Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Baum und sah durch die Zwischenräume der Blätter
den Morgenhimmel. Das Gras um ihn war feucht, und dann spürte er
einen feinen Schmerz zwischen den Schulterblättern.
    Eine Erinnerung, die er nicht kannte, die für ihn völlig
neu und unbekannt war.
    Reonard richtete sich auf und zog die Luft tief in seine Lungen.
    »Wo bin ich?« fragte er laut.
    Ihn überfiel eine leise Übelkeit. Er sah sich um,
entdeckte den Hang, den Steinhaufen und den uralten Kopf, der auf
einer Säule ruhte. Dann wuchtete er sich mühsam auf die
Füße und stand einige Sekunden lang schwankend da. Die
Landschaft um ihn herum gewann an Konturen, wurde farbig, und langsam
kam auch die Erinnerung zurück. Der nächtliche Überfall,
die Schatten. aber da war noch etwas anderes.
    Richtig. Ein Verstand, der in der Lage ist, größere
Zusammenhänge zu begreifen. Zusammenhänge, die sich über
einen unermeßlich langen Zeitraum erstrecken.
    »Was ist das?«
    Reonard schrie es fast heraus.
    Ein Gast. Etwas, was in deinen Gedanken die Bezeichnung »Symbiont«
trägt!
    Reonard tat einige Schritte, dann fühlte er unter seinen
Fingern die rauhe Rinde des Baumstamms. Er runzelte die Brauen und
fragte sich, wer hier sprach, wer diese Dinge sagte, die er plötzlich
in seinen Gedanken hatte. Er war unsicher; er begriff nur langsam.
    Ich bin dein Symbiont. Es war ein Zufall, aber ich lebe in dem
Steinhaufen, in dem du plötzlich erschienen bist.
    Reonard stöhnte auf.
    »Wer? Ich etwa?«
    Die Antwort formulierte sich in seinen Gedanken, war plötzlich
als vollendeter Satz in seinem Verstand vorhanden.
    Ich bin dein Symbiont. Du kommst von den Sternen?
    »Von den Sternen, ja!« stöhnte Xassio auf. Er
löste sich von dem Baum, entdeckte die Treppe und wankte auf
eine der untersten Stufen zu.
    Eine Stimme war in seinen Gedanken. Während Reonard mit
schmerzenden Gliedern die vielen Treppenstufen hochwankte, führten
er und diese Stimme einen Dialog. Der Symbiont war tatsächlich
etwas weniger alt als fünfzig Jahrtausende. Er war einer der
aussterbenden
    Bewohner dieses Planeten, und er hatte diesen Hang als seine
Heimat gehabt. Alles, was seit der Landung des Lemurerschiffs
vorgefallen war, kannte der Symbiont. Er war fast unbeweglich, hatte
einige fünfzigmal den Träger gewechselt und heute nacht den
bewußtlosen Reonard entdeckt.
    »Ich also werde dich am Leben erhalten. Und was erhalte ich
dafür?« brummte Reonard und tastete nach seinem
Hinterkopf, auf dem sich eine schmerzende Beule ausbreitete.
    »Mein Wissen wird zunehmen?« fragte er, als er keine
Antwort erhielt.
    Du kannst mich fragen, wann immer du willst und was immer du
willst. Ich werde antworten!
    »Ich begreife. Aber ich bin kein Bewohner des Planeten!«
    Das habe ich gemerkt, als meine Tastfäden deine Haut
berührten. Wirst du den Planeten wieder verlassen ?
    »In etwa einem halben Jahr!« bestätigte Reonard.
Er zitterte, denn langsam begriff er in voller Tragweite, was
geschehen war. Ein fremder Verstand in seinem Kopf - davor hatte er
sich sein Leben lang gefürchtet. Würde er jetzt immer einen
Zeugen haben, für alles, was er dachte? Der Symbiont zwischen
seinen Schulterblättern gab die Antwort:
    Es wird ein interessantes Verfahren werden, Fremder. Ich habe
keine Möglichkeit, deine Gedanken und Überlegungen
weiterzugeben. Sie bleiben also unser Eigentum. Aber ich werde dich
lehren, deine Gedanken gegen mich abzuschirmen. Ich will nichts
anderes als Anhängsel deines Kreislaufes sein. Und du verfügst
hierdurch über mein Wissen, das fünfzig Jahrtausende alt
ist. Frage mich, und ich antworte. Ich kenne viele Menschen, und ich
kenne unzählige Dinge, und ich habe vieles gesehen. Wir müssen
uns unterhalten über dein Vorhaben; ich spüre, daß es
groß und sehr wichtig ist. Habe keine Angst, ich bin
friedliebend und verträglich.
    »Hoffentlich!« brummte Reonard.
    Er erreichte die Terrasse. Noch immer herrschte rundum die Ruhe
des frühesten Morgens. Reonard sah einige Tropfen trockenen
Blutes, entdeckte Schleifspuren und ersah daraus, daß er mit
knapper Not einem Anschlag entgangen war, den drei Personen
ausgeführt hatten. Wer war es? Konnte der Symbiont helfen?
    »Hast du jemanden gesehen, der mich heute nacht hier
angegriffen hat?« fragte Reonard laut.
    Ich habe niemanden sehen können, aber die Stimmen sind
bekannt. Eine davon gehörte Kyrde dem Teichner, erwiderte der
Symbiont.
    »Also doch!«
    Eine deutliche Kampfansage, wohl nur als Warnung gedacht, denn
entschlossene

Weitere Kostenlose Bücher