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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte eine dunkle
Stimme. „Licht?“
    „Ja, bitte!“ murmelte Maras. Er fühlte sich
angenehm schwach und ausgeruht. Merkwürdigerweise war er wach,
und auch seine Haut schmerzte nicht mehr. Als er sich aufrichtete,

    sah er alle seine Kleidungsstücke und die Ausrüstung
sauber und ordentlich auf einem Tischbrett ausgelegt. Er lächelte.
    „Du warst sehr krank!“ sagte Solvia. Hinter ihm stand
ein hübsches junges Mädchen. Es hieß Anael, wie Maras
später erfuhr.
    „Ich fühle mich gesund.“
    Solvia berichtete, was sie mit ihm alles angestellt hatten. Zuerst
war er mit seiner eigenen Seife in warmem Wasser gebadet, mit kaltem
Wasser gereinigt, dann massiert und eingeölt worden. Er hatte
immer wieder gestöhnt und etwas vom sterbenden Planeten geredet
in seinem hinfälligen Zustand.
    Dann hatte man mit einer Salbe, die man aus den Blütenblättern
der Daktiliferen gewann, seine Wunden versorgt.
    Er war kurz aus seiner Besinnungslosigkeit aufgewacht, hatte
getrunken und mit dem Hunger eines halb Wahnsinnigen gegessen und war
sofort wieder in einen tiefen Schlaf gefallen. In der Zwischenzeit
hatte man seine Ausrüstung geputzt. Was wohl die vielen
geheimnisvollen Dinge bedeuteten?
    Maras wickelte die Decke um seine Hüften und stand auf.
Selbst die Dornen aus seinen Fußsohlen hatte man gezogen und
die vereiterten Wunden versorgt.
    „Ich bin von einem anderen Stamm, der weit entfernt ist“,
sagte er entschuldigend. „Und bei uns gebraucht man diese
Dinge.“
    „Ich verstehe. Du hast ein armes Dorf betreten!“ sagte
der Schamane.
    „Ich hoffe, es reicht noch für eine weitere Mahlzeit!“
erwiderte Maras wider Willen in anzüglichem Tonfall.
    „Wir haben sie bereits vorbereitet. Du sprachst vom Tod
vieler Menschen!“ sagte Solvia.

    „Sie werden alle sterben, wenn ich nicht den Prior treffe!“
wiederholte Maras hartnäckig. „Laßt uns nach dem
Essen darüber sprechen.“
    Der Schamane sah das Mädchen an. Anael nickte und huschte
hinaus.
    „Ich habe den Häuptling gebeten, dir ein schnelles Boot
mit ausgeruhten Ruderern zu geben. Sie können dich zum Stamm
bringen, der am Unterlauf wohnt. Zu Aparol, meinem Bruder.“
„Einverstanden!“
    Langsam zog sich Maras an. Er registrierte viele Einzelheiten und
bedankte sich bei dem Schamanen. Solvia versicherte, daß der
Stamm arm, aber friedlich sei und jedem der seltenen Wanderer half,
wo immer es ging. Man hoffte, daß dadurch die Krankheit vom
Stamm genommen werde und daß die Bäume und viele andere
Pflanzen wieder gesundeten.
    „Das hat andere Gründe!“ sagte Maras. „Ich
werde versuchen, sie dir beim Essen zu erklären.“
    Sie aßen unter dem vorspringenden Dach der Hütte. Von
hier aus hatten sie einen guten Ausblick über die Biegung des
langsam fließenden Flusses und auf das schwarze Monument mit
der dreifarbigen Kugel. Zwischen den einzelnen Bissen sagte Maras:
    „Ihr seid ein armer Stamm, also hat euer Häuptling nur
wenige kostbare Blättchen aus dem Fell des Ducrot?“
    „So ist es.“
    „Dort, wo die Ducrot gejagt und getötet werden,
vermehren sich alle anderen Tiere viel schneller. Und da sie Pflanzen
fressen, an den Wurzeln nagen und in den Löchern zwischen den
Wurzeln leben, verkümmern die Pflanzen.“
    Der Berater fragte leise:
    „Was ist zu tun, Bruder?“

    Maras hatte sich den Bart entfernt und wischte über sein
glattes Kinn, an dem das Fett herunterlief.
    „Tötet und verjagt die Hoorr, Bruder!“
    Der Schamane hob abwehrend die Hände und rief:
    „Letztes Jahr, als wir unsere vielen Fragen stellten, sagte
der Schrein, daß alles Leben kostbar und heilig sei. Wir dürfen
nicht gegen diese Antwort handeln, Bruder.“
    Maras trank einen Schluck kalten Palmwein und erwiderte ernst:
    „Diese Antwort habe ich erwartet. Und befürchtet.
Siehst du, deswegen ist es so wichtig, daß ich den Prior
spreche.“
    „Du wirst schnell reisen!“ war die Antwort.
    Maras nickte. Er fühlte sich ausgezeichnet. Seine Gedanken
und Gefühle hatten sich beruhigt; er begann hinter der Barriere
seiner Skepsis und seiner mangelnden Selbstsicherheit zu ahnen, daß
die Aufgabe auch für ihn zu bewältigen sei. Gleichzeitig
aber meldeten sich die Erinnerungen an zahlreiches Versagen.

5.
    Die Sonne kroch mit heißer Intensität über die
schwer durchhängenden Wipfel. Die Luft wurde still. Das Wasser
nahm hier, als es sich durch zahlreiche Kanäle, umrahmt von
Buschwerk, Lianen und übelriechenden Blumen wand, eine schwarze,
drohend

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