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PR TB 115 Antimaterie Alarm

PR TB 115 Antimaterie Alarm

Titel: PR TB 115 Antimaterie Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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galaktischen
Koordinaten des Ghoghor-Systems zu geben."
    Bulls Miene verriet Bestürzung.
    "Aber das ist das Todesurteil für die Pai'uhn K'asaltic
und ihren Heimatplaneten, Patulli. Wenn das Tabora einen Funken
dessen besitzt, was wir >Menschlichkeit< nennen, kann es uns
seine Hilfe nichtverweigern." Patulli Lokoshan lächelte
bitter.
    "Unter dem Banner der Menschlichkeit wurden oft unmenschliche
Handlungen begangen, Mister Bull. Dieses Wort ist so oft mißbraucht
worden, daß es ungeeignet ist, daran allein zu appellieren.
    Außerdem bedeutet die Weigerung, Ihnen die Koordinaten des
Ghoghor-Systems zu geben, nicht daß das Tabora den Pai'uhn
K'asaltic seine Hilfe verweigert."
    Bevor der Staatsmarschall eine Erwiderung formulieren konnte,
krachte es abermals im Unterholz des Dschungels.
    Ich fuhr herum, aufden Angriffeinerwilden Bestie gefaßt.
    Aus dem Urwald brach Dalaimoc Rorvic. Seine Kleidung warzerfetzt,
aus zahlreichen Wunden sickerte Blut und vermischte sich mit Strömen
von Schweiß.

    Über den Schultern des Tibeters lag ein Pschaka, unverkennbar
durch Körperform und -färbe, aberviel kleinerals das
Ungetüm, aufdem Lesska Lokoshan geritten war.
    Er war eigentlich nicht größer als ein terranischer
Tiger, aber auch ein terranischer Tiger brachte bis zu
zweihundert-fünfzig Kilogramm auf die Waage. Kein Wunder, daß
der fette Albino so stark transpirierte.
    Rorvic schaffte es bis in unsere Mitte, dann suchte er nach Nadja,
und als er sich dabei um seine Achse drehte, verlor er das
Gleichgewicht und fiel hin. Derjunge Pschaka rollte vergnügt
schnurrend überden Boden, dann sprang er auf die Füße,
lief zu Rorvic und leckte ihm das Gesicht ab.
    Lesska und Patulli Lokoshan klatschten Beifall, während
Rorvic sich der rauhen Zunge entzog und prustend aufstand. Abermals
suchten seine Augen nach Nadja, und als er sie nicht sah, verzog er
das Gesicht, als wollte er im nächsten Augenblick weinen.
    Ich konnte es nicht mit ansehen, wie das alte Scheusal litt.
Unüberlegt sagte ich laut:
    "Quäle ihn nicht unnötig, Tabora. Eine kleine
Gegenleistung bist du ihm schon schuldig."
    Staatsmarschall Bull blickte mich verwundert und argwöhnisch
an und fragte: "Haben Sie eben mit dem Tabora gesprochen,
Tatcher?"
    Es braucht kein Geheimnis zu bleiben, Tatcher, wisperte die
telepathische "Stimme" des Taboras.
    Ich lächelte erleichtert.
    "Das haben Sie doch gehört, Sir", beantwortete ich
Bulls Frage. "Das Tabora ist mein Freund. Wir haben vorhin ein
langes Gespräch geführt."
    Reginald Bull wölbte die Brauen.
    "Wollen Sie mich zum Narren halten, Tatcher? Wann soll dieses
>lange Gespräch< denn stattgefunden haben?"
    "Wenn ich mirdie Bemerkung erlauben darf, Sir", warf
EmmetVutharein, "möchte ich daraus, daß wir nichts
von dem Gespräch bemerkten, schließen, daß es auf
übergeordneter geistiger Ebene stattfand."
    Abermals ertönte das inzwischen vertraute Singen und Klingen.
Eine Energiespirale kroch gleich flimmerndem Nebel aus der
Flaschenöffnung und formte sich neben Patulli zu einer
menschlichen Gestalt.
    Aber diesmal stellte das Tabora nicht Nadja dar, wie wir sie
kannten. Neben Patulli Lokoshan stand eine alte Frau mit ausgeprägtem
Buckel, zerfurchtem Gesicht und einer großen Warze auf der
Nase.
    "Komm her, Dalaimoc, mein Täubchen!" lockte die
Alte mit zittriger Stimme. "Für deine mutige Tat hast du
einen Kuß von mir verdient."
    Auf Rorvics Gesicht zeichnete sich Erschütterung ab, doch als
ich seine Stimme hörte, durchschaute ich seine Komödie.
    "O Nadja!" rief er klagend. "So lange war ich fort,
daß der Schmelz deiner Jugend sich in die Patina des Alters
verwandelt hat!"

    Er wankte auf die Alte zu, schloß sie in die Arme und küßte
sie auf die Augen und auf die verdorrten Lippen. Dann packte er sie
bei den Schultern, schob sie aufArmeslänge von sich und
erklärte:
    "Aberwas haben schon Äußerlichkeiten zu sagen. Ich
liebe dein innerstes Wesen, und das ist geblieben, wie es war."
    Staatsmarschall Bull durchschaute die Komödie offenbar
ebenfalls, denn er meinte:
    "Schluß mit dem Theater, Dalaimoc! Tabora oder Nadja,
wie immer auch du dich nennst und in welcher Gestalt immer du
auftrittst, kehren wir zur Sache zurück."
    Er stieß eine Verwünschung aus, als derjunge Pschaka
ihn spielerisch ins Bein biß und beging den Fehler, sich in
eine Balgerei mit dem Tier einzulassen.
    Als der Erste Faunameister die beiden schließlich mühelos
trennte, blutete der Staatsmarschall aus mehreren tiefen

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