Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
funkensprühend, mit einer Folge kleiner,
stechender Detonationen begann sich ein Kreis in der Kugel
abzuzeichnen. Genau in seinem Zentrum ruhte die Hand des Fürsten,
der jetzt mit drei Sätzen zurücksprang und vor Reonard
stehenblieb.
    »Was war das?« fragte er drohend, die Hand am Kolben
seiner Explosionswaffe.
    »Ich weiß es nicht!« gab Reonard zurück.
»Vielleicht hast du einen verborgenen Mechanismus ausgelöst.
Vielleicht bist du ein Auserwählter!«
    »Vielleicht!« Das klang schon halb überzeugt.
    Der Kreis verwandelte sich in eine glühende Flammenbahn, die
den Stein schmolz und auflöste. Dann fiel polternd und, wie eine
Schüssel im Sand schaukelnd, der Kugelausschnitt heraus und
blieb liegen. Von seinen Rändern stieg Rauch auf, und sie
strömten eine furchtbare Hitze aus. Im Stein des Kugelsockels
war eine schwarze Höhle entstanden.
    »Was ist das?« grollte El Brochon und stieß den
Kopf nach vorn wie ein Raubvogel.
    »Ich weiß es nicht. Sieh nach!« empfahl ihm
Reonard ungerührt. »Wenn du mutig genug bist, dringe in
die Höhle ein und sieh selbst, was sie an Geheimnissen
verbirgt.«
    Ringsherum herrschte das Schweigen des Schreckens. Die Menschen,
vielleicht zweitausend inzwischen, hatten den Kreis geschlossen. Sie
standen und kauerten da und starrten auf die Kugel zu Füßen
des schwarzen, glänzenden Haluters. Die Tiere hatten sich
beruhigt und waren eingefangen worden, und die Menschen, die ein
schreckliches Ereignis erwartet hatten, merkten nun, daß es
offensichtlich nicht eintrat. Kher war nicht gnädig gewesen! Mit
winzigen Schritten kamen die vordersten in den Reihen näher und
starrten auf den orangefarbenen Nebel, der langsam aus der Höhle
im Stein hervorkroch und sich verteilte und das Sonnenlicht brach.
    »Du bist der Auserwählte! Geh hinein, Brochon!«
zischte die Fürstin. Reonard warf ihr einen überraschten
Blick zu. Sie lächelte ihn listig an.
    »Was sagen deine Träume, Xassio?« fragte El
Brochon stockend.
    Reonard wollte provozieren und antwortete:
    »Meine Visionen sagen mir, daß das Jahr der Sterne
angebrochen ist. Und du hast den Schlüssel im Schloß
herumgedreht. Die Tür ist offen.«
    »Das Volk wartet darauf, daß etwas geschieht. Du
solltest etwas unternehmen, Fürst!« erinnerte Atrushka
leise. Sie deutete geradeaus auf die Quelle des Nebels. Plötzlich
schloß Reonard die Augen, warf den Kopf in den Nacken und
begann schwer zu atmen. Dann stieß er eine Reihe von Worten
aus.
    »Du solltest hineingehen, wenn der Nebel sich verkrochen
hat, Fürst. Du wirst eine Schrift finden, glaube ich. Vor den
Sternen, das wird sie sagen, steht die Arbeit mit dem geeigneten
Werkzeug, denn wer zu den Sternen geht, muß darauf vorbereitet
sein. Und nach dem Werkzeug braucht jeder, der die Sterne erreichen
will, eine Anleitung, die Werkzeuge richtig zu benutzen. Schließlich
werden wir auf einer Tafel zu lesen sein. Nimm eine Fackel!«
    Er schwankte, öffnete die Augen und schien wieder zu sich zu
kommen. Er grinste El Brochon verlegen an und lehnte sich schwer
gegen Atrushka.
    »Kyrde der Teichner hat wohl recht«, stimmte El
Brochon zu. »Du bist verrückt, aber kühn, und du bist
wichtig für mich. Ich gehe hinein!«
    El Brochon schnarrte einige Befehle. Kurze Zeit später
brannten zwei, dann vier Fackeln. Drei Männer der Leibwache
gingen neben dem Fürsten und hinter ihm mit schnellen Schritten
auf die Öffnung zu. Aber man erkannte deutlich, daß ihre
Furcht groß war. Der Nebel wurde dünner und verging. Sie
umrundeten den steinernen Schild und sprangen, einer nach dem
anderen, auf den erhöhten Rand hinauf. Als der breite Rücken
des letzten Mannes in der Dunkelheit verschwunden war, machte Reonard
eine unauffällige Bewegung und aktivierte einen letzten
Schalter. In der Höhle flammte aus halb verborgenen Quellen
starkes, kalkigweißes Licht auf und enthüllte den vier
Männern und kurz darauf auch Reonard und Atrushka eine Kammer
mit gerundeter Decke, deren Wände mit merkwürdigen
Gegenständen versehen waren. Im Mittelpunkt des Raumes schwebte
in einem kleinen Antigravfeld ein langsam rotierender Zylinder. Die
Männer der technischen Abteilung hatten ganze Arbeit geleistet.
    Deine Freunde sind noch klüger als du, Reonard. Ihr werdet
diesen Planeten aus der Isolierung führen! Ihr werdet es
schaffen, ich weiß es! sagte der Symbiont nachdrücklich.
Ich werde dich dafür belohnen!
    Er hatte mit angesehen, wie die ersten Lemurer langsam ihre Kultur
vergessen hatten.

Weitere Kostenlose Bücher