PR TB 128 Galaxis Im Hypnobann
einen
Sessel. Er spürte die hohe Schwerkraft nicht. Er brauchte auch
so bald keine Entdeckung zu fürchten. Das Beiboot stand in einer
natürlichen Höhle aus stahlhartem schwarzem Eis.
Natürlich war das Eis nur so lange schwarz, bis ein
Lichtstrahl darauf fiel, aber die nächsten Lichtquellen waren
rund hundertsechzig Lichtjahre entfernt.
Die Bildschirme der Beobachtungsgalerie waren schwarz. Nur die
PassivOrtungssysteme arbeiteten. Ihre Tätigkeit konnte nicht
angemessen werden, aber sie würden jedes Objekt anzeigen, das
sich auf den Planeten herabsenkte.
Omar fragte sich, ob der Kommandant des fremden Schiffes seine
Nachrichtenkapsel gefunden hatte und wie er auf seine Botschaft
reagieren würde. Verstehen würde er sie auf jeden Fall. Es
gab kein Elektronen oder Positronengehirn, das nicht LoCoS lesen und
übersetzen konnte, und es gab keine Raumschiffahrt ohne
Elektronen- oder Positronengehirne.
Als auf dem Bildschirm der Infrarotortung ein rosa Lichtfleck
sichtbar wurde, beugte sich Hawk vor, um sich nichts entgehen zu
lassen.
In einer Beziehung hatte er geblufft.
Er konnte keinesfalls feststellen, ob der Kommandant des anderen
Schiffes sich nach seinen Bedingungen richtete. Dazu hätte er
die Aktiv-Ortungssysteme aktivieren müssen - und wäre
augenblicklich angepeilt worden.
Immerhin erkannte er, daß es sich nur um ein - relativ
kleines - Objekt handelte, das zur Landung auf der Dunkelwelt
ansetzte. Von ihm drohte wahrscheinlich keine Gefahr.
Andererseits gab es, war er einmal entdeckt, kein Entkommen mehr.
Die Abwehr durch die Hypersperre hatte die Überlichtprojektoren
ausgebrannt. Das Beiboot würde nie mehr eine höhere
Geschwindigkeit erreichen als neunundneunzig Prozent der
Lichtgeschwindigkeit. Und da der Energieverbrauch bei derartig hohen
Grenzgeschwindigkeiten astronomische Werte erreichte, konnte er
nicht öfter als etwa zwanzigmal bis auf neunundneunzig Prozent
LG beschleunigen.
Omar Hawk wartete, bis er wußte, wo das andere Schiff
aufgesetzt hatte. Glücklicherweise geschah das nicht auf der
anderen Seite des Riesenplaneten, sonst hätte er das Schiff aus
den Augen verloren.
Der Oxtorner zog lächelnd die Waffen aus seinen
Gürtelhalftern und legte sie auf ein Kontrollpult. Er wollte auf
jeden Fall unnötiges Mißtrauen vermeiden, und der Anblick
von Waffen erregte immer und überall Mißtrauen.
Andererseits wollte er auch nicht unvorsichtig sein. Er wußte
nicht, was für Lebewesen ihn in dem anderen Schiff erwarteten
und kannte ihre Mentalität nicht. Folglich aktivierte er zuerst
seinen Konturschirm, bevor er durch einen Gedankenbefehl den
Spontantransmitter in seinem Kombigürtel auf den geometrischen
Mittelpunkt des fremden Raumschiffs schaltete.
Im nächsten Augenblick stand er in einem kleinen Raum, der an
einer Seite gerade, an der anderen vorgewölbt war. Die gewölbte
Wand war mit Bildschirmen und Kontrollanzeigen bedeckt, vor denen ein
einzelnes Lebewesen stand, offensichtlich ein humanoides Lebewesen.
„ Ich grüße Sie!” sagte Omar, obwohl er
sicher war, daß der andere ihn nicht verstehen konnte.
Gleichzeitig drehte er die Handflächen nach außen, um zu
zeigen, daß er unbewaffnet war.
Langsam wandte der andere sich um.
Omar Hawk erblickte einen breitschultrigen Hünen mit
schulterlangem hellblonden Haar und wasserblauen Augen, die ihn ernst
und beherrscht musterten.
Plötzlich strahlte der andere Mann übers ganze Gesicht.
Er sagte ein paar Worte, die der Oxtorner nicht verstand, dann beugte
er sich vor und schaltete ein Gerät ein.
Im nächsten Moment flammte ein Bildschirm auf und verwandelte
die nächsten Worte des blonden Hünen in Zeichen der
Bilderschrift LoCoS.
„Willkommen an Bord, Omar Hawk”, las Omar ab. „
Ich, Siggdra Sontorrek, sehe, daß du in Frieden kommst.”
Die Fremden hatten also seine Botschaft benutzt, um einen
Translator mit der darin verwendeten Bilderschrift zu programmieren.
„ Ich danke dir, Siggdra Sontorrek”, erwiderte Omar
Hawk. Auch seine Worte wurden in Bilderschrift verwandelt. „ Du
bist der Kommandant des großen Ster-nenschiffs?”
Er ging langsam auf den anderen zu und blieb zwei Meter vor ihm
stehen.
„ Ich bin der Kommandeur der Wachflotte Helwaeg-Sektor”,
antwortete Sontorrek. „Aber, bei Urd, wie bist du in mein
Beiboot gekommen, Omar Hawk?”
„ Mit Hilfe eines winzigen Gerätes”, antwortete
der Oxtorner bereitwillig. „ Doch sprich, bist du willens,
meinen Freund Perry Rhodan und mich zu
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