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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein
Felsen auf ihn heruntergestürzt. Zum erstenmal erschauerte
Reonard Yaglou unter Skrupeln. Würde er standhalten können.?
    R: Nicht nur unter erschwerten Bedingungen. Wer sich hier
geschickt bewegt, lebt im Wohlstand. Ich bin der Protego von El
Brochon, dem Fürsten aller Ländereien.
    K: Freut mich für Sie. Lassen Sie sich nicht ablenken. Wir
werden morgen dokumentieren, lenken Sie also, falls nötig, ab.
    R: Verstanden. Sie werden miterleben können, wie dieser
Schlag sitzt. Ende?
    K: Ende.
    Zum erstenmal sah Reonard das Gepränge, das er in seinen
Träumen immer wieder erlebt hatte. Es war ein feinziseliertes
Bild, vergleichbar nur mit Kolossalgemälden Terras, die eine
ähnliche Epoche schilderten.
    Eine rationell nicht mehr erfaßbare Spannung hatte Reonard
ergriffen, als er den Zug sah, der sich aus der letzten Kehre des
staubigen Weges auf das Standbild zu wälzte. Ganz vorn liefen
und ritten die Kinder, die den Weg mit parfümiertem Wasser
bespritzten und aus großen Körben Blumenblätter
streuten. Dann kam, zehn Reihen lang und vier Mann breit, die
berittene Garde des Fürsten, ausnahmslos auf feuerroten Ashkans.
Auch die Uniformen und die Helmbüsche glühten in dieser
Farbe, während Schilde und Waffen den Glanz von vergüteter
Bronze ausstrahlten. Es war, als ob eine zweite Sonne aufgegangen
sei. Dann kamen die Tragetiere.
    Sie schleppten an langen Stangengerüsten die beiden Sänften,
Meisterwerke der Handwerkskunst, mit kleinen Klimaanlagen und dem
Torkman-Äquivalent von eingebauten Barschränken. Die
zwanzig Mätressen des Herrschers ritten hinterher, auf
schneeweißen Tieren, und Sklaven rannten neben ihnen her und
schwenkten riesige Wedel. Dann kam das Orchester.
    Es schmetterte eine barbarische, aber eingängige und
mitreißende Musik. Sie schallte über die Hügel und
ließ Insekten und Kleintiere, Vögel und Schlangen nach
allen Richtungen fliehen.
    »Dort kommt ein Drittel der Stadt!« sagte Reonard, der
wieder die Kleidung seines ersten Tages angelegt hatte.
    »Dort demonstriert ein Herrscher die Macht, die er besitzt«,
bemerkte das Mädchen zurückhaltend. »Ich kann nicht
sagen, daß ich dieses Bild nützlich finde.«
    Reonard beugte sich aus dem Sattel und streichelte ihr Haar.
    »Bilder dieser Art waren noch niemals nützlich. Aber in
meinen Visionen habe ich gesehen, daß dieses Bild heute am
wenigsten unnütz sein wird.«
    »Dein Glaube ist wie ein Regenzauber!« entgegnete sie.
    »Und, vielleicht, wirksamer!« bemerkte er trocken.
    Der Zug wurde von rund einhundert Reitern abgeschlossen, die
ebenfalls der Garde angehörten. Diese Männer sorgten -
nicht heute -für die Ordnung in der Stadt und im umliegenden
Land, und es gab niemanden in diesem Gebiet, der sich über
übermäßige Belästigungen zu beklagen hatte. El
Brochon regierte mit harter Hand, aber er war, sofern dies bei einem
Despoten möglich erschien, gerecht und innerhalb fein
ausgewogener, nicht immer verständlicher Grenzen, sehr tolerant
und großzügig.
    »Jetzt kommt unsere Stunde!« sagte Reonard laut.
    Möge Kher ungnädig sein, strahlte der Symbiont aus. Von
ihm hatte Reonard inzwischen rund fünfzig charakteristische
Szenen aus der Geschichte Anubis' erfahren, und er schauderte noch
jetzt zusammen, wenn er sich die Gedankenbilder ausschnittweise ins
Gedächtnis zurückrief.
    »Meine Stunde? Deine Stunde? Wessen Stunde?« fragte
das Mädchen rhetorisch.
    Reonard sagte laut und deutlich:
    »Die Stunde des Planeten Anubis, meine undurchschaubare
Geliebte!«
    Sie warf ihm einen rätselvollen Blick zu, und dann hatte die
Spitze des Zuges bereits den Fuß des Standbilds erreicht. Das
Schweigen und eine fühlbare Beklemmung breiteten sich aus. Die
Sänften wurden abgesetzt, inmitten der Blüten, die
Ashkanhufe in den Schmutz getreten hatten. El Brochon und die Fürstin
stiegen aus.
    Tausende von Zuschauern und die Begleitmannschaften verteilten
sich zu einem offenen Dreiviertelkreis. Von den Sänften bis zum
Fuß des Standbilds öffnete sich eine breite Gasse. Es war
Mittag; der Schatten des Haluters und der Kugel, auf der er stand,
fiel nahezu senkrecht. Rund um das Monument war eine annähernd
runde, sorgfältig planierte Fläche entstanden, so daß
man den Koloß umschreiten konnte. El Brochon reichte der
Fürstin die Hand und ging langsam auf den schwarzen Haluter zu.
Reonard schwang sich aus dem Sattel und stieg die schmale Treppe
herunter. Er erwartete El Brochon. An seinem Handgelenk befand sich
ein kleines,

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