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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seit geraumer Zeit.
    Ich ließ das Pferd wegbringen, ging hinunter zur Mole und
wartete, bis Menschen, Tiere und eine Menge Gepäck, Kisten,
Säcke und Ballen ausgeladen worden waren. Dann betrat ich über
die breite Planke das Schiff. Ich sprach lange mit dem Kapitän
und erfuhr eine Menge Neuigkeiten aus Rom. Sie schienen jedoch eine
gewisse Schwelle nicht überschritten zu haben, denn sonst hätte
mich Rico gewarnt.
    In der Gaststube empfing mich Geschrei; meine dreißig Männer
waren bereits halb betrunken. Ich nickte dem Wirt zu und setzte mich
neben Flavius, auf dessen Schoß ein Mädchen mit üppigen
Formen saß und mich ankicherte.
    „Wein!" sagte ich. „Für meine trockenen
Lippen." „Was gibt es Neues?" erkundigte sich der
Zenturio. „Schlimme Dinge. Nero baut Rom auf und läßt
die Christen verfolgen. Und andere Dinge mehr. Wir werden uns mit
ihnen auseinandersetzen müssen!"
    Der Wirt kam und stellte einen prächtigen Pokal vor mich hin.
    „Ein besonderer Becher. Ein besonderer Wein, Herr!"
sagte er. „Vom besten!"
    Ich nickte ihm zu und trank einen tiefen Schluck. Der Wein
schmeckte etwas metallisch; ein bitterer Nachgeschmack. Ich setzte
den Pokal ab und verlangte Braten, Fisch, Brot und Käse. Bis die
Magd mit einem runden Holzteller kam, hatte ich den Pokal
ausgetrunken. Ich spießte ein Stück weißen Käse
auf die Dolchspitze und schob ihn in den Mund, als mich eine würgende
Übelkeit erfaßte. Schweiß brach aus allen Poren, und
die Finger begannen zu zittern. Flavius merkte, wie ich
zusammenzuckte und vor Schmerz aufstöhnte, er schob das Mädchen
von seinen Oberschenkeln und sah mich von der Seite an.
    „Was hast du, Askhan?" fragte ich beunruhigt. Gift!
sagte der Logiksektor. Sie haben dir Gift in den Wein getan!
    Ich erhob mich taumelnd und lallte, halb bewußtlos:
    „Hilf mir ... nach draußen ... vergiftet..." Er
sprang auf, legte seinen Arm um mich und schleppte mich quer durch
die Gaststube. Wir erreichten die Tür, sie sprang auf, und ich
fiel haltlos über eine Mauer. Ich übergab mich lange; mir
zitterten die Knie, und eine seltsame Schwere machte meine Glieder
unbeweglich. Das Gift raste durch meinen Kreislauf. Der Zellaktivator
arbeitete mit aller Kraft. Meine Brust wurde heiß, die Haut
färbte sich abwechselnd rot und weiß, und die Hitze
breitete sich in meinem Körper aus. Flavius stand hilflos neben
mir, zog sein Schwert und steckte es wieder zurück. Dann fluchte
er haltlos und lange. Einige Legionäre kamen aus der Schenke,
sahen uns und hörten zu, als Flavius auf sie einredete.
    „Fühlst du dich besser?" fragte jemand besorgt und
leerte einen Krug eiskaltes Wasser über meinem Kopf aus.
    „Ein bißchen. Der Wirt...", keuchte ich leise.
    „Ich habe alles veranlaßt!" sagte Flavius fest.
    „Wir werden seine Hütte anzünden und ihn
ertränken."
    „Nein!"
    Sie brachten Mäntel und legten mich darauf. Dann trugen sie
mich in meinen Raum. Dort fiel ich in schweren Schlaf. Mein Körper
wurde von Hitzewellen durchflutet, dann wieder fror ich erbärmlich,
und meine Zähne schlugen wie im Fieber aufeinander. Sie sagten
später, daß ich eine Menge bekannter und unbekannter Namen
gemurmelt, geschrien und um mich geschlagen habe. Irgendwann in
dieser Nacht wachte ich wieder auf und wußte, daß ich
gerettet war. Der Zellschwingungsaktivator hatte das Gift besiegt.
Aber ich war so schwach, daß ich fast kein Glied mehr rühren
konnte.
    Am Morgen brachten sie den Wirt. Flavius ergriff ihn beim Kittel
und warf ihn gegen die Mauer.
    „Warum hast du ihn vergiftet?" schrie er.
    Der Wirt sank zu Boden und blieb zitternd liegen. Das Gesicht des
Mannes war geschwollen und blutüberkrustet.
    „Sprich. Oder du stirbst!" donnerte Flavius ihn an.
    „Ein Mann vom Schiff. Er gab mir Gold und das Gift. Er
zeigte diesen da und sagte, daß ein mächtiger Mann in Rom
noch mehr Gold ..."
    Er schrie auf, als ihn die Stiefelspitze traf. Ich hob schwach die
Hand und krächzte:
    „Laß ihn! Verhöre ihn weiter!"
    Sie brachten nicht viel mehr aus ihm heraus. Vor einem halben Tag
war ein Matrose gekommen, hatte dem Wirt den Auftrag, das Gift und
die Goldstücke gegeben. Ich sollte vergiftet werden, und der
Wirt sollte schuldlos gesprochen werden, falls ihn jemand des Mordes
bezichtigte.
    Marcus Vinicius! sagte der Extrasinn überdeutlich.
    Ich richtete mich auf und brummte halblaut und mit langen Pausen,
in denen mich immer wieder die Schwäche überfiel:
    „Laßt ihn in Ruhe. Er ist nur ein

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