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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren
die Sonnenstrahlen, die von einem kalkweißen Gebirge
reflektiert wurden. Von hier bis an den Fuß des langsam nach
Nordosten ansteigenden Massivs waren es mehr als fünfzig
Kilometer, also eine Strecke, die sie bis zum Abend schaffen konnten.
    „Ich bin Mhaloo!“ sagte das Mädchen. „Erzählst
du jetzt deine Geschichte?“
    Er nickte. Sie versuchte mühsam, mit dem Willen eines jungen
Tieres, sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Er

    wie sie wußten, daß sie in der Stadt der Schamanen in
Sicherheit waren und alles bekommen würden, was sie brauchten.
Vor allem war dies Ruhe.
    „Es war einmal, Mhaloo“, fing er an, „ein junger
Mann. Er war schwach und nicht besonders klug, er träumte viel
und besonders von fremden Ländern und fernen Welten, und eines
Tages war er auf einem Schiff und erlebte diese Welten.
    Er sah viel, und wiederum eines Tages wurde er krank. Die klugen
Männer in dem Schiff untersuchten ihn und sagten zu ihm, er habe
die Lepra stellaris in ihrer exotischen Form.“
    „Was ist das, junger Mann?“ fragte sie. Er wußte,
daß sie jetzt lächelte. Dieser Umstand machte ihn froh,
und er berichtete ihr seine Geschichte.
    Als er sie beendet hatte, ritten sie einen kleinen Hang hinunter,
sahen ganz deutlich die Berge vor sich und davor abwechslungsreiches
Land mit vielen hohen und grünen Palmen.
    „Dort werden wir rasten“, sagte er.
    Sie nickte und flüsterte:
    „Deine Hände sind in der Sonne ganz braun geworden. Du
hast gute Hände.“
    Er ließ die Zügel los, hob die Hände und sah, daß
keine Spur Silber mehr an ihnen war.
    „Khodaina!“ flüsterte er. „Du hattest doch
recht!“
    „Wer ist Khodaina?“ fragte Mhaloo.
    „Eine Zauberin!“ sagte Maras, stieg aus dem Sattel und
führte das erschöpfte Ormel hinunter an den schmalen Bach.
    Maras Lombardi sah das Ziel vor sich. Es wirkte wie eine Fata
Morgana, wie eine unwirkliche Stadt. Zuerst erkannten das Mädchen
und er nur eine wuchtige Mauer in der Ferne, die in gewissen
Abständen von schlanken, minarettähnlichen

    Türmchen gekrönt war. Ringsherum standen riesige Palmen,
die sich im schwachen Wind des Nachmittags bewegten.
    „Das ist Inaovanrhat Dherra, die Stadt des Sprechenden
Schreins?“ fragte Mhaloo leise. Sie hatte während des
Rittes mehrmals in Lombardis Armen geschlafen.
    „Ja. Dorthin wollen wir!“ sagte er kurz.
    Der Gebirgszug begann genau an der Stelle, an der sie sich jetzt
befanden. Er zielte zunächst als niedriger Hügelrücken
mit vereinzelten Felskämmen darin genau nach Norden, schwang
dann aber in einer Kurve, sich mehr und mehr aus der sandigen Ebene
erhebend, zurück nach Osten und dann wieder kleiner werdend,
zweitausend Kilometer weit entfernt, zurück nach Nordwesten. Das
wußte Lombardi von den Höhenfotos. Die Stadt der Schamanen
war auf den Weltraumbildern nicht zu erkennen gewesen. Und irgendwo
in diesem Teil des Planeten mußte auch jene ominöse Stadt
der Fremden sein.
    Lombardis Aufgabe war exakt definiert worden:
    Er mußte mit dem Prior reden, unbemerkt das Band
auswechseln, und dann erst konnte er versuchen, sich mit den Fremden
in Verbindung zu setzen. Genau das beabsichtigte er zu tun, und auch
in der von Dener vorgeschlagenen Reihenfolge.
    „Treffen wir dort auch die anderen Mädchen meines
Stammes?“ flüsterte Mhaloo.
    „Zweifellos! Und auch Corsalis Daphs wilde Reiter!“
antwortete Maras.
    Die „Stadt“ schien nicht besonders groß zu sein.
Hinter den wuchtigen Mauern aus weißen Bruchsteinen konnte
Lombardi ein paar pyramidenähnliche Bauwerke, Treppen und
Gartenanlagen erkennen, die auf höher gelegenen Ebenen angelegt
worden waren. Er sah einige Menschen auf der Mauer und in kleinen
Gruppen auf einer der Terrassen stehen und

    gehen, sonst nichts. Mit trägen Flügelschlägen
schwebte ein weißer Geier auf.
    Maras suchte nach einem großen Bild oder einer
entsprechenden anderen Darstellung des Zeichens der Vollkommenheit,
nämlich der Kugel Dherra, aber von hier aus sah er nichts. Als
die beiden Menschen auf dem müden Ormel näher kamen, sahen
sie Zäune aus Flechtwerk, hinter denen in breiten Reihen
Daktiliferen-Jungpflanzen gezogen wurden. Die mit Sand vermischte
Erde war feucht, also wurden sie sogar unterirdisch bewässert.
Ausnahmslos sahen sämtliche Pflanzen geradezu überraschend
grün und gesund aus.
    Wieder ein neuer Aspekt - die Schamanen züchteten die
Pflanzen und hatten erkannt, wie schädlich die Anwesenheit von
Hoorr war.
    Maras

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