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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber wichtiges Gerät. Reonard verneigte sich vor
den beiden Personen und wartete. Bedachtsam und mit kalten Augen
musterte der Fürst die Statue und die voll kommen runde Kugel.
    »Vor Jahren sahen wir nichts anderes als die Rundung des
Kopfes«, sagte der Fürst stockend. »Wie kommt es daß
du weißt, was sich darunter verbarg?«
    Reonard lächelte und erklärte, indem er eine großartige
Geste vollführte:
    »Es sind meine Träume, El Brochon. Seit meiner
frühesten Jugend träume ich. Und die meisten meiner Träume
und Visionen werden wahr. Und wenn sie nicht von selbst wahr werden,
dann mache ich Erfindungen, die mir dabei helfen, sie wahr werden zu
lassen.«
    Die Menge war still geworden. Die Reittiere scharrten, Waffen
klirrten, ein paar Vögel schwirrten über die Versammlung
hin, und in den Ästen eines Baumes sah Reonard die winzige
Sonde, ausgeschickt von einem Beiboot. Ihre Linsen und
Richtmikrophone deuteten in seine Richtung.
    »Du hast die Vision gehabt, daß sich hier eine solche
Riesenstatue befindet?«
    »Ja. Ich hatte vor Jahren einen Traum. Es gibt fünf
Planeten, auf denen solche Statuen stehen. Die Bewohner der Planeten
sind vor vielen Jahrtausenden geflohen, vor diesen furchtbaren Wesen.
Und ihre Nachkommen wissen nicht mehr genau, was diese schwarzen
Riesen bedeuten.«
    El Brochon flüsterte:
    »Fünf Planeten? Überall Menschen wie wir? Auf
jeder Welt ein solches Standbild, und das sind deine Träume?«
    »Meine Träume sind wahr geworden!« sagte Reonard
laut. Er gebrauchte das Zitat seines Freundes. »Hier sind sie
wahr geworden. Und sie werden auch auf den anderen Welten wahr
werden. Weißt du, wer das hier ist? Willst du die Geschichte
deines Volkes hören?«
    El Brochon nickte stumm.
    Reonard drehte sich halb herum und schilderte in etwa dreißig
kurzen Sätzen die historische Wahrheit, sorgfältig verbrämt
und getarnt, aber sehr genau. Als er geendet hatte, konnte er sicher
sein, daß seine Kameraden in dem kugelförmigen Beiboot in
Gelächter ausgebrochen waren, aber ebenso sicher war er, daß
er eben eine neue »Schöpfungsgeschichte« dieser
Menschen entworfen hatte. El Brochon schüttelte langsam den Kopf
und bemerkte:
    »Weißt du, warum deine Träume diese magische
Wirkung haben?«
    »Nein. Aber ich kenne die Wirkung. Sie ist immer so. Ich
sehe undeutlich eine Vision, daß die Menschen aller fünf
Welten eines Tages oder eines Jahres sich treffen und dann ein großes
Volk bilden werden.«
    »Fünf Planeten in diesem Sonnensystem?« fragte
der Fürst. Die Fürstin schien sich, wie viele der Zuschauer
auch, vor der ungeheuren Schwärze des monolithischen Bildes zu
fürchten und hatte bisher noch kein Wort gesagt. Sie war eine
feurige, etwas verblühte Schönheit mit schwarzen,
stechenden Augen und üppigen Formen.
    »Nein. Die Sonne dieser Planeten sind mehrere Lichtjahre
voneinander entfernt. Ich sehe in meinen Träumen einen Bogen von
Lichtern, ein Ornament aus Sternen, und ich habe dieses Ornament auch
schon am Sternenhimmel von Anubis erkannt. Aber natürlich weiß
ich nicht, ob das alles auch so ist, wie ich es träume.«
    El Brochon seufzte und wandte sich ab. Er ließ die Hand der
Fürstin los und ging entschlossen auf die Kugel zu. Die Spannung
wuchs in Reonard. würde er den richtigen Weg nehmen? Zehn
Schritte, zwanzig, dreißig, dann stand El Brochon vor der Kugel
und streckte einen Arm aus.
    Reonard drückte schnell einen Knopf an dem kleinen
Schaltaggregat.
    Ein Laut stand plötzlich zitternd in der Luft. Mit hundert
Dezibel Stärke erklang ein dunkles, langgezogenes Schnarren wie
von einer ins Riesenhafte vergrößerten Maultrommel.
Langsam wurde eine dunkle, drohende Melodie aus sechs Tönen
daraus. Sie donnerte und krachte über das Land, das Echo brach
sich an den weichen Hügeln der Umgebung. Die Reaktion war
erstaunlich, aber voraussehbar.
    Kinder verkrochen sich kreischend hinter den Beinen der Mütter.
    Reittiere scheuten beim zweiten Ton, rissen sich los und
galoppierten
    mit grellem Wiehern und Kreischen davon.
    Frauen und Soldaten warfen sich in den Staub und verbargen ihre
Köpfe vor dem Sonnenlicht.
    Scheinbar unberührt von allem blieben nur drei Personen.
    Atrushka, El Brochon und er selbst. Dann wurden die wilden,
barbarischen Klänge leiser. El Brochon stand vor der Kugel,
stützte sich gegen die gerundete Wand und drehte sich herum, um
Reonard anzusehen. Reonard zog verwundert die Schultern hoch, dann
drückte er den zweiten Schalter.
    Zischend und

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