Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schwirrender Geräusche. Seile schössen kreuz und
quer zwischen den Häuserfronten hin und her und verbanden sich
schnell zu einem Netz, das von der Mauerkante bis in große Höhe
reichte.
    „Schnell! Reitet nach beiden Seiten! Wir treffen uns hinter
der Falle!" ordnete Yantro an.
    „Verstanden!"
    Jeweils rund zwanzig Reiter lösten sich aus dem Haufen und
galoppierten in beide Richtungen. Yantro warf den übriggebliebenen
Frauen und Männern einen langen Blick zu und deutete auf die
Maschinen.
    „Dorthin! Einen Anlauf! Wir durchbrechen das Netz!"
sagte er grimmig. Sie jagten zurück zu den zerstörten
Maschinen, die in ihren letzten Zuckungen noch immer gegeneinander
und gegen die Mauern krachten. Dann hob Yantro die Waffe und zielte
sorgfältig. Er feuerte fünfmal. Fünf Stellen wurden
zerschnitten; fünfmal schwirrten die gespannten Seile nach den
Seiten. Eine riesige ovale Öffnung entstand. Die Reiter
galoppierten an und zwangen die Tiere zu Höchstleistungen.
Schräg kletterten die Aviohippos in die Luft. Die Flügel
schwangen rasend schnell auf und nieder. Über die Maschinen,
über die niedergewalzten Blumen, über die Treppen und die
Spitzen der Fontänen, durch den Wassernebel, hinauf zur Kante
der beiden stählernen Massivplatten! Das Tier, das Yantro ritt,
zog instinktiv die Schwingen ein, als es sich wie ein Speer durch die
Öffnung bohrte, durchsackte und dicht hinter der Mauer wieder
die Schwingen öffnete und auf die Mitte eines runden Platzes
hinunterschwebte. Zwei Meter vor der Landung drehte sich Addaura im
Sattel um und sah Ariete, die sich nach hinten in den Sattel lehnte
und die Augen schloß, als das Tier mehrere Meter durchsackte
und sich wieder fing.
    Yantro lachte.
    „Du bist in Sicherheit!" rief er und lenkte sein Tier
zur Seite. Er spähte nach einem Spalt in den Hausfronten und sah
zweierlei: zwei Querstraßen und die

    Spuren auf dem Mosaikboden. Sie sahen aus wie die Pranken von
Raubtieren. Die Spuren führten aus den Eingängen der
untersten Geschosse heraus und auf das Zentrum zu. Ariete landete;
Yantro ritt zu ihr hinüber, drängte sein Apra an ihr Tier
heran und zog das Mädchen halb aus dem Sattel.
    „Was ...?" begann sie. Yantro küßte sie
heftig auf den Mund und sagte lachend: „Wir sind gleich durch.
Ich höre schon das Huf trappeln. Dort vorn, siehst du, ist das
große Gebäude!"
    Sie nickte, lächelte ihn an und heftete den Blick auf den
überaus prächtigen Eingang unter einem riesigen
vorspringenden Dach. Dann sagte sie:
    „Du scheinst recht zu haben, Yantro."
    „Hoffen wir es."
    Gleichzeitig kamen auch die beiden anderen Haufen an und
vereinigten sich mitten auf dem Platz. Yantro deutete auf die Spuren
und rief:
    „Entlang der Häuserfronten! Achtet auf plötzliche
Angriffe!"
    Niemand traute der anscheinend ausgestorbenen Stadt. Sie warteten
auf einen Angriff von menschlichen oder menschenähnlichen
Bewohnern. Langsam ritten sie weiter, das vermeintliche Ziel dicht
vor Augen. Sie sahen weder Menschen noch Raubtiere. Jede Sekunde
kamen sie einen Meter näher an die unterste Treppenstufe des
Eingangs. Sie sahen die breiten Glastüren und dahinter, in einem
lichtdurchfluteten Raum auf weißen Sockeln undeutliche
Gestalten und Figuren. Wieder schwiegen sie und konzentrierten sich
auf die Fensteröffnungen und die geschlossenen Türen der
Häuser.
    Die Stadt schwieg und schien das Eindringen regungslos
hinzunehmen. Gleichzeitig machte KYRBE den Eindruck, als beobachteten
tausend Augen die Reiter.
    Yantro und Ariete erreichten gleichzeitig als erste die unterste
Treppenstufe. Yantro zwang sein Apra die Stufen hoch, riß das
Tier herum und warf einen langen Blick in die Runde.
    „Nichts!" knurrte er fast enttäuscht.
    Er sprang aus dem Sattel und rief: „Vierzehn Kriegerinnen
und Krieger - her zu mir! Der Rest schützt den Eingang und hält
sich bereit. Verstanden?" „Verstanden, Knesen!"
    Yantro blieb stehen. Er faßte seine Waffe fester und warf
den Zügel des Aviohippos einem Mädchen zu, das die Treppe
hinaufkam. Um ihn sammelte sichjetzt eine Gruppe von
Stammesangehörigen mit wachen, entschlossenen Gesichtern. Unten
hielten einige andere die Tiere, und eine Patrouille begann einen
langsamen Kreisritt um den Fuß des säulenförmigen
Gebäudes. Langsam glitt Yantros Blick über den freien
Platz, an den knorrigen braunen Stämmen der Bäume vorbei,
an den Wänden und Mauern entlang, folgte den halbwegs
verwischten Raubtierspuren, sah keine einzige Bewegung

Weitere Kostenlose Bücher