Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hier entfernt sein. Wann befehlen Sie den Start?«
    »Noch in diesem Jahr«, sagte Bully und lächelte.
»Wir werden Silvester wohl verschlafen.«
    »Wünschen Sie noch eine Funkverbindung mit dem
Hauptquartier in Terrania? Oder soll ich nur unsere Zielkoordinaten
durchgeben?«
    »Keins von beiden, Major. Glauben Sie, ich wollte mich zum
Gespött der ganzen Solaren Raumflotte machen? Wenn die erfahren,
daß wir unseren Kurs nach Kuhfladen programmieren, lachen sie
sich krank. Es genügt, wenn Rhodan von LeFink erfährt, daß
wir eine Spur gefunden haben, und ihr nachgehen. Außerdem hat
er andere Sorgen, als unseren Urlaub zu überwachen.«
    Major Bender nickte.
    »Wir sind in einer halben Stunde startklar. Ich muß
nur noch die Genehmigung der hiesigen Raumbehörde einholen.«

3.
    Dr. Truc Rotkel wußte, wann er eine Partie verloren hatte.
Ihm blieb keine andere Möglichkeit, als auf die Wünsche Old
Hams einzugehen, wenn er keinen Ärger haben wollte. Vor allen
Dingen wünschte er keinen Ärger für Gesine, die noch
immer draußen beim Landeplatz des kleinen Schiffes weidete,
bewacht von einigen hundert Schaulustigen.
    »Ich verstehe durchaus Ihre Motive«, erklärte
Rotkel, nachdem Old Ham ihm die Lage geschildert hatte. »Sie
wollen unentdeckt und unabhängig bleiben. Aber Sie werden wohl
zugeben müssen, daß auch das seine Nachteile hat. Ihnen
fehlt die Unterstützung einer machtvollen Institution, wie das
Solare Imperium eine ist. Wenn Sie meine Hilfe in Anspruch nehmen
wollen, nehmen Sie auch jene Rhodans in Anspruch.« Er lächelte
Old Ham zu. »Wie paßt das mit Ihren Grundsätzen
zusammen?«
    »Wenn es um Menschenleben geht, kann man Grundsätze
vergessen, Dr. Rotkel. Sie kennen diese Seuche, das erfuhren wir
durch die Besatzung des Transporters, der hier abstürzte. Sie
wissen, was unserer gesamten Bevölkerung droht, wenn wir eine
größere Ausweitung nicht verhindern können. Darum die
Aktion, die Sie zu uns brachte.«
    »Besitzen Sie eine moderne chemische Industrie?«
    »Leider kann davon keine Rede sein. Ich weiß, was Sie
fragen wollen und kann Ihnen gleich die Antwort geben: Es ist uns
nicht möglich, das Serum synthetisch herzustellen, auch wenn wir
die Formel kennen. Uns fehlen die Einrichtungen und die Rohstoffe.
Darum mußte Ihre Kuh auch mitkommen.«
    »Wieviel Erkrankte gibt es?«
    »Inzwischen mehr als dreihundert.«
    »Isoliert?«
    »Soweit sie sich meldeten oder gemeldet wurden - ja.«
    Dr. Rotkel überlegte einen Augenblick.
    »Dreihundert Injektionen verschlingen eine gehörige
Portion des Sekrets. Sie wissen, daß Gesine dieses Sekret nur
unter ganz bestimmten Umständen abgibt. Sie tut es nur dann,
wenn sie seelischen Schmerz verspürt, und der läßt
sich nicht künstlich oder willkürlich erzeugen. Selbst wenn
das Tier wollte, könnte es das Sekret nicht auf Befehl
ausscheiden.«
    »Lieber Himmel, dann sorgen sie doch einfach dafür, daß
die Kuh traurig wird!«
    Rotkel wehrte entschieden ab.
    »Sie sind nicht nur unvernünftig, sondern auch grausam,
Herr Kollege! Glauben Sie, daß ich ein Tier quälen werde,
nur um Ihnen einen Gefallen zu tun?«
    »Sie tun nicht mir, sondern dreihundert todkranken Menschen
einen Gefallen, vergessen Sie das nicht.«
    Rotkel versank in Schweigen. Ihm fiel kein Gegenargument ein. Die
Situation war mehr als verzwickt. Man hatte ihn gegen seinen Willen
hierhergebracht und damit ein schweres Verbrechen begangen, soweit es
die Gesetze des Solaren Imperiums anging. Sicher, er war gut
behandelt
    worden, und er sah auch ein, daß die Menschen hier aus einer
Notlage heraus gehandelt hatten - wenigstens hielten sie eine
Entdeckung durch das Imperium für ein Unglück. Sie saßen
in der Klemme, kein Zweifel.
    Auf der anderen Seite konnten die Erkrankten nicht für die
Geschehnisse verantwortlich gemacht werden. Wenn er ihnen nicht half,
machte er sich ebenfalls strafbar, zumindest nach dem Gesetz der
Menschlichkeit. Er würde gegen die ärztlichen Grundregeln
verstoßen, wenn er die Hilfe ablehnte, die nur er bringen
konnte.
    Er saß also ebenfalls in der Klemme.
    »Na gut, ich werde mit Gesine reden«, versprach er
dann.
    Old Ham sah ihn mit großen Augen an.
    »Die Kuh versteht, was Sie sagen?«
    »Wenigstens habe ich oft dieses Gefühl«,
schränkte Rotkel die Hoffnungen Old Hams hastig ein. »Ich
glaube, daß sie manchmal weiß, was ich von ihr möchte.
Also kann sie auch einige meiner Worte verstehen. Vielleicht versteht
sie auch nur den Tonfall und ahnt

Weitere Kostenlose Bücher