Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

Titel: PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aktiv, scheint jedoch auch kein Gegner des Systems gewesen zu
sein. Seine Freunde sind ebenso anständige Leute wie er, meist
aus gehobeneren Kreisen. Sogar ein Bankdirektor ist darunter.“
    Ginsk hörte den Unterton, der der Beschreibung unterlag.
    „Aber.?“ fragte er gedehnt.
    „Aber er hat im Verlauf des gestrigen Tages seine sämtlichen
Bankkonten ausgeräumt. Im Werte von knapp sechzigtausend
Galaxi.“ Ginsk stand auf.
    „Finden Sie Tonkar!“ befahl er Varesch. „Auf dem
schnellsten Wege!“
    Varesch hatte das Büro kaum verlassen, da rief der
Admiralsmarschall wieder an.
    „Wie kommen Sie auf die blödsinnige Idee, der Kalfaktor
hätte die Sendung selbst gesprochen?“ bellte er.
    „Aha“, grinste Ginsk, „Ihre Experten haben Sie
inzwischen aufgeklärt. Wenn Sie den Wortlaut unseres kurzen
Gesprächs noch einmal abspielen, werden Sie feststellen, daß
ich keine derartige Äußerung gemacht habe.“
    „Ich gewinne den Eindruck, Sie messen der Angelegenheit
nicht die nötige Bedeutung bei“, beschwerte sich der
Admiralmarschall, der einzusehen schien, daß er gegen Ginsk mit
militärischem Gepolter nicht ankam.
    „Ich bin mir über die Bedeutung des Vorfalls völlig
im klaren“, antwortete Ginsk . „Niemand kennt die
Verwicklungen besser, die hier auf Sinfal zwischen öffentlicher
Meinung und Rüstungswirksamkeit bestehen, als ich. Und glauben
Sie mir: Ich tue mein Möglichstes, um dem geheimnisvollen
Attentäter das Handwerk zu legen.“
    Stephor Ginsk übertrieb nicht. Die Zusammenhänge waren
ihm in der Tat klar.
    Die Bevölkerung von Sinfal mochte vom politischen System der
Zentral-Galaktischen Union im allgemeinen und dem Plan, die fünf
Siedlungen der Strangelove-Gruppe zu überfallen, im einzelnen
halten und denken, was sie mochte: Selbst die Regierungstreuesten
würden von der heutigen Nachrichtensendung betroffen werden.
Wenn die ZGU die Strangelove-Gruppe besetzte, würde die
Regierung des Solaren Imperiums dies als Brüskierung betrachten.
Es war nicht ausgeschlossen, daß das Imperium die Zurückziehung
der Besatzungstruppen fordern würde. Geschah das nicht, dann
würde es zum Krieg kommen.
    Sinfal aber war knapp zweitausend Lichtjahre von der
Strangelove-Gruppe entfernt. Nicht nur deswegen, sondern auch als
hervorragender Rüstungsplanet und als Gastgeber eines riesigen
Flottenstützpunktes würde Sinfal die Aufmerksamkeit des
Gegners unvermeidlich anziehen. Um Sinfal würden sich die ersten
Kämpfe des neuen interstellaren Krieges abspielen.
    Das wußten die Leute, und deswegen war die vorzeitige
Enthüllung der Pläne zur Besetzung von Strangelove
gefährlicher, als es auf den ersten Blick erscheinen mochte. Die
Leute auf Sinfal begannen um ihre Habe und ihr Leben zu fürchten.
Sie würden danach trachten, zunächst ihr wertvollstes Gut,
dann aber auch sich selbst in Sicherheit zu bringen. Das bedeutete,
daß in den Rüstungswerken Arbeitskräfte ausfallen
würden. Und das wiederum hatte zur Folge, daß die
Rüstungsanstrengungen verlangsamt wurden. Auf die planmäßige
Durchführung aller Rüstungsvorhaben war die Flotte jedoch
angewiesen, wenn sie die Invasion auf Strangelove mit vernünftiger
Aussicht auf Erfolg durchführen wollte. Dabei ging es nicht
einmal so sehr um die Invasion selbst - denn die fünf
Strangelove-Siedlungen waren kaum bewaffnet und würden keinen
Widerstand leisten - als um die Abwehr der Solaren Flotte, mit deren
Eingreifen in naher Zukunft gerechnet werden mußte.
    Das waren die tieferen Auswirkungen der gefälschten
Nachrichtensendung. Es ging dem unbekannten Attentäter nicht
darum, den Hohen Kalfaktor lächerlich zu machen. Ihm lag daran,
die Rüstungsanstrengungen für das bevorstehende Unternehmen
zu verlangsamen.
    Stephor Ginsk fragte sich, ob der Mann, der die falsche Nachricht
unterschoben hatte, derselbe sein könne wie der, auf dessen
Konto das vorgestrige Verkehrschaos ging. Ohne weiteren Anhaltspunkt,
einfach aus dem Gefühl heraus bejahte er die Frage.
    Ginsk würde tun, was in einer Lage wie dieser
selbstverständlich war. Er würde die Nachrichtenstationen
verbreiten lassen, daß die um vierzehn Uhr zum ersten Mal
ausgestrahlte Sendung gefälscht worden sei. Daß es keinen
Plan gebe, die Strangelove-Ballung zu überfallen und daß
die Bevölkerung sich in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen
brauche. Über die Erfolgsaussichten dieses Unterfangens war er
sich nicht im unklaren. Die Leute hatten seit Wochen die ständig
wachsende Zahl

Weitere Kostenlose Bücher