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PR TB 115 Antimaterie Alarm

PR TB 115 Antimaterie Alarm

Titel: PR TB 115 Antimaterie Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ich hielt es für einen verrückten Einfall der
Pai'uhn K'asaltic, mich in eine ihrer Diebesgilden aufzunehmen.
    Selbstverständlich beabsichtigte ich nicht, mein weiteres
Leben als Meisterdieb zu verbringen.
    Nachdenklich wog ich das K'assib in der Hand, das Gaan'ter mir
gegeben hatte. Der Gildemeister hatte mir gesagt, sobald der flache
Gegenstand sich öffnete, würde ich erfahren, welche Probe
ich abzulegen hatte, um vollwertiges Mitglied seiner Gilde zu werden.
    Ich dachte nicht daran, eine solche Prüfung abzulegen.
Na'nacwarweit, und nach einiger Zeit würden die Pai'uhn
K'asaltic vergessen, daß es einen Marsianer namens Tatcher a
Hainu gab.
    Ich steckte das K'assib in eine Brusttasche meinerAusgehuniform,
schob den rechten Ärmel hoch und betrachtete das schlangenartig
gewundene Armband.
    Nur so zum Spaß wünschte ich mir die Gestalt von
Reginald Bull. Als ich vor den Feldspiegel trat, um den
"Staatsmarschall" zu begutachten, summte der Türmelder.
    Unbedacht aktivierte ich die Öffnungsautomatik mittels
Blickschaltung - und als mir mein Fehler bewußt wurde, war es
zu spät, ihn zu korrigieren. Ich konnte mich auch nicht in meine
eigene Gestalt zurückwünschen, denn das Schott hatte sich
bereits geöffnet und derVerwandlungsvorgang wäre dem
Besucher nicht verborgen geblieben.
    "Hallo!" sagte Dalaimoc Rorvic überrascht. "Sie
sind hier, Sir?"
    Ich grinste innerlich.
    "Wie Sie sehen, Dalaimoc." Sogar die Stimme war die von
Staatsmarschall Bull. "Ich warte aufTatcher. Suchen Sie ihn?"
    Der Tibeter nickte.
    "Ich hatte ihn eigentlich in seiner Kabine vorzufinden
erwartet, Sir. Darf ich mich setzen?"
    "Selbstverständlich. Was wollen Sie denn von Tatcher?"
    DerAlbino betrachtete angelegentlich die Spitzen seiner Stiefel.
    "Eigentlich will ich mich nur für die gute Paßform
der Stiefel bedanken, die Tatchers Frau mir auf dem Mars besorgte."
Er lächelte gequält. "Ein Tritt in Tatchers Gesäß
würde mich wenigstens teilweise für die Schmerzen
entschädigen, die diese enge Fußbekleidung mirwährend
des ganzen Einsatzes verursachte."
    Ich erschrak.

    Das sah dem Scheusal ähnlich, auf Rache zu sinnen. Ich mußte
das irgendwie verhindern, und dann fiel mir ein, daß ich dazu
ja nur die Autorität des Staatsmarschalls einzusetzen brauchte,
den ich zurZeit darstellte. "Sonderoffizier Rorvic", sagte
ich streng, "ich verbiete Ihnen, gegen Captain a Hainu tätlich
zu werden! Ich wollte schon lange einmal mit Ihnen über die Art
und Weise sprechen, mit der Sie einen unserer fähigsten
Offiziere laufend herabsetzen. Künftig werden Sie ihm gegenüber
ausgesucht höflich sein. Vor allem aber müssen Sie mir
versprechen, ihn nie mehr Captain Hainu zu nennen. Sein voller
Familienname lautet a Hainu. Es ist ein Ehrenname, Dalaimoc!"
    Dalaimoc Rorvic starrte mich mit offenem Munde an.
    "Ja, Sir", sagte er kleinlaut. "Ich bitte um
Verzeihung, wenn ich unwissentlich Ihr Mißfallen erregt haben
sollte. Es wird nie mehrvorkommen."
    "Das will ich hoffen, Dalaimoc", entgegnete ich.
    Nach einem Blick auf meinen Chronographen fügte ich hinzu:
    "Bitte, gehen Siejetzt in Ihre Kabine, Dalaimoc. Wirwerden
gleich landen. Anschließend kommen Sie zur Bodenschleuse."
Ich hob den Zeigefinger. "Unser Gespräch hat offiziell nie
stattgefunden, merken Sie sich das! Wenn Sie es mir gegenüber
erwähnen sollten, werde ich tun, als wüßte ich nichts
davon. Ist das klar?"
    Der Tibeter sprang auf und nahm Haltung an, etwas, was er noch nie
getan hatte. "Jawohl, Sir!"
    Er flüchtete förmlich aus meiner Kabine. Ich ließ
mich in einen Sessel fallen und lachte, bis mir die Tränen über
die Wangen liefen. Endlich war es mir einmal gelungen, das rotäugige
Scheusal vor mirstrammstehen zu lassen. Bestimmt würde er sich
an die Befehle halten, die - seiner Meinung nach -ihm der
Staatsmarschall erteilt hatte.
    Als der Interkommelder summte, hätte ich das Gerät
beinahe aktiviert, ohne meine eigene Gestaltwiederanzunehmen. Ich
nahm mirvor, das PtaP'ta so selten wie nur möglich zu benutzen,
damit ich mich nicht eines Tages selbst verriet.
    Ich verwandelte mich in mich selberzurück und aktivierte den
Interkom.
    Auf dem Bildschirm tauchte Reginald Bulls Gesicht auf.
    "Wir landen in wenigen Minuten, Tatcher", sagte er.
"Bitte, gehen Sie in Dalaimocs Kabine und sorgen Sie dafür,
daß der Mutant rechtzeitig bei der Bodenschleuse erscheint!"
    Nur mühsam unterdrückte ich ein triumphierendes Lächeln.
    "Ja, Sir."
    "Gut. Ich verlasse mich auf Sie.

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