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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr, als daß sie weiß,
was ich will. Nun, wir können es ja versuchen.«
    »Sie sind demnach bereit, uns zu helfen?«
    Dr. Truc Rotkel nickte.
    »Ich habe keine andere Wahl.«
    ***
    Gesine, die wie eine etwas klein geratene Kuh aussah, graste in
aller Seelenruhe die riesige Wiese ab und war erfreut darüber,
daß ihr niemand verbot, die herrlichen Blüten der
farbenprächtigen Blumen zu fressen.
    Obwohl ihr die Entführung keine besondere Freude gemacht
hatte, genoß sie das Abenteuer nun mit vollen Zügen und
ebenso vollem Magen. Der Park auf Tahun war ohnehin langweilig genug
geworden. Blumen gab es dort kaum noch.
    Sie überlegte, ob es richtig gewesen war, die von den beiden
Entführern aufgeschnappten Koordinaten dieses Systems in Form
eines Wiesenmusters hinterlassen zu haben.
    Manchmal, wenn sie eine Pause machte, sah sie hinüber zu den
neugierigen Menschen, die sie wie ein Wunder anstarrten. Dann wedelte
sie freundlich mit den Ohren oder streckte den kahlen Schwanz grüßend
in die Luft.
    Dann kamen die Kinder.
    Vergeblich hatten die besorgten Eltern versucht, ihren Zöglingen
klarzumachen, daß es sich bei dem seltsamen Wesen vielleicht um
ein bösartiges Raubtier handele, das beißen und kratzen
konnte. Kinder hatten nun mal ein besseres Gefühl für
Tiere, und vor allen Dingen fehlte ihnen die Voreingenommenheit.
Gesine sah friedlich und gutmütig aus, also war sie es auch. Sie
war kein Mensch, der ständig seine Maske zur Schau trägt.
    Sie durchbrachen die Mauer der Erwachsenen und rannten in Rudeln
auf
    Gesine zu, die sofort aufhörte zu grasen und dem Ansturm mit
einigem Erstaunen entgegensah. Als sie erkannte, wer da gelaufen kam,
verwandelte sich ihr anfängliches Befremden in Freude. Kinder
hatte sie immer schon gern gehabt.
    Zwanzig Meter von ihr entfernt verflog der Mut der Kinder. Wie auf
Kommando blieben sie stehen, ohne daß die Eltern eingegriffen
hätten. Gesine sah ein, daß sie eine Geste machen mußte,
um ihre Harmlosigkeit unter Beweis zu stellen. Sie mußte
vorsichtig sein, denn niemand sollte je erfahren, daß sie ein
intelligentes Lebewesen mit telepathischen Fähigkeiten war. Sie
hatte sich damit abgefunden, als dumme Kuh zu gelten, und ihr Dasein
als solche gefiel ihr.
    Sie stellte die Vorderbeine breit auseinander und ging regelrecht
in die Knie. Dabei klappte sie ihre Faltohren verschämt vor die
Augen und wedelte freundlich mit dem Schwanz. Schließlich
setzte sie sich auf die Hinterbeine und machte Männchen.
    Die Kinder jubelten vor Freude, während die Erwachsenen
fassungslos dabeistanden. Die Kuh gab ja eine richtige Vorstellung.
    Und das tat Gesine dann auch, kaum daß sie es gedacht
hatten.
    Nicht mehr lange, dann ritten drei kleine Kinder auf ihrem Rücken.
So etwas hatte man im »Paradies der Freien« noch nie
erlebt, denn hier gab es keine Reittiere. Die wenigen Tiere, die in
den Wäldern lebten, dienten in erster Linie der Ernährung.
    So kam es, daß sich Old Ham und Rotkel ein merkwürdiger
Anblick bot, als der Gleiter landete. Sie stiegen aus, dann fragte
Old Ham:
    »Himmel, was soll das? Ist die Kuh dressiert?«
    Rotkel schien selbst erstaunt zu sein.
    »Was denken Sie, Kollege? So etwas hat sie noch nie getan,
mein Wort. Sie spielt mit Kindern. ist das nicht wunderbar?«
    »Sie ist glücklich, aber wir brauchen sie traurig.«
    »Halten Sie den Mund!« Rotkel konnte seinen Zorn nicht
mehr länger zurückhalten. »Was seid ihr hier nur für
Menschen? Ihr nennt euch frei und ungebunden, aber ihr gönnt
weder einem Tier noch den Kindern den Spaß. Wie soll ich da.?«
    »Ich denke nur an dreihundert Todkranke«, unterbrach
ihn Old Ham brutal.
    Rotkel, der auf Gesine zuging, blieb abrupt stehen. Er drehte sich
um.
    »Sie haben recht«, sagte er, dann erst ging er weiter.
    Gesine war stehengeblieben, damit die Kinder absteigen konnten.
Sie ging abermals in die Knie, damit sich keines weh tat. Dann stand
sie auf und sah Rotkel entgegen.
    »Hör zu, mein Liebling, die Kinder müssen jetzt
fortgehen, weil sie nicht mit dir spielen dürfen.« Rotkel
war ganz nahe zu Gesine getreten und sprach mit ihr, während Old
Ham ein paar Meter abseits stand und verständnislos zuschaute.
»Die Kinder müssen jetzt nach Hause, verstehst du?«
    Natürlich verstand Gesine, und diesmal machte sie auch keinen
Hehl daraus. Ihre großen Schlappohren klappten unverzüglich
über die maßlos
    traurigen Augen, in denen Tränen schimmerten.
    Zwei Sekunden später begann sie zu duften.
    Rotkel

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