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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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viele Söldner
ernüchtert; unterschwellig machten sich Unlust und Furcht vor
den möglichen Konsequenzen breit. Damminger, der schon oft an
solchen Einsätzen teilgenommen hatte, erkannte diese Symptome
sofort. Er wußte auch, wodurch sie ausgelöst wurden.
Cartolsos hatte den Söldnern gesagt, daß sie das Schiff
nach Einbruch der Nacht heimlich verlassen würden. Was immer die
Prospektoren erwartet hatten: Diese Maßnahme, so berechtigt sie
war, machte der unter den Mitgliedern der Gruppe herrschenden
Hochstimmung schnell ein Ende.
    Hier auf Birachy-Chan gerieten die Dinge schnell in das richtige
Licht und schmolzen auf die reale Größe zusammen. Auch die
größten Optimisten begriffen, daß man nicht einfach
zum Palast marschieren und ihn in Besitz nehmen konnte. Die Söldner
würden aus dem Untergrund operieren. Lange Zeit würden sie
die Gejagten sein. Vielleicht würde man sie sogar nacheinander
alle töten.
    „Wir werden Mühe haben, die Moral wieder anzuheben",
befürchtete Cartolsos.
    Damminger tröstete ihn.
    „Das geht vorüber. Je schlechter es ihnen geht, desto
entschlossener werden die Männer sein, eine Änderung
herbeizuführen."
    Kurz vor Mitternacht hatten alle Mitglieder der Gruppe das
Walzenschiff verlassen. Abseits des Raumhafens standen vier
Allzweckfahrzeuge mit abgeblendeten Lichtern. Sie waren den Guerillas
von den Galaktischen Händlern zur Verfügung gestellt
worden.
    Im Fahrerraum eines der Fahrzeuge trafen sich Lady Carr, Bessmann,
Cartolsos, Damminger und der Fallensteller.
    „Wir wissen jetzt, daß der Admo-Chan tatsächlich
nicht mehr am Leben ist", sagte Cartolsos. „Ein Mann
namens Jattips herrscht jetzt im Palast. Er war früher der
Vertraute von Nuru-Chure. Wenn die Informationen meiner Freunde
stimmen, ist dieser Jattips ein viel schlimmerer Diktator, als
Nuru-Chure es jemals war."
    „Wir haben keinen Grund, unsere Zielsetzung zu ändern",
sagte Bessmann verdrossen.
    „Das ist richtig", stimmte Cartolsos zu. „Aber
ich werde nicht mitmachen, wenn das Leben von Unschuldigen gefährdet
werden sollte. Es geht nur um die Bestrafung der Verbrecher und ihrer
Hintermänner, die für das Massaker in der Wüste
verantwortlich waren."
    Damminger lachte rauh.
    „Das sagt sich leicht. Es werden aber früher oder
später Menschen sterben, die mit dieser Sache nichts zu tun
haben. Wir werden gegen die Soldaten des neuen Chans kämpfen und
sie dabei auch töten müssen. Wie wollen Sie jemals
feststellen, ob unter den Toten dann jene sind, die sich auch an dem
Massaker beteiligt haben?"
    „Er hat recht!" sagte Lady Carr nüchtern. „Ich
für meinen Teil bin bereit, dieses Risiko einzugehen. Wir werden
Propaganda machen und die Soldaten des Chans zum Überlaufen
aufrufen. In jedem Fall müssen wir an zwei Fronten arbeiten."
    Damminger ließ sich in den Sitz zurücksinken. Er hörte
kaum noch zu, was die anderen sagten. Er wußte genau, wie alles
enden würde. Der Aufstand würde sich in einem Meer von Blut
auflösen. Dabei war es gleichgültig, welche Seite den Sieg
davontragen würde. Sie würden alle das richtige Maß
verlieren.
    So war es immer.
    Haß und Rachsucht würden über die Vernunft
triumphieren.
    Warum beteiligte er sich überhaupt an diesem Wahnsinn? fragte
sich der Sprengmeister. Kam er von solcher Art Betätigung nicht
mehr los?
    Er starrte in die Dunkelheit.
    „Ich spüre Damminger", sagte der Fallensteller
plötzlich. „Er ist schwankend geworden."
    „Richtig", gab der Sprengmeister zu.
    „Ich habe ihm nie getraut!" rief Bessmann zornig.
    „Still!" herrschte ihn Lady Carr an. „Damminger
wird sich wieder fangen."
    Wenig später sprang der Motor des Wagens an. Er rollte den
Abhang neben der Straße hinab und hatte bald die offene Savanne
erreicht. Die drei anderen Wagen folgten.
    Ziel der Guerillas war die Wüste.
    In ehemaligen Verstecken der Troyma-Nomaden sollten insgesamt drei
Stützpunkte gegründet werden. Bessmann und Lady Carr, die
sich in diesem Land am besten auskannten, hatten diese
Dezentralisierung vorgeschlagen, um eine Entdeckung der gesamten
Gruppe zu verhindern.
    Puyk und der Palast schienen immer noch unendlich weit entfernt zu
sein, überlegte Damminger. Er warf einen verstohlenen Blick zur
Seite. Im Licht der Kontrollen sah er die Gesichter der anderen. Da
war Bessmann, der sich vorgebeugt hatte und in dessen Blicken eine
gewisse Gier lag. Da war Cartolsos, ruhig und überlegen, sein
breites Gesicht drückte Entschlossenheit aus.
    Lady Carr

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