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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kernspeicher eines der beiden Großrechner.«
    »Wofür wird das Segment benützt?«
    »Zur Speicherung von Konstanten, die bei den Rechenvorgängen
am häufigsten benutzt wurden.«
    »Also zum Beispiel die Zahl Pi, die Basis der natürlichen
Logarithmen, die Newtonsche Gravitationskonstante und solche Dinge?«
    Tilly nickte.
    »Etwa so.«
    Mark Richter blickte zur Seite, als gäbe es jenseits der
dunklen Fenster etwas Interessantes zu sehen.
    »Merkwürdig, daß solche Änderungen nicht
sofort zu bemerken sein sollten«, murmelte er im
Selbstgespräch, das gerade laut genug war, so daß Tilly es
hören konnte. »Außerdem paßt es nicht zu
meiner Hypothese.«
    Tilly biß an.
    »Welcher Hypothese?«
    Richter löste den Blick vom Fenster und wandte sich dem
Techniker zu.
    »Wir haben folgende Situation«, erläuterte er:
»Die Leute von Mesonics sind hier fast ununterbrochen an der
Arbeit. Jedesmal, wenn der Transmitter aussetzt, tauchen sie ins
Innere der Apparatur, finden den Fehler und bringen den Transmitter
wieder in Betrieb. Kurze Zeit später tritt ein neuer Versager
auf, das Spiel wiederholt sich, und so weiter und so fort. Bis eines
Tages die Regierung in Terrania der Sache überdrüssig wird
und eine Gruppe ihrer eigenen Fachleute nach Ariovist schickt. Die
Apparatur wird auseinandergenommen, von Fehlern befreit und wieder
zusammengebaut. Der Transmitter wird eingeschaltet und funktioniert.
Die Regierungsleute fliegen wieder ab, und ein paar Tage später
passiert erneut ein Versager.« Er legte den Zeigefinger
    an den rechten Nasenflügel und blickte vor sich hin zu Boden.
»Nun frage ich Sie: Was kann es sein, das die Fachleute aus
Terrania übersahen und das kurz nach ihrer Abreise ein erneutes
Versagen des Transmitters verursachte? Was kann es sein, und wo war
es versteckt, daß es den Regierungsspezialisten verborgen
blieb?«
    Er sah Tilly herausfordernd an. Der Techniker hob die Schultern.
    »Ich weiß es nicht.« Er lächelte spöttisch.
»Aber Sie werden es mir in einer Minute sagen.«
    Der Spott machte Mark Richter nichts aus. Ernsthaft fuhr er fort:
    »Der Betrieb des Transmitters wird durch ein Prozeßprogramm
gesteuert. Jedermann, der den Transmitterbetrieb zu stören
wünscht, erfüllt sich diesen Wunsch am leichtesten, indem
er ein paar Fehler in das Prozeßprogramm einbaut. Aber
natürlich würden die Leute aus Terrania die Fehler sofort
entdecken und beseitigen, und damit wäre alles wieder in
Ordnung. So einfach kann es also nicht sein. Wie aber, wenn zwei
Prozeßprogramme existierten - ein richtiges und ein
fehlerhaftes? Wie weiter, wenn ein findiger Systemanalytiker dafür
gesorgt hätte, daß die Prüfer aus Terrania, wenn sie
nach dem Prozeßprogramm fragen, vom Rechner stets das
fehlerfreie Programm vorgelegt bekämen und das fehlerhafte nie
zu sehen bekämen? Das ist eine Möglichkeit, meinen Sie
nicht auch?«
    Er musterte Tilly. Dem Gesicht des Technikers war keine Regung
anzumerken. Seine Miene war völlig ohne Ausdruck, wie ein
Gesicht, das die Natur eben erst aus der Gußform gehoben hatte.
    Mark Richter nickte in Richtung der beiden Fenster.
    »Ich weiß nicht, ob man es bei der Finsternis sehen
kann«, meinte er, »aber ich möchte Ihnen gerne etwas
zeigen, das meine Theorie unterstützt.«
    Bereitwillig setzte sich Tilly in Richtung auf eines der Fenster
in Bewegung. Auf dem Wege dorthin lag das Gitter eines Kabelschachts.
Der Fußboden war dort auf einer Fläche von einem
Quadratmeter ausgespart worden, so daß die Kabel, die die
Konsolen und Peripheriegeräte mit den Rechnern verbanden, offen
    zutage lagen. Dadurch wurden Reparaturarbeiten an den Kabeln
erleichtert. Um zu verhindern, daß Unvorsichtige in die
Aussparung hineintraten, hatte man sie mit einem Metallgitter
abgedeckt, das im Bedarfsfall leicht herausgehoben werden konnte.
    »Besser schauen Sie durch das andere Fenster!« rief
Richter, als Tilly eine Richtung einschlug, die ihn an dem Gitter
vorbeigeführt hätte.
    Tilly gehorchte auch diesmal und trat ahnungslos auf das metallene
Gitter. Das Gitter bog sich unter seinem Gewicht. Die Biegung war so
beachtlich, daß das Gitter um ein Haar aus der Fassung
herausgeglitten und mitsamt Tilly in die Kabelaussparung
hineingestürzt wäre.
    »Moment mal!« rief Richter. »Bleiben Sie stehen!
Nein - einen Schritt zurück, auf dem Gitter! Mann Gottes,
wieviel wiegen Sie eigentlich?«
    Tilly hatte die Anweisungen wortgetreu ausgeführt. Er war
einen Schritt zurückgetreten und

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