PR TB 115 Antimaterie Alarm

Kratzern,
und seine KlimaKombination hatte ebenfalls gelitten.
    Er stand auf und klopfte sich ab. Ein wenig atemlos erklärte
er:
    "Der Umgang mit Ihrem Pschaka-Baby ist anstrengend, Dalaimoc.
Wenn der Tatendurst Sie wieder einmal übermannt, bringen Sie
bitte kein Tier mit, das größer ist als eine Feldmaus."
    Er wandte sich an die Alte und sagte ernst:
    "Wir haben schon viel Zeit verloren, hoffentlich nicht
zuviel. Es wäre unverzeihlich, wenn dadurch die Pai'uhn
K'asalticzum Untergang verurteilt würden."
    Er blickte Patulli an.
    "Mister Lokoshan, Sie haben erklärt, das Tabora würde
den Meisterdieben seine Hilfe nichtverweigern, obwohl es nicht bereit
ist, uns die Koordinaten des Heimatsystems der Pai'uhn K'asalticzu
geben. Bitte, präzisieren Sie Ihre Vorstellungen von derArt und
Weise, wie das Tabora den Pai'uhn K'asaltic zu helfen gedenkt."
    "Es wird uns nach Na'nac bringen, Sir", antwortete der
Kamashite.
    Reginald Bull beobachtete, wie die Alte sich in eine
Energiespirale auflöste und wieder in der Flasche verschwand.
    "Ich möchte Ihnen gern glauben, Mister Lokoshan",
sagte erdanach. "Allerdings vermag ich nicht zu erkennen, wie es
das bewerkstelligen will. Sollen wir vielleicht alle in diese Flasche
kriechen?"
    Patulli Lokoshan schüttelte den Kopf.
    "Ich verstehe Ihre Skepsis nicht, Sir. Sie müßten
doch wissen, daß das Tabora im Jahre 3443
terranischerZeitrechnung eine zweite Ausgabe der Zentralen
Justierungswelt Stato, die in der Zustandsform paraphysikalischer
Energie im Hyperraum eingebettet gewesen war, im schwarminternen
Normalraum materialisieren ließ. Ein Wesen, das diese Leistung
vollbrachte, wird doch wohl in der Lage sein, sechs Kreuzer und ein
paar Menschen von einem Ort der Galaxis zu einem anderen zu
befördern."

    Der Staatsmarschall strich sich über sein kurzgeschnittenes
rotes Haar. "Sicher", meinte er. "Aber kann es sechs
Kreuzer gleichzeitig steuern? Ich meine, es müßte doch
Anweisungen an die Emotionauten der Schiffe geben."
    Abermals vernahm ich telepathisches Gelächter - und diesmal
sah ich an den Mienen meiner Gefährten, daß sie es
ebenfalls vernahmen.
    Reginald Bull, wisperte es in meinem Bewußtsein, du spielst
den Einfältigen gut, aber nicht gut genug für mich.
Natürlich möchtest du auf Umwegen doch noch zu den
galaktischen Koordinaten des Ghoghor-Systems kommen, weil ihr
Terraner
    weiteren Diebeszügen der Pai'uhn K'asaltic einen Riegel
vorschieben möchtet.
    Der Staatsmarschall wurde rot.
    "Selbstverständlich wollen wir das!" erklärte
er. "Es geht doch nicht an, daß wir befürchten
müssen, auf Schritt und Tritt von hinterlistigen Meisterdieben
belauert zu werden."
    Das Tabora antwortete sofort.
    Das Universum muß mit seinen Pai'uhn K'asaltic leben, wie es
mit seinen Terranern leben muß, Reginald. Denke darüber
nach. Du wirstzum gleichen Ergebnis kommen wie ich, denn du bist ein
guter Mensch, nur etwas zu impulsiv.
    Und nun bitte ich euch alle, erschreckt nicht. DerVorgang mag
ungewöhnlich für euch sein, aber er ist nicht
übernatürlich, sondern so normal, wie für euch das
öffnen und Schließen einer Tür. Eines Tages wird das,
was aus euch geworden ist, ihn ebenfalls beherrschen.
    Es wurde finster.
    Schwindel erfaßte mich.
    Und im nächsten Augenblick war es wieder hell, und das
Schwindelgefühl schwand.
    Wir standen noch immer auf der Oberfläche eines Planeten,
doch in einer völlig anderen Umgebung. Unter unseren Füßen
war eine Art Glasfaserplastikvon metallischer Härte. Das
Material stellte den Bodenbelag eines runden Raumhafens dar, aufdem
ich zwischen verschiedenen kleinen Schiffen unterschiedlicher
Bauweise sechs Kugelschiffe gleicher Größe stehen sah. Ich
schätzte ihren Durchmesser auf hundert Meter.
    Reginald Bull sah sich hastig um. Erwirkte irgendwie gehetzt.
    "Das muß ein Raumhafen auf Na'nac sein", sagte er.
"Und die Kugelschiffe sind unsere sechs Kreuzer. Wir müssen
an Bord der CANBERRA sein, bevor die ersten Eingeborenen auftauchen."
    Er schaltete seinen Armband-Telekom ein und rief nach Kommandeur
Dennik. Da er den Empfangsteil auf maximale
    Lautstärke eingestellt hatte, konnten wir deutlich hören,
was Cheir Dennik sagte.
    Bull:

    "Hier Staatsmarschall, Bull. Können Sie mich verstehen,
Dennik?" "Einwandfrei, Sir", antwortete der Kommandeur
des Kreuzerverbandes.
    Seine Stimme klang etwas belegt. "Allerdings begreife ich
nicht, wie wir hierher gekommen sind. Können Sie mir erklären,
was . . ."
    "Nichtjetzt", unterbrach ihn