PR TB 125 Prophet Der Sterne
entdeckt er in
seinen Träumen, was zu tun ist?«
Reonard nickte langsam und erklärte:
»So wird es sein. Ich sehe unseren heutigen Fund so:
Die Ahnen waren in der Lage, den Planeten zu verlassen und zu den
Sternen zu fliegen. Sie waren klug und konnten sich vorstellen, daß
dieses Wissen und die Kenntnisse verlorengehen würden. Deshalb
vergruben sie ihre Schätze in einer sicheren Höhle. Nicht
nur in einer, sondern in mehreren Höhlen. Von uns weiß
niemand, was sie alles versteckt haben.
Sie rechneten damit, daß Menschen diese Maschinen und Geräte
und Lernmechanismen finden würden. Sie mußten tatsächlich
eine Leiter konstruieren, mit vielen Sprossen. Jeder Gegenstand, der
dort in der Halle aufgebaut wird, hat eine Bedeutung. Du und deine
Männer, Fürst, werden lange und viel lernen müssen.
Und vielleicht finden wir bei anderen Ausgrabungen mehr >Sprossen<
auf dem Weg zu den Sternen.«
»Du magst recht haben. Was kannst du uns raten, Reonard?«
Der Fürst hob den Becher und winkte. Aus der Dunkelheit kamen
lautlose Diener und schenkten nach.
»Erstens: Wir sollen versuchen, die wahre Natur der
Gegenstände zu erkennen. Zweitens: Die Ausgrabungen in der Bucht
sollten schon morgen beginnen. Drittens: wenn du wirklich zu den
Sternen fliegen willst, brauchst du eine erstklassige Mannschaft,
denn ein einzelner Mann vermag das nicht. Und schließlich
zuletzt: Wir brauchen ein Götterboot, ein Weltraum-Schiff, um
den Planeten zu verlassen. Ich bin sicher, daß die Ahnen auch
daran gedacht haben, denn sonst wären alle Anstrengungen
umsonst.«
Atrushka meinte kurz:
»Ein kluges Wort. Wir kennen das Ziel noch nicht einmal.«
»Wir kennen das Ziel!« sagte plötzlich der Maler
und legte Reonard
die Hand auf den Arm. »Der Teichner und ich haben deine
Bilder mit unseren Bildern verglichen.«
Reonard hatte eine Masse dreidimensionaler Photos und einige
weitere Würfel mit entsprechenden Filmen »konstruiert«
und dem Maler gezeigt. Aus ihnen gingen die Koordinaten der Sonnen
hervor, die Planeten mit Lemurer-Bevölkerung besaßen.
»Ihr kennt die Sonne von Osiris?« schnappte der Fürst
und erhob sich halb aus dem Sessel. »Und ich weiß nichts
davon? Was soll das?«
»Ich glaube an das Gute im Menschen. Ich verlasse mich aber
grundsätzlich auf das Schlechte in ihm!« meinte der Maler
lächelnd. »Aus diesem Grund habe ich bis heute abend
gewartet, ehe ich es dir sagte, Fürst.«
»Wen oder was fürchtest du?«
Der Maler lehnte sich zurück. Er war sich mit Reonard einig,
daß eine gewaltige Menge Arbeit geleistet werden mußte.
Zuerst gab es das Problem der Fertigstellung jener gewaltigen
Sternkarte, einer Mischung zwischen Weltallatlas und
Hertzsprung-Russel-Diagramm, mit der der Maler und der Teichner vor
langer Zeit schon begonnen hatten. Reonards Erfindung der
Photographie, an der bereits eine Gruppe von Künstlern
arbeiteten, würde die Zeit bis zur Fertigstellung drastisch
verkürzen. Dann mußte das Raumfahrerteam ausgebildet
werden. Und parallel dazu mußten weitere Ausgrabungen
stattfinden.
»Ich fürchte, daß diese Idee verraten werden
könnte!« erwiderte der Maler. »Es ist deine Sache,
zehn Männer auszusuchen, die mit dir zusammen zu den Sternen
fliegen werden. Zehn gute Männer. Sie müssen alles
begreifen, was du wissen wirst, Fürst.«
El Brochon deutete auf den Maler und sagte hart:
»Du wirst einer von ihnen sein, Maler!«
Der Maler nickte.
»Meine Aufgabe kann sein, eine bestimmte wissenschaftliche
Beratung auszuführen«, sagte er dann. »Mehr nicht,
aber auch nicht weniger.«
»Einverstanden. Ihr werdet zusammenarbeiten?« El
Brochon nickte Reonard und dem Maler zu.
»Selbstverständlich.«
Es würde ein Wagnis sein und bleiben. Eine ausgesuchte Gruppe
mußte in weniger als hundertfünfzig Tagen ausreichend
geschult werden, um einen Raumflug anzutreten. Das Programm war hart
und schwer, und es war fraglich, ob sie alles begriffen und sich
richtig verhielten, wenn der Stichtag herankam. Elf Männer;
einige zuviel -man würde gegen Ende der Aktionen aussuchen
müssen. Reonard nahm einige Früchte aus der Schale und
betrachtete sie, ehe er hineinbiß.
»Wir sollten uns ansehen, was gefunden worden ist!«
sagte er. »Du
wirst viel Arbeit haben, Fürst! Regieren und lernen. Ein
großes Programm!«
»Ich bin mit großen Programmen aufgewachsen!«
sagte El Brochon und sprang federnd auf die Füße. »Gehen
wir.«
Sie verließen die Halle, kamen durch einen neu
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