Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wir heute
abend sprechen. In der neunten Stunde; ihr werdet erwartet!«
    »Wir werden kommen!« versprach Reonard.
    In den nächsten Stunden drängte sich die Menge neugierig
um die Öffnung. Reiter waren davongaloppiert und kamen in
Begleitung von schnell angeschirrten Gespannen zurück. Stück
um Stück der Einrichtung wurde demoliert oder davongetragen.
Strohladungen und Decken schützten die wichtigen Modelle und die
schweren, kastenförmigen Elemente. Begleitet von dem letzten
Rest der Neugierigen wälzte sich ein langer Zug zur Stadt
zurück. Die Höhle der Geheimnisse wurde restlos ausgeleert.
    Abseits der Staubwolke, die sich zwischen Nain Torkman und dem
Haluter-Standbild in den Abendhimmel erhob, ritten Atrushka und
Reonard zurück.
    »Seit Stunden hast du kein einziges Wort mehr gesagt,
Atrushka!«
    meinte Reonard nachdenklich. »Was ist die Ursache deines
Schweigens?«
    Sie antwortete erst nach einer Weile.
    »Es muß ein schönes Gefühl für dich
sein, die Menschen einer Stadt oder einer Welt so erfolgreich belogen
zu haben! Du und Visionen! Du träumst nicht einmal, Reonard.«
    Reonards Grinsen war bewundernd, trotz des Umstandes, daß
sie hinter seine Fassade geblickt hatte.
    »Das Gefühl ist aus einem anderen Grund schön,
Atrushka. Ich habe es bereits angedeutet. Ich bin nur ein Werkzeug,
ein Ausführender. Und ich verfolge keine Ziele, die unehrenhaft
sind.«
    »Ich kann dir immer weniger glauben.«
    »Es sollte wenigstens einen Menschen geben, der mir glaubt
und vertraut. In einigen Monaten wirst du alles wissen, Mädchen.
Aber ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht. Ich habe versprochen,
zu schweigen, bis El Brochon auf dem Weg zu den Sternen, zum Planeten
Osiris ist. Willst du so lange mir vorwerfen, daß ich lüge
und mich hinter einer Maske verstecke?«
    Sie sah ihm in die Augen und eröffnete in überraschender
Deutlichkeit:
    »Du bist nicht der Mann, der zu zu sein vorgibst!«
    »Nein!«
    »Du bist auch nicht von diesem Planeten, Reonard! Woher bist
du?«
    »Und wenn du den letzten Rest Vertrauen verlierst: ich bin
ein Angehöriger des Volkes dieses Planeten!«
    »Dein Ziel ist nicht die Macht über Anubis?«
    »Mein Ziel«, sagte er ruhig, »ist der Weg dieses
Planeten zu den Sternen. Ich werde so schnell verschwinden, wie ich
aufgetaucht bin, wenn dieses Ziel erreicht ist. Und ich werde auch
den Symbionten hier zurücklassen.«
    Sie nickte, und der Symbiont gab keinen Kommentar.
    Reonard und Atrushka ritten zurück und kleideten sich nach
einem kurzen Essen für den Abend um.

6.
    El Brochon hielt einen schweren, goldenen Pokal in der Hand und
beobachtete den hageren Mann. Kyrde der Teichner stand da; seine
Haltung drückte Mißtrauen und Aufsässigkeit, Furcht
und Trotz aus, und seine Stimmung schien zwischen mordgieriger
Verzweiflung und völliger Resignation und Selbstaufgabe zu
schwanken. Seine Träume waren vernichtet worden, sein Haß
ließ ihn nicht schlafen, und selbst die Qualität seiner
Arbeit litt. Endlich richtete der Fürst das Wort an
    ihn.
    »Ich werde dich öffentlich auspeitschen, brennen und
ausweiden lassen, Kyrde«, sagte er. »Wenn ich erfahre,
daß Reonard etwas geschieht, und wenn ich dich damit in
Verbindung bringen kann. Du stirbst hundert Tage lang, und zuletzt
wird man dich von einem Ende der Stadt zum anderen heulen und
kreischen hören.«
    Kyrde wußte, daß der Fürst nicht im entferntesten
scherzte. Er hob den Kopf und erklärte mit einer Spur Trotz:
    »Dieser Fremde, der Träumer - er ist ein Betrüger,
Herr. Er reitet auf einem Ashkan, der kein Futter und kein Wasser
braucht und nicht ermüdet. Sie sagen, sie hätten Reonard
mit dem Ashkan durch die Luft fliegen sehen wie einen Vogel!«
    »Das Volk sagt viel. Du kannst ihn beobachten. Du kannst
versuchen, ihm das Mädchen wegzunehmen, aber ich habe mit ihr
gesprochen. Sie liebt ihn, und du hast kein Glück bei ihr.
Vergiß sie! Ich habe dich groß gemacht, und ich kann dich
vernichten. Sei kein Narr, Kyrde.«
    Kyrde hob die Schultern. Er setzte dreimal zum Sprechen an und
würgte schließlich hervor:
    »Ich hasse ihn!«
    »Ich achte deine Gefühle. Für mich ist Reonard ein
Wahnsinniger, der mich zu den Sternen, nach Osiris, führen
wird.«
    »Du glaubst an seine Visionen?«
    »Ich weiß, daß seine Bilder und das, was wir
durch ihn und seine Träume gefunden haben, richtig sind! Sie
werden mich zu den Sternen.«
    »Niemand kann sagen, ob er lügt oder nicht!«
    »Wenn er lügt«, El Brochon nahm einen

Weitere Kostenlose Bücher