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PR TB 114 Sternenlotus

PR TB 114 Sternenlotus

Titel: PR TB 114 Sternenlotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zweifelnd an.
    „Ich weiß nicht, ob ich dir dankbar sein soll, Walty“,
sagte sie. „Ich fühle mich so leer ... Als hättest du
mir mit dem Sternenlotos etwas weggenommen, das ein fester
Bestandteil von mir war.“ Klackton nickte verstehend.
    „Ich weiß, was du meinst. Der Parasit hat dich
beherrscht, dir Glück und Erfüllung einsuggeriert. Das
fehlt dir jetzt. Aber du wirst nicht um den Sternenlotos trauern,
wenn du erfährst, was die Blumenkinder auf Pharadisa erwartet.“
    Sie sah ihn bange an.
    „Bin ich jetzt immun - wie du?“
    „Bestimmt“, versicherte er ihr. „Durch die
Bluttransfusion bist du immun geworden. Die Blütezeit kann dir
nichts mehr anhaben.“
    „Blütezeit?“ fragte Annemy verständnislos.
    „Ich habe mich unter die Blumenkinder gemischt und mich ein
wenig umgehört. Es war die Rede davon, daß in wenigen
Stunden für die Myriaden Sternenlotosblüten die Blütezeit
anbricht. Dann wird sich der Himmel durch die aufsteigenden Sporen
verfinstern. Die Befallenen glauben, daß sie ein einmaliges
Schauspiel erleben werden. In Wirklichkeit bedeutet die Blütezeit
nur, daß auf jeden von ihnen hundert und mehr Sporen entfallen,
aus denen Parasiten hervorgehen werden.“
    „Du sagst das, als handle es sich um etwas Furchtbares“,
warf ihm Annemy vor.
    „Es ist furchtbar, Annemy“, sagte er, „wenn aus
jedem Menschen mehr als hundert Blüten sprießen; wenn die
Blumen aus ihren Wirtskörpern alle Energien saugen, ihre Körper
aushöhlen und ihren Geist durchsetzen. Es ist schrecklich, eine
wandelnde Blumenstaude zu sein, nur als Nährboden für einen
Parasiten zu dienen...“
    „Aufhören!“ rief Annemy. Als sie weitersprach,
war ihre Stimme nur ein Flüstern. „Du hast recht, Walty.
Ein schlimmeres Schicksal kann man sich für einen Menschen gar
nicht vorstellen. Können wir nichts dagegen tun? “
    Er schwieg, was Antwort genug war.
    Annemy kam zu ihm.
    „Dann müssen wir zusehen, wie hunderttausend Menschen,
oder wie viele es sind, die man nach Pharadisa verschleppt hat, wie
sie ein Opfer der parasitären Blume werden?“
    „Wir müssen nicht tatenlos zusehen“, antwortete
Klackton. „Ich habe mir schon überlegt, was wir tun
könnten. Aber ich glaube nicht, daß es etwas helfen wird.“
Er straffte sich. „Wie dem auch sei, jetzt müssen wir erst
einmal von Bord gehen. Es ist ganz einfach, bei den Befallenen
unterzutauchen. Die Parasiten stehen nur zu ihrem eigenen Wirt in
telepathischem Kontakt, untereinander können sie sich nicht
verständigen.“
    Sie verließen die Krankenstation. Während sie durch die
Korridore der Hauptschleuse zustrebten, sagte Annemy:
    „Manchmal ist es doch ganz gut, wenn du dich als Held
aufspielst. Etwa wie vorhin, als ich mir wie eine schwache,
schutzlose Frau vorkam.“
    „Du solltest mir öfter zeigen, daß du eine Frau
bist, Annemy“, sagte er und errötete, von seiner eigenen
Kühnheit überrascht.
    Annemy zeigte sofort ihre Krallen.
    „In deiner Gegenwart fällt mir das leider nicht leicht,
Klack-Klack“, sagte sie spitz.
    Klackton sank förmlich in sich zusammen - und somit war das
Gleichgewicht zwischen ihnen wiederhergestellt.
    Sie kamen zur Luftschleuse und traten ins Freie.
    Ihnen bot sich ein atemberaubender Anblick; vor ihnen breitete
sich eine Landschaft voll Schönheit und Erhabenheit aus.
    Es war ein „Blumenmeer“, wie es die Matten-Willys ganz
richtig benannt hatten. Früher mochte dies ein häßliches
Industriegelände gewesen sein, mit klobigen Maschinen und
Zweckbauten, schmutzig und unfreundlich. Jetzt waren die Maschinen
und Gebäude sanft gewellte Hügel, über die sich ein
bis zum Horizont reichender Blumenteppich spannte: Blumen, wohin das
Auge blickte; der Sternenlotos beherrschte die Szenerie. Und der
Sternenlotos beherrschte auch alles, was sich bewegte.
    Posbis mit Blumenköpfen, Matten-Willys im Blumenschmuck —
Menschen, die dazu gehörten. Irgendwie störten die Menschen
das Bild; ihre Bewegungen wirkten ungelenk, sie paßten mit
ihrem Aussehen nicht hierher. Sie waren der einzige Makel in dieser
verzauberten Landschaft.
    Aber das würde sich ändern. Bald würden sie alle
gleich sein, Menschen wie Blumen ...
    „Gehen wir weiter, bevor man auf uns aufmerksam wird“,
drängte Annemy. Ohne Klackton anzusehen, fragte sie: „Hast
du dir schon überlegt, wohin wir uns wenden sollen?“
    Klackton nickte.
    „An Bord des Fragmentraumers habe ich Pläne dieses
ehemaligen Industriegeländes gefunden“,

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