah schließlich am Ufer etwas liegen, was
starke Ähnlichkeit mit dem Floß seiner Phantasie hatte.
    Es war inzwischen später Nachmittag geworden.
    Gerade, als Maras aus dem harzigen Gestrüpp einen großen
Haufen gemacht und die restlichen Baumabschnitte daraufgeworfen
hatte, hörte er die Stille. Er war zunächst irritiert, weil
er tatsächlich glaubte, seine überreizten und angespannten
Sinne spielten ihm einen Streich, und er wäre vorübergehend
taub geworden. Aber schlagartig herrschte über diesem Gebiet des
schmalen schnellen Flusslaufes absolute Todesruhe.

    Als sich Lombardi aufrichtete, merkte er, daß er verzweifelt
durstig und hungrig war.
    „Was soll das?“ fragte er laut.
    Nervös suchte seine Hand nach der Strahlwaffe. Er hatte sie,
weil sie ihm viermal aus der Tasche gefallen war, mit einem Stück
des Seiles gesichert. Dann lag der warme Kolben beruhigend in der
Hand.
    Plötzlich...
    Ein ohrenbetäubendes Lärmen setzte wie ein Donnerschlag
ein. Eine Million unsichtbarer Tiere schrie und kreischte. Nur die
beiden Flussadler hoch über ihm ließen sich in ihren
majestätischen Kreisen nicht stören. Maras wirbelte herum.
Seine Augen suchten die freien Uferstücke ab, er horchte durch
den hallenden Radau in den Uferwald hinein. Er sah und hörte
nichts, das ihm Aufschluss über die Ursache des Lärms
gegeben hätte. Ein kleines Rudel prächtiger Sueed sprang
mit gewaltigen Sätzen hundert Fuß weiter oben in den Fluß
und schwamm rasend schnell auf das jenseitige Ufer zu. Maras merkte,
wie sich die Härchen auf seinen silberfarbenen, von tiefen
Kratern und den entzündeten Insektenbissen gemarterten
Unterarmen aufstellten.
    Gefahr! flüsterten seine Gedanken. Von dort oben!
    „Dreimal bin ich mit einem Ducrot zusammengetroffen!“
sagte er laut. „Und da ich die kritische Distanz jedesmal
unterschritten habe, konnte ich das Tier in die Flucht schlagen. Ein
viertes Mal riskiere ich es nicht.“
    Er feuerte einen Schuss in die Luft ab, als der Lärm der
Tiere abgeebbt war.
    Als er sich bückte, um das Floß ins Wasser zu schieben,
sah er den Koumura Roba, ein riesiges, dunkelgrünes Tier. Es
starrte Lombardi mit hitzigen, bösartigen Augen an. An den
Hornzacken und dem langen, speerähnlichen Rammsporn

    hingen triefende Wasserpflanzen. Maras hob unschlüssig die
Waffe. Das Tier hatte eine Gasse durch den Uferwald gewalzt und blieb
stehen. Zwölf Meter lang und knapp sechs Meter hoch-ein Gigant
einer übrig gebliebenen Echsenart aus der Frühzeit des
Planeten.
    „Du störst mich!“ sagte Maras. Er kannte kein
anderes Mittel, das Tier zu einer Fluchtreaktion zu veranlassen als
einen Schuss. Er feuerte dicht vor dem Koumura in den Boden.
    Eine Fontäne aus Dreck, Schlamm und zerfetzten Pflanzenteilen
stieg auf und überschüttete den Kopf des Tieres. Die
Panzerplatten krachten, als der Koumura den Vorderkörper
schüttelte, dann brüllte er auf.
    Wieder erschreckte der Schrei die Tiere. Eine atemlose,
unheilvolle Stille breitete sich aus. Von den Bäumen tropfte
laut das Kondenswasser. Summend flog eine Hummel an Maras vorbei.
    Eine Minute lang dauerte die Spannung.
    Schließlich riß etwas in Lombardi. Seine überreizten
Nerven ließen ihn im Stich. Er schwenkte die Waffe wie eine
Keule, schrie heiser auf und sprang über das Floß. Dann
rannte er schreiend auf den Koumura zu, mitten durch kleine Pfützen,
an zerstäubenden Pilzen vorbei, durch ein Büschel riesigen
Schilfes, das klappernd zur Seite wich und sich klappernd wieder
schloß. Es war die Wahnsinnstat eines völlig

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