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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gerichte griffen hart
durch, wenn es um die Ordnung ging.
    „Rüsten wir also!" sagte ich.
    „Und zwar so gründlich, daß wir sie mit blutigen
Köpfen heimschicken. Dieses Mal wird Marcus Vinicius kein Risiko
eingehen. Er kommt mit Berufsmördern."
    Wir ritten durch unser Gebiet und riefen die Arbeiter zusammen.
Alle Frauen sollten sich, zusammen mit dem größten Teil
des Viehs, irgendwo draußen verstecken. Die Männer würden
uns helfen. Nach und nach stießen die alten, bekannten
Legionäre zu uns und brachten jene Waffen und die Ausrüstung
mit, die ich ihnen geschenkt hatte. Wir verwandelten den Bauernhof,
Stallungen und Scheunen in ein kleines Kastell - aber niemand merkte
etwas, niemand durchschaute die Tarnung. Ich unternahm kurz nach
Anbruch der Dunkelheit einen ausgedehnten Rundgang und versuchte, den
Gutshof mit den Augen eines Angreifers zu sehen.
    „Tadellos!" seufzte Kterios und rieb sich die Hände.
„Wäre ich ein Bandit, würde mich dieser stille,
friedliche Hof geradezu herausfordern."
    Überall hatte ich mit den Resten eines Teiles der
Arkon-Ausrüstung Fallen eingebaut. Wasser zum Löschen war
ebensowenig vergessen worden wie Fallgruben und gespannte Seile.
    Abendliche Ruhe kam über das Anwesen.
    Wir warteten.
    Als es Zeit war, nickte ich Ktesios und Flavius zu, setzte den
Helm auf und band ihn fest. Dann griff ich zu Bogen und Köcher
und kletterte über die Strickleiter auf den höchsten Baum,
der die gesamte Anlage überragte. Dort hatten wir freies
Schußfeld geschaffen, indem wir einige Äste absägten.
Ich zog die Leiter hoch, befestigte die übrige Ausrüstung
an einem Aststumpf und wartete wieder.
    Vier Stunden nach Mitternacht hörte ich das Geräusch von
Rädern auf Steinen. Es wurde unterbrochen, dann schlug ganz fern
Metall gegen Holz. Sie kamen. Ich nahm einen Kieselstein und warf ihn
ins Wasser des Brunnens. Daraufhin ging ein Sklave in die Küche,
entzündete drei Fackeln und steckte sie an drei Teilen des Hofes
in dafür vorgesehene Ringe.
    Wieder verging eine gewisse Zeit. Wir hörten geflüsterte
Kommandos und unzählige Schritte. Hin und wieder bewegten sich
Schatten. Sternenlicht funkelte auf Helmen und Schildverzierungen.
Ich bemühte mich, lautlos sitzen zu bleiben und gleichzeitig die
Angreifer zu zählen. Ich kam auf eine Zahl, die zwischen vierzig
und fünfzig liegen mußte.
    Die Angreifer waren sehr leise. Ich hörte nur ihre Schritte
und ein paar hastige Atemzüge, als sie sich zu einem weiten
Kreis auseinanderzogen und das Gehöft zu umstellen begannen.
    Dann brach ein Ast, ein paar Steine kollerten, jemand fluchte
leise. Wir alle warteten in atemloser Stille, verborgen hinter
Holzstapeln, Reisigbündeln und Türen, in den Höhlungen
offener Fenster und auf der Terrasse. Es dauerte lange, bis die
Angreifer die Häuser umstellt hatten und sich auf ein flüsternd
weitergegebenes Kommando auf einen dunkeln Mittelpunkt zubewegten.
Ich zog leise einen zweiten Pfeil aus dem Köcher und spannte
probeweise den langen Bogen. Der Ring um uns zog sich enger zusammen.
Dort, wo die Angreifer glatte Mauern vor sich erkannten, gingen sie
zur Seite und schlossen sich den anderen an. Einer von ihnen kam
vorsichtig in den zuckenden Lichtkreis der am weitesten entfernten,
blakenden Fackel und blieb stehen.
    Eine unbarmherzige Wut erfüllte mich.
    Da die Häuser und Mauern, Magazine und Scheunen der Anlage
ein offenes Viereck bildeten, das an zwei Seiten zu betreten war,
versammelten sich die meisten Angreifer jenseits des schmalen
Durchganges zwischen Stall und Scheune und in dem breiten
Zwischenraum zwischen Wohnhaus, Brunnen und Stall auf der
gegenüberliegenden Seite. Ich sah immer mehr schwarze Schatten
dort drüben und wartete angespannt. Dann: die Geräusche,
mit denen einige Schwerter gezogen wurden. Die Mäntel fielen zu
Boden. Ein leiser Pfiff.
    „Los!"
    Sie gingen vor, in fast völliger Lautlosigkeit. Einer von
ihnen näherte sich der Fackel, hob sie aus der Halterung und
schwenkte sie kreisend über dem Kopf. Ein gewaltiger
Funkenschwarm stiebte hoch, dann brannte die Fackel heller und
ruhiger. Ich spürte die Befiederung des langen Pfeiles an meinem
rechten Ohr, zielte sorgfältig und ließ die Sehne los. Der
Pfeil heulte in die Dunkelheit und nagelte einen Angreifer an die
Bohlen einer Stalltür. Ein lauter, wütender Schrei hallte
durch den Hof, und eine rauhe Kehle schrie:
    „Greift an! Macht alle nieder!"
    Ein Sklave, der hinter der Stalltür hockte, riß an
einem

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