PR TB 115 Antimaterie Alarm
können Sie sich sicher denken, Sir."
"Ich denke Verschiedenes", erklärte Vuthar scharf.
"Aber das bedeutet nicht, daß wir über einen
bestimmten Sachverhalt gleichgeschaltet denken. Bitte, beantworten
Sie meine Frage!"
"Nun, ich ärgerte mich über die Abqualifizierung
meines Berufes, Sir."
"Sie behaupten also, Sie wären unfähig gewesen, in
der betreffenden Bemerkung a Hainus das zu erkennen, was der Captain
damit beabsichtigt hatte?" fragte derTuthanier erstaunt.
Tucker wandte sich an Reginald Bull.
"Sir, ich protestiere gegen diese inquisitorische Art der
Befragung!" "Abgelehnt", entschied Bull. "Fahren
Sie fort, MisterVuthar!"
Vuthar nickte.
"Nun?" sagte er zu Basil Tucker.
Der Maschineningenieur schluckte.
"Ja, Sir. Erst später wurde mir klar, daß a Hainu
möglicherweise Borsow schützen wollte."
"Sie haben sich also von Emotionen lenken lassen",
meinte derTuthanier vorwurfsvoll. "Was antworteten Sie auf a
Hainus Aufforderung?" Tucker errötete.
"Ich sagte, er hätte genau drei Sekunden Zeit, um aus
dem Leitstand zu verschwinden, Sir."
"Was erwiderte er darauf?"
"Jemand hätte irgend etwas mit dem Eskalationsaggregat
gemacht, Sir. Er beendete seinen Satz allerdings nicht."
"Warum nicht?"
"Ich sagte >zwei<, Sir."
"Sie zählten von eins bis drei, nicht wahr?"
"Ja, Sir."
"Blieben Sie dabei aufeinem Fleck stehen?"
"Nein, ich ging aufa Hainu zu."
"Danke, Tucker", erklärte Vuthar.
Er wandte sich an den Staatsmarschall und sagte:
"Tucker bedrohte a Hainu, woraufhin der Captain die Nerven
verlor und nach einem Argument suchte, das stark genug war, auch bei
einem skeptischen und erregten Menschen eine positive Reaktion
hervorzurufen.
Das könnte der Grund dafür gewesen sein, daß er
etwas behauptete, was -ohne sein Wissen - der Wahrheit entsprach."
Vutharwandte sich abermals an den Ingenieur.
"Hatten Sie zu irgendeinem Zeitpunkt den Eindruck, daß
a Hainu Sie zu überfallen beabsichtigte, daß er Sie
vielleicht niederschlagen wollte, Tucker?" Basil Tucker
schüttelte den Kopf.
"Nein, Sir."
"Dann komme ich zu dem Schluß, daß Captain a
Hainu uns den Hergang wahrheitsgemäß geschildert hat."
"Das begreife ich nicht ganz", sagte Reginald Bull.
"Glauben Sie ihm etwa die Geschichte von dem roten Wesen, das
durch Schiffswände geht?" "Glauben?" fragte
Vuthar befremdet. "Wie könnte etwas Irrationales Teil einer
logisch aufgebauten Gedankenkette sein, Sir! Ich werde versuchen,
mich verständlich zu machen."
Er hob den Zeigefinger.
"Captain a Hainu wollte Tucker bewegen, mit ihm in den
Eskalatorraum zu
gehen. Zweifellos mußte er einen wichtigen
Grund dafür haben. Er beabsichtigte aber offenbar nicht,
Tukker
niederzuschlagen.
Wenn er darüber informiert gewesen wäre, daß
Borsow bewußtlos im Eskalatorraum lag - und wenn er für
den Zustand Borsows verantwortlich gewesen wäre, dann hätte
er doch versucht, Tucker vom Eskalatorraum fernzuhalten. Oder er
hätte ihn nur deshalb in den Raum gelockt, um ihn ebenfalls
bewußtlos zu machen.
Der Captain handelte aber genau entgegengesetzt. Ich will seine
Intelligenz nicht überschätzen, aber a Hainu wäre
nicht Offizier der Solaren Flotte geworden, wenn er nicht in der Lage
wäre, sich folgerichtig zu verhalten. Darum gelangte ich zu dem
Schluß, daß er uns die Wahrheit berichtet hat."
"Hm!" machte der Staatsmarschall. "Ich bin geneigt,
Ihnen zu glau ...-äh-mich Ihren Schlüssen anzuschließen,
MisterVuthar. Allerdings fehlt uns immer noch der Beweis dafür,
daß sich ein Fremder im Schiff aufhält."
Er drehte sich mitsamt seinem Sessel zum Kartentisch herum,
aktivierte den Interkom und tastete eine Verbindung zur
Krankenstation.
"Ich möchte Sonderoffizier Rorvic sprechen", sagte
er zu dem Arzt, der sich gemeldet hatte.
"Wo soll er liegen?" fragte derArzt.
"Nirgends. Rorvicwurde von mirzu Borsowgeschickt."
"Ich verbinde."
Nach einer Weile tauchte er wieder auf dem Bildschirm auf.
"Sonderoffizier Rorvic ist noch nicht eingetroffen, Sir."
Reginald Bull überlegte einige Sekunden lang, dann bedankte
er sich für die Auskunft und unterbrach die Verbindung.
Er schwang abermals mit seinem Sessel herum, blickte mich an und
meinte:
"Rorvic müßte längst in der Krankenstation
angekommen sein, Tatcher. Ich möchte die Besatzung des Schiffes
nicht durch eine Rundrufdurchsage beunruhigen, deshalb beauftrage ich
Sie, nach dem Mutanten zu suchen." "Heißt das, ich
bin frei, Sir?" erkundigte ich mich höflich.
"Ich bewundere Ihren
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