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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dabei ein zweites Mal auf das
Gitter zu stehen gekommen. Jetzt jedoch trat er zur Seite und wandte
sich dabei um. Sein Gesicht war immer noch so ausdruckslos wie zuvor.
    »Sie sind ein gefährlicher Mann, Richter«, sagte
er mit einer Stimme, der jegliche Emotion fehlte. »Ihre Gegner
haben Sie bei weitem unterschätzt.«
    Mark Richter lächelte geschmeichelt.
    »Das geschieht oft. Einen alten Mann mit einem Faßbauch,
einer Glatze und einem Schnurrbart nimmt niemand besonders ernst.
Diesem Umstand verdanke ich viele meiner Erfolge. Auf diesen Erfolg
allerdings bin ich nicht besonders stolz. Die Fingerzeige waren so
dicht gesät, daß man von mir nur als von einem Mann
sprechen kann, der vor lauter Bäumen den Wald nicht sah.«
    »Fingerzeige?«
    »Na klar! Zur Manipulierung der Prozeßprogramme, die
eigentlich in den Kernspeichern der Rechner versiegelt sein sollten,
bedarf es umfangreichen Geräts. Wo versteckt der Saboteur sein
    Gerät? Wie verhindert er, daß es nicht von Unbefugten
entdeckt wird? Einfach: Indem er es tagaus, tagein unter der Nase der
Unbefugten spazierenführt. In geeigneter Verpackung, versteht
sich. Aber zuvor schon: Welcher Mensch ist hirnverbrannt genug, um
ein Schiff in die Luft zu sprengen, auf dem er sich selbst befindet?
Ich wußte, daß ich es nicht mit Fanatikern, sondern mit
kühl berechnenden Leuten zu tun hatte. Nicht mit dem Typ, der um
des Zieles willen das eigene Leben für nichts achtet, sondern
mit dem Typ, der ein Unternehmen ins Werk setzt, um sich später
an den Früchten des Unternehmens erfreuen zu können. Wer
also, frage ich mich, wäre unter meinen Gegnern närrisch
genug, sich selbst umzubringen, nur damit er mich mit sich reißen
könnte?«
    Er lächelte immer noch.
    »Wissen Sie, ich frage mich, wie Sie Leuten gegenüber
empfinden, die Sie auf ein solches Selbstmordunternehmen schicken.
Ist es Ihnen denn wirklich gänzlich gleichgültig, ob Sie
leben oder sterben?«
    »Leben und Sterben sind für mich bedeutungslose
Begriffe«, antwortete Tilly dumpf.
    »Aber Neugierde nicht?«
    »Nein. Neugierde ist der Drang, Informationen zu sammeln,
und von Informationen kann man nie genug haben.«
    »Gut. Dann wird es Sie interessieren zu erfahren, welche
Beobachtung schließlich dafür sorgte, daß mir ein
Licht aufging.«
    »In der Tat«, bestätigte Tilly.
    »Ihr Appartement in der Mesonics-Unterkunft war es«,
strahlte Richter. »Ich sah mir Ihre Möbel an - besonders
diejenigen, denen Sie Ihr Gewicht anvertrauten, also Stühle, den
Tisch, das Bett. Und da kam ich zu dem Schluß, daß Sie
ein höchst gewichtiges Wesen sein müßten. Ein Schluß
übrigens, dessen Richtigkeit durch meine jüngste
Beobachtung bewiesen wurde. Sie wiegen mindestens dreihundert
Kilogramm, habe ich recht?«
    »Dreihundertsiebenundvierzig«, verbesserte Tilly.
    »Sehen Sie! Und als mir die Idee kam, war das Problem schon
so gut wie gelöst.«
    Tilly ging unvermittelt und ohne jegliche Vorwarnung zum Angriff
über. Scheinbar spielerisch hob sich der mächtige Körper
vom Boden, ohne daß Tilly die Knie auch nur um eine Spur
gebeugt hätte, und schnellte sich in mächtigem Satz dem
gefährlichen Widersacher entgegen. Mark Richter jedoch war
darauf gefaßt gewesen. Er trat blitzschnell zur Seite. Als
Tilly an ihm vorbeischoß, feuerte er den Blaster ab. Trotz der
Geschwindigkeit, zu der Tilly ihn zwang, hatte er gut gezielt. Die
Salve traf den Schädel des Gegners und zerstörte sein
Kontrollzentrum. Tilly war, nach den Gesetzen der Positronik, tot,
als er dröhnend zu Boden stürzte.
    Er kam auf den Rücken zu liegen. Richter musterte ihn
interessiert. Der Strahlschuß war von der rechten Seite her in
den Schädel eingedrungen, hatte die synthetische
Gewebeverkleidung verdampft und in die darunterliegende Struktur ein
häßliches, schwarzes Loch gerissen. Die Erhitzung der
Unterstruktur hatte bewirkt, daß weitere Teile des
Gewebeüberzugs zu schmelzen begannen und Blasen warfen. So, wie
Tilly nun dalag, bot er einen abscheulichen Anblick - ein Monstrum
mit verzerrtem, verzogenem und halb verschwundenem Gesicht und einem
schwarzen Loch in der Hülle seines Robotschädels.
    Mark Richter schob den Blaster wieder in die Tasche. Die Hälfte
der Arbeit war getan. Sein Verdacht hatte sich als richtig erwiesen.
Er erinnerte sich, schon einmal, und zwar kurz nach dem
Bombenattentat auf der Enyllia, die Vermutung gehabt zu haben, daß
der Attentäter nur ein Roboter sein könne. Nur einem Robot
konnte man

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