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PR TB 115 Antimaterie Alarm

PR TB 115 Antimaterie Alarm

Titel: PR TB 115 Antimaterie Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sekunden, bis er sich von dem Schreck erholt
hatte. Dann lächelte er und sagte ebenfalls:
    "Hallo, Sir!"
    Ich grinste.
    "Die Hungerkur scheint Ihrem Gehirn nicht gut zu bekommen,
wenn Sie mich >Sir< nennen, Sir. Vielleicht erklärt das
auch die irreguläre Reaktion des Signalgebers. Ihre Zellaura muß
sich geändert haben."
    "Das wäre möglich", erwiderte Rorvic. "Darf
ich Ihnen etwas anbieten?" "Vielleicht einen Schnaps",
antwortete ich. Doch dann beschloß ich, Rorvics Anfall von
Gastfreundschaft auszunutzen. "Oder besser noch einen
ferrolischen Kognak."
    "Einen ferrolischen Kognak", wiederholte Rorvic.
    Er ging bis zur Mitte derWohnzelle, blickte sich suchend um und
öffnete dann ein kleines Wandschränkchen.
    Während er einen großen Schwenker bis zum Rand mit
Kognak von Ferrol füllte, fragte ich:
    "Sie wollen wohl auf ein anderes Schiff umziehen, Sir?"
    Der Tibeter sah mich erstaunt an.
    "Wieso?"
    "Na, weil Sie packen, Sir. Oder ist das nur eine Übung?"
Ich nippte an dem Kognak. Er schmeckte gut, aber besser hätte er
geschmeckt, wenn der Schwenker nur zu einem Zehntel gefüllt
gewesen wäre. Der Albino war eben ein hoffnungslos ungebildeter
Mensch.
    Rorvic lächelte.
    "Richtig, eine Übung. Man muß in Form bleiben."

    Er ging zu den Kisten zurück, wühlte mit beiden Händen
in einer und zog verstohlen etwas daraus hervor, das er sich hastig
in die Klimakombination stopfte.
    Er hatte versucht, den Gegenstand vor mir zu verbergen.
    "Sie haben Ihr Bhavacca Kr'a also wiedergefunden, Sir",
sagte ich resignierend.
    Rorvic lachte verlegen.
    "Mein Bhava . . . was?"
    "Wenn Sie das Amulett nicht heimlich in Ihre Kombination
geschoben hätten, würde ich denken, Sie hätten
vergessen, was das Bhavacca Kr'a ist, Sir. So aber wird mir klar, daß
Sie eine Ihrer Teufeleien im Schilde führen."
    Ich leerte das Glas und fühlte mich leicht benommen.
    "So, nun werde ich Sie verlassen, Sir. Übrigens, Ihrem
Pschaka-Baby geht es gut."
    "Meinem Pschaka-Baby, jaja. Ich danke Ihnen", sagte
Dalaimoc Rorvic. Draußen im Korridor schüttelte ich
verwundert den Kopf.
    Entweder stellte der Tibeter sich dumm, oder er plante etwas und
wollte es vor mir geheimhalten.
    Ich meldete mich in der Kommandozentrale bei Staatsmarschall Bull,
denn ich durfteja das Schiffohne seine Erlaubnis nicht verlassen. Ich
konnte es übrigens auch nicht, denn alle Schotte der sechs
Kreuzer waren von ihren Hauptzentralen aus fernsteuertechnisch
verriegelt - und zusätzlich sicherten Prallfeldschirme die
Schiffe gegen die Vielgestaltigen mit den flinken Händen.
    Reginald Bull hörte mirgeduldig zu, dann meinte er:
    "Es wäre mir lieber, wenn Sie einen konkreten Plan
ausgearbeitet hätten, Tatcher, aber nach Lage der Dinge darf ich
nicht wählerisch sein."
    Vom Platz des Logistikers riefjemand herüber:
    "Von diesem marsianischen Flechtenfresser dürfen Sie
niemals konkrete Pläne erwarten, Sir. Dazu fehlt ihmjegliche
Begabung."
    Bei den ersten Worten schon fuhr ich heftig zusammen, denn ich
erkannte Rorvics Stimme - und als ich hinüber sah, wurde meine
Ahnung zur Gewißheit.
    Schon wollte ich fragen, wie er an zwei verschiedenen Orten des
Schiffes gleichzeitig sein konnte, da erkannte ich intuitiv die
Wahrheit.
    Der Mensch in Rorvics Kabine war gar nicht Dalaimoc Rorvic
gewesen. Er war nicht einmal ein Mensch gewesen, sondern ein Pai'uhn
K'asaltic, der Rorvics Gestalt angenommen hatte.
    Ich entsann mich wieder der Fakten, die mir über die
Meisterdiebe bekannt waren. Danach war die Grundgestalt der Pai'uhn
K'asaltic ein durchschnittlich zwei Meter großer Kegel aus
weißgrauer schleimiger Substanz ohne erkennbare Organe. Diese
Grundgestalt nahmen die Pai'uhn K'asaltic aber nur im Zustand
völliger Entspannung, bei der Paarung und im Tode ein.

    Sonst konnten sie praktisch das Aussehen jedes anderen Lebewesens
oder Gegenstandes annehmen.
    Ich lächelte schadenfroh.
    Der rotäugige Albino würde Augen machen, wenn er in
seine Kabine zurückkehrte und sie leergeräumt fand. Vor
allem freute mich, daß der Dieb auch Rorvics Amulett an sich
genommen hatte.
    Ich rieb mir die Hände.
    "Vielleicht sollten Sie lieber nicht von Bord gehen,
Tatcher", meinte Bull besorgt. "Sie kommen
mirgeistesabwesend vor."
    "Das hat nichts zu sagen, Sir", entgegnete ich. "Ich
war nurfür einen Moment mit meinen Gedanken woanders."
    "Das sind Sie doch immer, Tatcher", erklärte Rorvic
hämisch.
    Doch diesmal war ich immun gegen seine Bosheiten. Ich beachtete
den Mutanten gar nicht,

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