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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zumuten, daß er sich selbst vernichtet, nur um den
Gegner mit in die Vernichtung zu reißen. Sein Verdacht hatte
sich im Zuge weiterer Überlegungen wieder verloren. Erst bei der
Durchsuchung der Mesonics-Unterkunft, beim Anblick der extraschweren
Möbel im Appartement des Cheftechnikers, war die
    Vermutung plötzlich wieder lebendig geworden. Außerdem
paßte sie genau in das Bild, das er sich von der Sabotage des
Transmitterbetriebs gemacht hatte: Wo ließ sich das komplexe
Gerät des Saboteurs besser verstecken als im Innern eines
Roboters? In dem geschickt als Mensch getarnten Maschinenwesen würde
niemand eine bewegliche Sabotagewerkstatt vermuten, und zweitens
hielt Tilly in der Rolle des Cheftechnikers sich ständig in
unmittelbarer Nähe des Transmitters auf, so daß die
Geräte, aus denen sein Inneres bestand, jederzeit greifbar
waren.
    Er musterte den toten Robot und überlegte, was er mit ihm
anfangen solle. Sein erster Impuls war, ihn aufzuladen und nach
Galliva zu bringen, damit die Leute dort mit eigenen Augen sähen,
wem sie ihre Schwierigkeiten zu verdanken hatten. Andererseits
beschritt er damit einen Umweg. Irgendwo in seinem Innern hatte Tilly
die Programme gespeichert, mit denen die beiden Prozeßrechner
manipuliert worden waren. Er wurde also hier gebraucht, im
Rechenzentrum, damit mit Hilfe seines Speicherinhaltes das gefälschte
Prozeßprogramm entweder von Fehlern befreit oder ganz beseitigt
werden konnte. Es wäre also töricht gewesen, ihn zuerst
nach Galliva zu schaffen, wo er doch später wieder hierher
zurückgebracht werden mußte - ganz zu schweigen von dem
Problem, das Mark Richter gehabt hätte, ein sieben Zentner
schweres Konglomerat aus Plastik und Metall von hier bis zu seinem
Wagen zu bringen.
    Allerdings sollte Eyrie Driscoll von dem Vorfall sofort in
Kenntnis gesetzt werden. Richter suchte nach einem Radiokom-Anschluß
und fand ihn auch schließlich in der hintersten Ecke des
Raumes. Von der automatischen Auskunft erfuhr er den Rufkode des
Präsidenten des Genossenschaftsrates. Als er den Kode rief,
bekam er jedoch keine Antwort. Es war kurz nach Mitternacht, und die
Möglichkeit bestand, daß Driscoll immer noch in der
Ratshalle beim Empfang war. Richter nahm sich vor, es später
noch einmal zu versuchen. Dann wandte er sich wieder dem toten Robot
zu.
    Er fragte sich, was Tilly getan hatte, bevor er ihn überraschte.
Das hieß: überrascht hatte er ihn eigentlich nicht, denn
Tilly hatte ohne Zweifel das Geräusch des Aufzugs gehört
und erst dann das Licht eingeschaltet, da er seinem nächtlichen
Besucher gegenüber die Rolle des Menschen weiterzuspielen
gedachte und ihm kaum hätte plausibel machen können, warum
er sich mitten in der Nacht in einem finsteren Raum aufhielt. Für
den Robot Tilly war es freilich gleichgültig gewesen, ob die
Beleuchtung brannte oder nicht. Mit seinem Sehvermögen, das
nahezu das ganze elektromagnetische Spektrum umfaßte, sah er im
Finstern ebenso gut wie im Hellen.
    Richter nahm als sicher an, daß Tilly in seinem Innern
Programme gespeichert hatte, die von Zeit zu Zeit auf den
Kernspeicher eines der beiden Prozeßrechner überspielt
werden mußten, um dafür zu sorgen, daß der
Transmitter in der gewünschten Weise versagte. Die Überspielung
erfolgte wahrscheinlich auf drahtlosem Wege. Richter konnte sich gut
vorstellen, wie Tilly, bevor er den Aufzug anfahren hörte,
reglos in der Dunkelheit stand und aus seinem Innern in Millionen
Bits pro Sekunde Befehle quollen, die die Konsole begierig in sich
aufnahm und an die beiden Rechner weiterleitete. Etwa so mußte
es zugegangen sein; und wenn seine Vermutung richtig war, dann würde
man in Kürze alle Probleme, Fehler und Versager, die den
Transmitterbetrieb je belastet hatten, restlos beseitigen können.
Denn wenn Tilly die Programmierung in sich trug, die die
unglückselige Serie der Fehlschläge verursacht hatte, dann
trug er damit gleichzeitig die Informationen in sich, die benötigt
wurden, um den reibungslosen Betrieb der beiden Transmitter von nun
an sicherzustellen.
    Mark Richter sah auf die Uhr. Es war kurz vor eins. Mehr als eine
halbe Stunde hatte er mit nutzlosem Grübeln verbracht. Er mußte
Eyrie Driscoll erreichen, um ihm mitzuteilen, was er in dieser Nacht
entdeckt hatte. Er kehrte zu dem Radiokom-Anschluß zurück
und tippte zum zweitenmal Driscolls Rufkode. Das grüne
Freizeichen begann, auf dem Bildschirm zu blinken. Als es zwei
Minuten lang
    geblinkt hatte, legte Richter

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