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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Strecke
ihre Überfälle starten. Wie viele Karawanen, sagst du, sind
überfallen worden?"
    „Elf. Die wenigen Überlebenden berichten, daß es
ein kleiner, wilder Trupp ist."
    „Aha", meinte ich. „Welche Waffen setzen sie
ein?"
    „Hauptsächlich Bogen und Messer, Zenturio Arcon!"
    „Dann werden wir sie mit eigenen Waffen schlagen. Sind
jemals Späher hier im Lager gesichtet worden?"
    „Nein. Und den Händlern dürfen wir trauen.
Jedenfalls den meisten."
    Wir saßen auf leichten Stühlen, die sich zusammenfalten
ließen, um den großen Kartentisch. Rings um uns war die
Wüste, von der Siedlung trennten uns vier Kilometer. Ich ließ
neuen Wein bringen und entwickelte meinen Plan. Zum Teil erhielt ich
begeisterte Zustimmung,
    zum anderen Teil vorsichtige Skepsis. Es würde der erste
Versuch sein, eine römische Legion oder Teile davon auf diese
Art einzusetzen. Ich besprach die einzelnen Punkte.
    Zuerst mußten die fünfzig besten Bogenschützen
ermittelt werden.
    Dann waren Tiere und Lasten zu präparieren.
    Und schließlich würde ich die Truppe von zweihundert
Männern so trainieren, daß sie blitzschnell und
hundertprozentig reagieren würden. Die meisten Männer
würden um eine solche Abwechslung dankbar sein.
    Als ich mich an diesem Abend auf dem harten Lager ausstreckte,
hörte ich aus einem Nachbarzelt die Stimme des betrunkenen
Legionärs, dessen Vater gegen Vercingetorix gekämpft hatte.
    Am zehnten Tag verließen nacheinander zweihundert Reiter in
kleinen Gruppen und in verschiedenen Richtungen das Lager. Hundert
von ihnen trafen sich an einem geheimen Platz weit in der steinigen
Wüste, das andere Hundert versammelte sich auf einem Platz, an
dem die wandernden Hirten längst ihre Zelte abgebrochen hatten.
Und dann veränderten wir unser Aussehen. Die Männer legten
sich reichlich unbequem auf Packsättel, wurden lose in Mäntel
gehüllt und hielten ihre Waffen versteckt. Alles, was auf
Soldaten hindeutete, verschwand und wurde sorgfältig getarnt.
Und dann, nach Sonnenaufgang, bewegte sich eine Karawane von
einhundert schwerbeladenen Tieren auf einem einsamen Pfad der Stadt
zu. Es sah so aus, als käme sie vom Meer. Die Tiere ließen
die Köpfe hängen, und die abgerissenen Sklaven, die die
Tiere führten und trieben, boten ein Bild des Schreckens.
    Ich ritt an der Spitze, schwang eine Peitsche und hatte mich bis
zur Unkenntlichkeit verkleidet.
    Prinz Atlan, der Karawanenführer! bemerkte der. Extrasinn
sarkastisch.
    „So ist es", murmelte ich. Dann schrie ich: „Vorwärts!
Wir müssen die verlorenen Tage aufholen!"
    So krochen wir durch die Wüste, Stunde um Stunde. Ich hatte
einige Männer mit Lanzen bewaffnet. Wir wirbelten eine
gigantische Staubwolke auf. Schon nach einer Stunde sahen wir nicht
nur hundertprozentig echt aus, sondern fühlten uns auch so. Wir
näherten uns auf Umwegen - eben wie jemand, der des rechten
Weges unkundig war - der Wegstrecke, auf der die anderen Karawanen
immer wieder geplündert worden waren. Schon jetzt zeigten uns
die bleichenden, halb von Sand verschütteten Gebeine von Tieren
und Menschen die Stellen der Überfälle an. Eine einsame,
struppige Palme stand wie ein Trugbild zwischen uns und dem Horizont
mit seinen sandigen Zickzacklinien.
    „Und wenn es nicht klappt, wenn dein Plan, Zenturio, keinen
Erfolg hat?" fragte ein kinnbärtiger Legionär, den
furchtbare Narben entstellten.
    „Dann ziehen wir so lange zwischen der Stadt und einem
fernen Punkt hin und her, bis sie uns überfallen!"
    „Schon gut. Jupiter sei mit uns!"
    Wir ritten langsam weiter. Die Männer schwitzten unter ihrer
Tarnung. Stunden vergingen. Die Sonne kletterte höher. In der
Ferne sahen wir schon die Stadtmauern.
    Dann rief jemand hinter mir:
    „Arcon! Rechts!"
    Die Räuber kamen über die Sandhügel. Sie waren, wie
sie so heranritten, von einer unvergleichlichen Eleganz. Sie trugen
weiße Gewänder, und ihre großen Mäntel
flatterten. Sie ritten hervorragende Pferde, und sie waren bis an die
Zähne bewaffnet. Eine schnelle Truppe, die ich auf etwa
fünfunddreißig Männer schätzte.
    „Gebt das Signal!" sagte ich.
    Die Treiber schlugen mit ihren Stöcken auf die Decken. Dort
suchten die Männer ihre Pfeile und spähten zwischen der
Verkleidung ins Licht, um nicht geblendet zu werden, wenn der
Zusammenprall erfolgte. Die Angreifer schwärmten aus und
bildeten eine lange Linie, die in voller Breite auf die Karawane
zuritt. Ich stellte mich in den Steigbügeln auf; unter den
dunklen

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