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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hochbordigen
Boote der Fischer auf ihn zu. Geschrei wurde laut. Maras warf sich
herum, griff mit der Hand nach einer Bordwand und fragte:
    „Ihr habt einen Schamanen bei euch, Freunde?“
    Verwundert starrten ihn die Fischer an.
    Sie sahen einen schlanken, sehnigen Mann mit gut entwickelten
Muskeln. Er blickte sie aus blauen Augen aufmerksam an, aus guten,
ehrlichen Augen. Sie standen in einem bärtigen Gesicht, dessen
Haut an den sichtbaren Stellen aussah wie Silber.
    „Sieh, dort!“ sagten die Fischer und deuteten auf das
Zeichen.
    Die Boote stießen gegen das auseinanderfallende Floß,
auf dem bereits Wasserpflanzen blühten. Langsam trieben die
Fischer das Floß auf einen weit vorspringenden Steg; die
Tropfen, die von den Ruderblättern spritzten, funkelten im
ersten Sonnenlicht auf.
    „Ich sehe, Freunde!“ sagte Maras erleichtert und
tastete nach der Tasche, in der er das versiegelte Band wußte.
„Bitte, bringt mich zum Schamanen!“
    Halbmondförmig breitete sich vor dem Steg am Ufer eine
Sandfläche aus, die sanft anstieg. An ihrem oberen Rand

    standen Hütten auf dicken Daktiliferenschäften. Einige
frühe Feuer brannten, deren Rauchfahnen sich in der klaren Luft
erhoben. Im Zentrum des Dorfes stand eine Säule, aus kurzen,
sorgfältig ineinander verfugten Palmabschnitten gefügt und
schwarz bemalt. An ihrer Spitze war Dherra, die Kugel, befestigt.
Eine vollständig runde Kugel mit zwei weißen Polkalotten
und braungoldenen Kontinenten auf blauem Grund. Darunter standen die
beiden verehrungswürdigen Formeln.
    V ist pi mal d hoch drei geteilt durch sechs und: O ist prima l d
hoch zwei
    Einer der Fischer, ein kleiner Mann mit weißem Haar und
runzligem Gesicht, wandte sich an Maras.
    „Du kommst von weit her, Fremder?“
    Mit ein paar Schlägen des knirschenden Ruders brachte Maras
das Floß näher an das Ufer heran. Die Strömung
schwang nun Boote und Floß in einem weichen Bogen auf den
Mittelpunkt des Steges zu.
    „Ich komme vom Meer“, gab Maras Auskunft. „Und
ich muß schnell in die Wüste.“
    Ein anderer fragte:
    „Zur Stadt der Schamanen?“
    „Genau dorthin.“
    Sie ruderten alle so hinter und neben ihm her, daß ihre
Boote das Floß vorsichtig ans Ufer drängten. Schließlich
schrammten die Baumstämme gegen den sandigen Boden, und die
Fischer zogen ihre Boote auf den Sand hinauf. Aus den Hütten
kamen Kinder mit dicken Bäuchen und rachitischen Beinen gelaufen
und seltsam scheue Frauen und Mädchen. Und schließlich kam
auch der Schamane. Er verbeugte sich kurz, als er Dherra sah, dann
lief er barfuß auf Lombardi zu.
    „Du suchst mich, Fremder?“ fragte er.

    Maras hatte sich von Fischen ernährt, von Flusswasser und von
Früchten, die er von den Ästen heruntergerissen hatte, wenn
er nahe genug an sie herangekommen war auf seiner langen Fahrt. Die
Fische hatte er mit dem Holz der Äste gebraten.
    Maras lächelte kurz und fühlte die Schwäche in
seinen Knien.
    „Ich suche jeden, der mir hilft, schnell die Stadt der
Schamanen zu erreichen. Ich muß den Prior sprechen. Lieber
morgen als einen Tag mehr als morgen.“
    Der Schamane musterte ihn durchdringend. Er war ein Mann, älter
als fünfzig Jahre, aber mit der Haltung und den Gebärden
eines Jugendlichen. Er betrachtete die Kleidung des Mannes, seine
Haut, die Augen und die Ausrüstung. Maras erinnerte sich und riß
die Machete aus dem morschen, mit Wasser voll gesogenen Holz des
Floßes.
    „Du siehst aus wie ein Mann, der hungert und dürstet.
Und der sehr krank ist!“ bemerkte der Schamane. „Verträgt
deine Eile einen Tag Aufenthalt, Essen und Pflege?“
    „Sicher. Aber ich bin krank - meine Haut wird von einer
silbernen Flechte geschunden, Mann des Verstandes!“ erwiderte
Maras. Es war wunderbar, wie einfach der erste Kontakt verlief, und
er fühlte keinen Moment lang die Scheu vor dem Anblick von
Menschen. Die Fischer bildeten einen dichten Kreis um ihn. Er
schätzte ihre Zahl ab und kam auf einen Wert um tausend. Oftmals
war er an beleuchteten Dörfern vorbeigetrieben. Entweder war er
zu weit entfernt, um hinüberrudern oder schwimmen zu können,
oder aber die Strömung war zu reißend - oder er hatte
geschlafen. Er nickte.
    „Der Häuptling wird mir Gastrecht gewähren?“
fragte er zweifelnd.

    „Wenn ich ihn darum bitte!“ versicherte der Schamane.
„Ich bin Solvia, der Berater dieses Jahres.“
    „Bitte, bring mich zum Häuptling des Dorfes.“
    „Natürlich!“
    Der Schamane trug wie alle Ratgeber ein

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