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PR TB 124 Die Festung Der Marsianer

PR TB 124 Die Festung Der Marsianer

Titel: PR TB 124 Die Festung Der Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kendall lächelte.
    „Ich wette um tausend Solar, daß ein entsprechend
frisierter Reiseprospekt zahlreiche Touristen verleiten würde,
ihre nächsten Ferien auf Look-out zu verbringen.“
    „Und ihre letzten“, sagte a Hainu. „Aber ich
wette nicht, Yokish.“
    „Mir steht der Sinn auch nicht mehr nach einer Wette“,
erwiderte der IPC-Diplomat. „Dort kommt nämlich unser
Freund von gestern, und ich bin mir durchaus nicht sicher, ob es
nicht doch der Hunger ist, der ihn zu uns treibt.“
    Der Marsianer folgte dem ausgestreckten Arm Kendalls mit den Augen
und entdeckte den Okrill, der sich ihnen vom Gebirge im Nordosten her
in gemächlichem Trab näherte.
    „Ich glaube nicht“, erwiderte er. „Okrills sind
zwar schwer zu zähmen, aber sie greifen den Menschen nur an,
wenn er in ihr Revier eindringt. Normalerweise gehen sie ihm aus dem
Wege.“
    „Dieser da nicht“, entgegnete Kendall. „Vielleicht
betrachtet er dieses Gebiet als sein Revier.“ Er wog den
Impulsstrahler in der Hand. „Ich möchte das Tier nicht
gern töten, Tatcher. Hoffentlich zwingt es uns nicht dazu, auf
es zu schießen.“
    „Hoffentlich nicht“, meinte a Hainu. „Die
Paralysatoren jedenfalls können wir gleich wegstecken. Mit nur
zwei Lähmwaffen ist einem Okrill nicht beizukommen.“
    Die beiden Männer beobachteten den Okrill, der sich offen und
ohne jede Scheu durch das Gelände bewegte. Tatsächlich
hatte er wohl kaum ein Tier der einheimischen Fauna von Look-out zu
fürchten. Muskeln und Skelett von Okrills waren hart wie
Terkonitstahl, und sie konnten sich so blitzschnell bewegen, daß
menschliche Augen dem im Extremfall nicht zu folgen vermochten.
    Wie am Tag zuvor, blieb der Okrill wieder rund zwanzig Schritte
vor den beiden Menschen stehen. Sein kurzer, aber kräftiger
Schwanz peitschte den Boden und
    zertrümmerte ein paar herumliegende Steinbrocken. Die Färbung
der Facettenaugen wechselte von schwarz zu einem tiefen Blau.
    Tatcher a Hainu holte tief Luft, dann sagte er:
    „Führe uns zu deinem Herrn, Okrill!“
    Die Augen des Tieres glitzerten wie gebrochenes Glas, der Rachen
öffnete sich und entließ ein dumpfes Grollen, dann drehte
es sich zögernd um, lief einige Schritte und blickte wieder
zurück.
    „Das ist eindeutig“, erklärte Tatcher. „Er
will, daß wir ihm folgen.“
    Yokish Kendall nickte.
    „Und diesmal werden wir ihm folgen.“
    Sie schalteten ihre Flugaggregate ein und stiegen auf. Der Okrill
nieste schallend, bei Individuen seiner Art ein Zeichen für
Wohlbefinden oder Zustimmung. Danach trabte er den Weg zurück,
den er gekommen war. Als er bemerkte, daß die beiden Menschen
ihm mühelos folgten, verwandelte sich der Trab in eine Folge
weiter flacher Sprünge, die kraftvoll und geschmeidig zugleich
wirkten. Bald war ein Tempo von rund hundert Stundenkilometern
erreicht.
    Kendall und a Hainu flogen in wenigen Metern Höhe hinter dem
Okrill her. Hin und wieder tauchten am Himmel einige Flugsaurier auf,
doch sie griffen nicht an, sondern beobachteten nur aus sicherer
Entfernung.
    Das Tier führte die Männer zu dem Gebirge im Nordosten.
Seine Geschwindigkeit sank auf dreißig Stundenkilometer herab,
als es in einer Hangrinne emporklomm. Dennoch zeigte es keine
Ermüdungserscheinungen. Es durcheilte einen Bergsattel und ließ
sich den jenseitigen Hang hinabrutschen. Danach klomm es einen
weiteren Hang empor, stürmte eine Schutthalde hinunter und eilte
in weiten Sprüngen durch einen Talkessel.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Talkessels mündete
eine enge düstere Schlucht. In sie drang der Okrill ein - und
nach ungefähr zweihundert Metern sahen die Männer das
Raumschiff.
    Es mußte nach einem absturzähnlichen Notlandemanöver
gegen die westliche Oberkante der Schlucht geprallt und dann, nachdem
es gleich einem Ball zwischen den Schluchtwänden hin und her
geschleudert war, auf den Boden gestürzt sein.
    Das Schiff war nicht sehr groß und kugelförmig. Sein
Durchmesser betrug etwa fünfzig Meter. Beim ersten Aufprall auf
die Schluchtkante war die eine Seite zirka anderthalb Meter
eingedrückt worden; die übrigen Aufschläge an die
Schluchtwände hatten lediglich Schrammen hinterlassen.
    Die Ursache für den Absturz war zweifellos in dem ovalen
Schmelzkrater im oberen Pol des Schiffes zu suchen.
    Tatcher a Hainu und Yokish Kendall landeten etwa zehn Meter vor
dem Wrack, nachdem sie den oberen Pol überflogen und einen Blick
auf die Verwüstung geworfen hatten.
    „Einwandfrei der

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