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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mißtrauisch war er, aber auf keinen Fall
ängstlich.
    Der Farmer öffnete die unverschlossene Stalltür. In der
schlechten Beleuchtung konnte Rotkel nicht viel erkennen, aber er sah
einige ihm unbekannte Tiere in den einzelnen Boxen, dann sagte hinter
ihnen eine männliche Stimme:
    »Sie ersparen uns eine Menge Arbeit, Dr. Rotkel, und wenn
Sie vernünftig sind, passiert Ihnen nichts. Grab, gehen Sie
zurück in Ihr Haus. Sie hätten sich denken können, daß
wir herausfinden, wohin Old Ham die Kuh brachte.«
    »Ich konnte nicht wissen, daß auch der Doktor
hierherkam.«
    »Verschwinden Sie schon, Grab, Sie haben nichts mit der
Sache zu tun. Dem Arzt geschieht nichts, wenn er vernünftig
ist.«
    Der Farmer wandte sich an Rotkel.
    »Es tut mir leid, aber das konnte ich nicht wissen.«
    »Schon gut. Wo ist Gesine?«
    »Dort drüben in der letzten Box. Wenigstens war sie
dort noch vor einer Stunde, als ich nach ihr sah.«
    Rotkel kümmerte sich nicht um die beiden fremden Männer,
die ihm folgten. Sie trugen zwar keine Waffen, soweit er das
feststellen konnte, aber körperlich waren sie ihm auf jeden Fall
überlegen.
    Gesine war aufgewacht. Sie stand in der Box und sah Rotkel
entgegen. Ihre Augen reflektierten das Lampenlicht. Ohren und Schwanz
hingen traurig herab.
    »Geht es dir gut?« fragte Rotkel und streichelte das
struppig gewordene Fell. »Haben dich die bösen Männer
geweckt?«
    »Reden Sie keinen Quatsch, das Vieh versteht Sie ohnehin
nicht«, knurrte einer der beiden >bösen Männere.
Er zog ein Seil aus der Tasche und reichte es Rotkel. »Binden
Sie ihre Kuh fest, und dann kommen Sie mit uns. Wir haben ein
besseres Versteck.«
    Rotkel drehte sich zu ihm um.
    »Was fällt Ihnen ein? Das ist Freiheitsberaubung, falls
Sie das noch nicht wissen sollten. Die Kuh bleibt hier, und ich
auch!«
    »Wir denken anders darüber, und außerdem haben
wir Sie nicht nach Ihrer Meinung gefragt. Kommen Sie, der Wagen
wartet.«
    »Und warum sollen wir weggebracht werden?«
    »Das wird Ihnen Brandix noch früh genug erzählen.
Es soll Sie nur niemand finden, das ist alles. Seien Sie vernünftig.
Wir haben keine Lust, Gewalt
    anwenden zu müssen. Das wäre gegen unsere Prinzipien.«
    »Prinzipien haben Sie auch?« wunderte sich Rotkel. Ihm
war klar, daß er nichts gegen diese zweite Entführung tun
konnte, wenn er sich und Gesine nicht in Gefahr bringen wollte. Aber
der Chefarzt wurde sicher alles tun, um ihn zu befreien. Dann war da
noch Ten Carr, der einen vernünftigen Eindruck machte, auch wenn
er an der ursprünglichen Entführung beteiligt gewesen war.
»Sie handeln gegen die Interessen der Bevölkerung und
machen sich unbeliebt. Wenn die Seuche ausbricht.«
    »Die Seuche? Selbst wenn der Tränensaft Ihrer Kuh
dagegen hilft, so dürfen Sie davon überzeugt sein, daß
wir schon für ihre Traurigkeit sorgen. Nur wird es dann an
Brandix liegen, ob die Leute geheilt werden oder nicht.«
    Rotkel seufzte.
    »Also glatte Erpressung! Ich muß sagen, daß ich
mir das Paradies der Freien doch ein wenig anders vorgestellt habe.
Also los, gehen wir. Gesine möchte schlafen.«
    »Dazu hat sie später noch genug Gelegenheit.«
    Rotkel legte ihr den Strick um den Hals und war erleichtert, daß
sie ihm widerstandslos folgte.
    Sie tat genau so, als hätte sie jedes Wort verstanden.

5.
    Nach einem kurzen, aber heftigen Wortgefecht gab Gucky klein bei
und blieb in der Korvette zurück, während Bully und Ras
Tschubai die Spezialanzüge mit dem Deflektorschirm anlegten und
das Schiff verließen. Auf die schweren Kampfanzüge mit den
Flugaggregaten und Schutzschirmen hatten sie verzichtet, weil das auf
dieser wenig fortgeschrittenen Welt unnötig schien. Über
einen kleinen Telekom konnten sie jederzeit Funkverbindung mit der
Korvette aufnehmen.
    Die Sonne war über dem Hochland aufgegangen. Ihr helles Licht
enthüllte eine urwüchsige und fast paradiesische
Landschaft. Tief unten, am Fuß der Steilküste, lag der
breite Sandstrand des Meeres, dessen Untiefen deutlich in dem klaren
Wasser zu erkennen waren.
    Die beiden Männer gingen nach Süden. Noch hatten sie die
Deflektorschirme nicht eingeschaltet. Hier gab es niemanden, der sie
hätte entdecken können. Außerdem vertrat Bully die
Meinung, daß ihnen ein Spaziergang in den wärmenden
Strahlen der Sonne jetzt guttat. Der Abstieg zur Bucht lag noch drei
oder vier Kilometer vor ihnen.
    »Früher oder später wird man unser Schiff
entdecken«, befürchtete Ras und deutete hinauf zum

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