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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verbrechen und verschwindet
spurlos. Wenn man ungefähr weiß, wann die Tat geschah, ist
es einfach, sonst muß man das Zeitpulver eben mehrmals und in
unterschiedlicher Intensität zerstreuen. Nehmen wir an, die Tat
geschah drei Tage zuvor. Man nimmt also das Zeitpulver, das drei Tage
rückwirkend reagiert. Was geschieht? In dem leeren Raum, in dem
die Tat geschah, beginnt sich der Umriß des Täters zu
formen, aus dem Nichts heraus, denn das Pulver reagiert auf die drei
Tage alte Wärmeausstrahlung eines lebenden Körpers. Es
zeigt sogar die Bewegungen des Täters und
    seines eventuellen Opfers. Man kann die Tat rekonstruieren, weil
sie sich vor den Augen der Beschauer abspielt.«
    »Das klingt aber sehr unwahrscheinlich.«
    »Aber es ist Tatsache. Man wird also zur Hütte gehen
und das Zeitpulver verwenden. Man wird sehen, richtig sehen, was
geschah. Man wird die Spuren des Schiffes finden, sogar seine Form
erkennen und den Typ identifizieren können. Man wird alles
wissen, und man wird der Spur folgen, bis man dieses System gefunden
hat.« Er sah Old Ham interessiert an. »Nun, Herr
Kollege?«
    Es entstand ein nachdenkliches Schweigen. Old Ham versuchte sich
die Existenz des Zeitpulvers und die entsprechenden Konsequenzen
vorzustellen. Schließlich lächelte er.
    »Schön und gut, aber was soll ihnen das helfen? Sie
wissen nicht, wohin das Schiff flog, und der Weltraum ist
unvorstellbar groß und weit. Wir sind nur ein Staubkorn.«
    Rotkel beschloß das Thema zu wechseln.
    »Wer gibt Ihnen die Garantie, daß ich Ihre Position
nicht verrate, sobald man mich freigelassen hat?«
    Old Ham lehnte sich bequem zurück. Sein Gesicht wurde
plötzlich ernst und sorgenvoll.
    »Daran haben andere auch schon gedacht, Dr. Rotkel. Es gibt
eine einflußreiche Gruppe, die der Meinung ist, daß man
Sie hierbehält, um jeden Verrat auszuschließen. Wenn diese
Gruppe sich durchsetzt, werden Sie den Rest Ihres Lebens bei uns
verbringen, in völliger Freiheit, selbstverständlich.«
    »Ach, so also ist das!« Rotkel leerte sein Glas und
sah hinaus in die Dämmerung. »Und wie denken Sie darüber?«
    »Darf ich eine Gegenfrage stellen?«
    »Bitte, Herr Kollege.«
    »Was würde sich bei uns verändern, wenn wir der
Administration des Solaren Imperiums unterstellt werden? Würde
man hier militärische Stützpunkte einrichten, eine
Verwaltung einsetzen, die unsere Regierung überwacht? Wäre
es nicht vorbei mit unserer Freiheit?«
    »Jede Sicherheit kostet ihren Preis, mein Freund und
Kollege. Wahrscheinlich würde man hier zumindest eine
Orterstation errichten, die zum Warnsystem des Imperiums gehörte.
Aber ich glaube, das wäre alles, was Sie spürten. Es gehört
längst zu den Gepflogenheiten des Imperiums, den Kolonialwelten
ihre einmal erworbene Freiheit uneingeschränkt zu lassen. Ihre
nahezu panische Furcht vor einer Entdeckung ist überflüssig.
Es würde sich hier nichts verändern.«
    Old Ham blickte in Richtung der Stadt, deren Lichter nur schwach
von dem dunkler werdenden Himmel reflektiert wurden.
    »Die seit Generationen schwelende Angst wäre endlich zu
Ende«, gab er langsam zu. »Aber wer gibt uns die
Garantie, daß es wirklich so ist?«
    »Wer gibt mir die Garantie, daß Sie mich freilassen?«
stellte Rotkel eine
    Gegenfrage. »Damit kommen wir zu meiner Frage, die Sie noch
nicht beantwortet haben.«
    »Na, hören Sie, Dr. Rotkel! Die Antwort erhielten Sie
doch durch meine eigenen Fragen. Ich beginne, mich bereits mit dem
Gedanken anzufreunden, Kontakt zum Solaren Imperium herzustellen. Das
Problem ist nur: Wie kann ich die Andersdenkenden davon überzeugen,
daß keine Nachteile für uns entstehen. Ich möchte
keinen Bürgerkrieg.«
    Rotkel winkte ab.
    »So schlimm wird es nicht werden. Sie haben mich entführt,
na schön. Aber ich verstehe Ihre Zwangslage und bin bereit, ein
gutes Wort für Sie einzulegen, wenn Sie mich sofort nach Tahun
zurückbringen. Wären Sie damit einverstanden?«
    »Ich schon, aber die anderen garantiert nicht. Ich bin nur
der Chefarzt der Klinik. Mein Einfluß auf politische
Geschehnisse und Entscheidungen ist gering. Das kleine Raumschiff,
das einzige, das wir besitzen, steht unter strenger Bewachung. Gegen
den Willen der Regierung könnte es nicht starten. Ich könnte
Sie somit nicht zurückbringen lassen, selbst wenn ich es
wollte.«
    »Also ein verlängerter Weihnachtsurlaub?«
vergewisserte sich Rotkel gelassen. »Und was macht Gesine
indessen?«
    »Für ihre Unterkunft ist gesorgt.

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