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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte die Augen geschlossen, aber sie schlief nicht. Der
Fallensteller hatte sich in ihre Arme gekuschelt. Er erwiderte als
einziger den Blick des Sprengmeisters. Damminger las Vertrauen in
diesen großen Augen.
    Nach einiger Zeit änderte sich das Geräusch der Räder.
    Ohne die Augen zu öffnen, sagte Lady Carr: „Wir fahren
jetzt auf Sand."
    Bessmann, der den Wagen steuerte, hielt an. Er öffnete die
Seitentür und sprang hinaus. Im Ungewissen Licht konnte
Damminger erkennen, daß der Nomade im Sand kniete. Mit den
Händen schöpfte er Sand und ließ ihn durch die Finger
rinnen.
    Nach einer Weile kam er wieder herein.
    „Das ist die Wüste, in der unser Volk lebte, bevor es
vernichtet wurde", sagte er. „Jetzt sind wir wieder da."
    *
    Cartolsos und Damminger, die beide gültige
Raumfahrer-ID-Plaketten besaßen, brachen drei Tage nach Ankunft
der Gruppe auf Birachy-Chan nach Puyk auf, um herauszufinden, was
sich während der Abwesenheit der beiden Nomaden verändert
hatte. Außerdem wollten sie die Stärke der Palastbewachung
auskundschaften und feststellen, wieviel Wachstationen Jattips
innerhalb der Stadt besaß.
    Während der Abwesenheit der beiden Männer sollten die
anderen Guerillas mit dem Ausbau der Stützpunkte beginnen.
Cartolsos und Damminger würden vor zwei Wochen nicht
zurückkehren. Sie wollten sich mit ihren Beobachtungen viel Zeit
lassen, denn nur eine genaue Kenntnis aller Gegebenheiten versprach
Aussicht auf Erfolg.
    „Nach der Anzahl der Raumschiffe auf dem Landefeld zu
urteilen, hat Jattips den Handel mit anderen raumfahrenden Gruppen
erweitert", sagte Cartolsos zu seinem Begleiter. Sie
    hatten das offene Land verlassen und bewegten sich jetzt auf der
Verbindungsstraße zwischen Puyk und dem Raumhafen. „Er
wird bemüht sein, den Lebensstandard der Kolonisten anzuheben,
um eine gewisse Popularität zu erreichen."
    „Glauben Sie, daß man dieses Volk für andere
politische Ideologien begeistern kann?" fragte Damminger.
    Darauf wußte der Überschwere keine Antwort.
    „Das ganze Unternehmen ist von Anfang an zum Scheitern
verurteilt", behauptete Damminger. „Das wissen Sie
genausogut wie ich. Lady Carr und ihr hitzköpfiger Begleiter
wären besser beraten gewesen, wenn sie auf einer anderen Welt
Arbeit angenommen hätten."
    Cartolsos seufzte. Wenn er ähnliche Ansichten wie Damminger
hatte, schwieg er sich darüber aus.
    Am Horizont tauchten die ersten Gebäude von Puyk auf.
    „Die Stadt hat eineinhalb Millionen Einwohner",
erklärte der Springer. „Daran können Sie ermessen,
wie schwer es sein wird, die Verantwortlichen für das Massaker
zu finden."
    „Warum geben Sie nicht auf?" fragte der Sprengmeister.
    Cartolsos blieb stehen.
    „Ich weiß, daß Sie skeptisch sind - und ich
teile Ihre Bedenken."
    „Sie tun es wegen des Mädchens!"
    „Ja."
    Sie setzten ihren Marsch fort. Am frühen Nachmittag trafen
sie in der Stadt ein.
    Der Palast stand auf einem Berg mitten in Puyk.
    „Das ist ja eine regelrechte Festung!" staunte
Damminger.
    Cartolsos nickte grimmig.
    „Was haben Sie erwartet? In den ersten Jahren werden wir uns
auf Aktionen außerhalb der Festung beschränken müssen."
    Sie begaben sich ins Zentrum der Stadt, wo die ältesten
Gebäude standen.
    Hier wohnten zahlreiche Menschen sogar noch in Stahllitkuppeln.
    „Das ist das Gebiet der Armen", stellte der Springer
fest.
    „Hier treffen sich auch all jene, die ihr Geld nicht mit
ehrlicher Arbeit verdienen."
    Damminger deutete auf den Eingang einer Kneipe.
    „Dort bekommen wir sicher Informationen."
    Im Eingang der Kneipe hing ein schmieriger Vorhang. Als Damminger
ihn zur Seite schob, blickte er in einen niedrigen, verräucherten
Schankraum. Der Geruch nach verschütteten Getränken hatte
sich in allen Ritzen festgefressen. Er würde sich niemals mehr
vertreiben lassen. Obwohl es draußen noch hell war, saßen
an den meisten Tischen bereits Gäste. An der Theke standen
Männer und Frauen in einer Doppelreihe und unterhielten sich.
    Ein paar Sekunden stand der Überschwere im Mittelpunkt der
Aufmerksamkeit, doch als er sich mit Damminger an einen Tisch gesetzt
hatte, wurden die Gespräche an den Tischen und an der Theke
fortgesetzt. Ein schlampig gekleideter Mann brachte ihnen etwas zu
trinken.
    „Essen gibt es erst später", verkündete er
mürrisch.
    Damminger nickte nur und sah sich um.
    „Wir müssen Kontakt aufnehmen", sagte er.
    Cartolsos' schwere Hand legte sich auf seine Schulter.
    „Nur langsam!"
    Sie tranken

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