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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erstarrte.
    Das Sekret!
    Er rief Old Ham zu:
    »Los, beeilen Sie sich! Ich brauche Behälter, am besten
desinfizierte Reagenzgläser, soviel Sie bekommen können.
Machen Sie schnell, wir haben nicht viel Zeit!«
    Old Ham ahnte mehr, als daß er wußte, was geschehen
war. Er rief einigen Männern, die herumstanden, Anordnungen zu.
Die Männer rannten davon. Wenig später starteten ein paar
Gleiter.
    Rotkel betrachtete Gesine, die nichts mehr von der gnadenlosen
Welt der Freien sehen wollte. Die Kuh stand reglos mitten in der
Wiese, während die Kinder fortgebracht wurden. Sie duftete nach
allen möglichen Dingen, nur nicht mehr nach Kuh.
    Sie duftete nach dem Sekret.
    Glasbehälter und alle möglichen Dosen wurden gebracht,
und Rotkel mußte Old Ham um Hilfe bitten, denn die
Ausscheidungen Gesines waren derart umfangreich, daß er das
Auffangen nicht allein besorgen konnte. Die Nackendrüsen
tropften im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Aber Gesinchen, wer wird denn so verzweifelt sein?«
erkundigte sich Rotkel bei seinem Liebling, voller Verständnis
und Mitleid. »Ich werde dafür sorgen, daß die Kinder
wiederkommen. Sie werden mit dir spielen dürfen, solange du es
willst. Und dann.«
    Plötzlich verstummte er.
    Gesine schlug die Ohren zurück und schleckte ihn mit ihrer
rauhen Zunge ab, ehe er zurückweichen konnte.
    Gleichzeitig hörte der Strom des Sekrets auf.
    Aber im Augenblick reichte es.
    ***
    Es gelang Rotkel, das schnell zur Klinik transportierte Sekret in
dreihundert Portionen aufzuteilen und die Erkrankten damit zu impfen.
Es blieb sogar noch ein geringer Rest für vorsorgliche
Injektionen übrig.
    Old Ham zeigte sich überaus glücklich und hätte
Rotkel am liebsten umarmt, wenn ihn dessen finstere Miene nicht davon
abgehalten hätte. Seine ganze Sorge galt nun der Bereitstellung
einer größeren Menge des natürlichen Serums.
    Die beiden Ärzte saßen auf der Veranda von Old Hams
Privatwohnung. Es war ein lauer Sommerabend, und die Sonne war längst
untergegangen. In der Isolierabteilung schliefen die Verseuchten tief
und fest.
    »Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Dr.
Rotkel. Ohne Sie wären wir alle verloren gewesen.«
    »Sie haben sich die Sache ja auch etwas kosten lassen, Herr
Kollege. Eine
    Entführung, nicht wahr? Auf Entführung stehen hohe
Freiheitsstrafen.«
    »Niemand wird davon erfahren.«
    »Das meinen Sie. Wenn ich nach Tahun zurückkehre, wird
man mich fragen, wo ich gewesen bin. Was soll ich sagen?«
    Old Ham warf Rotkel einen prüfenden Blick zu.
    »Das hat noch Zeit. Ich muß Sie bitten, noch einige
Tage unser Gast zu sein. Wir wissen nicht, ob die Seuchengefahr
eingedämmt wurde. Vergessen Sie nicht, daß wir in Ihrem
Sinn ein rückständiger Planet sind. Viele der Siedler
wohnen weit verstreut in der Wildnis und haben kaum Verbindung zur
Administration. Wir wissen nicht, was draußen passiert. Es kann
sein, daß es noch genug Kranke gibt, uns alle anzustecken.«
    Rotkel nickte gelassen.
    »Mit anderen Worten: Sie denken überhaupt nicht daran,
Ihr Wort zu halten und mich nach Tahun zurückzubringen.«
Old Ham wehrte entrüstet ab.
    »Aber, wo denken Sie hin! Natürlich werden Sie
freigelassen, aber noch nicht heute oder morgen. Übrigens wird
Ihnen ein Gleiter zu Verfügung gestellt. Sehen Sie sich unsere
Welt an, sie ist schön und groß. Machen Sie Urlaub. Wenn
nach gewisser Zeit keine neuen Krankheitsfälle mehr auftauchen,
können wir sicher sein, die Gefahr gebannt zu haben. Dann reden
wir weiter.«
    »Kann ich wenigstens eine Nachricht nach Tahun durchgeben,
damit man sich dort keine Sorgen macht? Sie müssen sonst damit
rechnen, daß der Solare Sicherheitsdienst eingeschaltet wird,
und der wird mich früher oder später finden. Es sähe
dann nicht gut für Sie aus.«
    Old Ham lächelte ironisch.
    »Uns finden? Man hat uns dreihundert Jahre lang nicht
gefunden, warum also jetzt? Als man Sie holte, kannten Sie das Ziel
nicht. Niemand kann also einen Hinweis hinterlassen haben, wohin man
Sie brachte.«
    »Trotzdem!« Rotkel übertrieb bewußt. »Es
gibt moderne Mittel der Spurensicherung, von denen Sie sich keine
Vorstellung machen können. Das Zeitpulver zum Beispiel.«
    »Zeitpulver? Was ist denn das?«
    Rotkel lehnte sich zurück und betrachtete den blühenden
Garten. Er nahm einen Schluck aus seinem Glas.
    »Eine temporal-thermisch funktionierende Chemikalie, die
erst kürzlich entwickelt wurde. Ich will es Ihnen an einem
Beispiel erklären. Jemand begeht ein

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