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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen unbewohnten Eindruck. Vermutlich wimmelte es dort
aber von Giftschlangen oder noch unangenehmeren Tieren.
    Wasjetzt? dachte Yantro Addaura verzweifelt.
    Er hielt das Kampfbeil fest und deutete damit auf die steinernen
Kugeln mit den leeren, dunklen Fensterschlitzen.
    „Sehen wir uns um!" meinte er unschlüssig.
„Vermutlich werden wir uns in eine bestimmte Richtung
durchschlagen müssen. Aber wo ist ein Weg? Wohin sollen

    wir?"
    „Ich weiß es auch nicht", gab Ariete zur Antwort.
    Sie verließen die Plattform und tasteten sich Schritt um
Schritt auf den überwucherten Steinplatten durch die grüne
Wirrnis. Ariete hielt sich dicht hinter Yantro, der mit der
Doppelschneide des Kampfbeils rechts und links neben dem Weg
stocherte. Hitze und Insekten suchten die beiden Eindringlinge heim.
Sie kletterten über halb zerborstene Treppen, hinauf und
hinunter, dann kamen sie auf eine auffallend kleine Kugel zu.
    Ringsherum herrschte die Atmosphäre des Dschungels. Alle
Laute verschmolzen miteinander und bildeten eine Geräuschkulisse,
die nach wenigen Augenblicken vollkommen in das Bewußtsein
übergegangen war. Darüber hinaus gab es nicht einen Laut,
der ungewöhnlich wirkte.
    „Ich werde immer ängstlicher, Yantro!" flüsterte
Ariete und wischte sich den strömenden Schweiß vom
Gesicht.
    „Ich werde immer wütender!" stellte er fest. „Und
das hat deutliche Gründe!"
    Sie standen vor der steinernen Kugel, Sie war über und über
mit Gestalten und Figuren in Steinmetzarbeit verziert. Der Stein
mußte uralt sein, denn seine Oberfläche war verwittert. Um
den Eingang ringelte sich eine steinerne Schlange mit mehreren
Köpfen, langen Zähnen und einem traurigen Ausdruck in dem
spitzen Gesicht, das als Wasserspeier ausgebildet war.
    „Garantiert ein paar Jahrtausende alt. Und seit dieser Zeit
verlassen!" meinte Ariete.
    Yantro feuerte ein paar Lähmschüsse ins Innere ab, ehe
er sich hineinwagte. Er bückte sich und schob seinen Kopf durch
den hohen, schmalen Eingang. Er sah undeutlich ein paar Nischen, die
in den Stein hineingeschlagen waren, ein paar Steinplatten, auf denen
Schutt lag, vermischt mit Abfall und Tierkot.
    Grasbüschel wuchsen überall, wo Sonnenlicht hinstrahlte.
An den Wänden waren an metallenen Krampen dicke Ringe
angebracht. Alles war unglaublich verrostet und oxydiert. Nach einem
langen Rundblick zog Yantro seinen Kopf wieder hervor und sagte
ärgerlich:
    „Nichts. Vielleicht wurden hier einst die Opfersklaven
angekettet oder die Jungfrauen."
    „Ich habe noch nie von solch kugelförmigen
Tempelanlagen gehört!" sagte Ariete. „Die anderen
Tempel werden nicht anders aussehen."
    Sie gingen auf den nächsten Rundbau zu. Als sie zwanzig
Schritte zurückgelegt hatten, hörten sie eine Folge
merkwürdiger Geräusche. Sie schienen von einem Ort jenseits
des tiefstgelegenen Tempels zu kommen, der ihren Blicken durch eine
schräge Fläche voller Gestrüpp und durch eine
Baumreihe entzogen war.
    Ein anhaltendes Knarren, eine Kette schmatzender Geräusche,
dazwischen schwere Tritte vieler Füße.
    „Es klingt nach einem absaufenden Bergwerk!" sagte
Yantro alarmiert. „Komm,

    wir schleichen uns hin!"
    Ariete folgte wortlos. Sie bahnten sich mit wuchtigen Schlägen
der Streitaxt einen Pfad durch das Unterholz, nachdem sie die
Steinplatten des uralten Weges verlassen hatten. Blutenstaub legte
sich ätzend undjuckend auf die Schleimhäute und biß
in den Augen. Der Schweiß strömte unter den Helmen und den
Brustpanzern. Schließlich kappte Yantro eine dicke Ranke, und
es war, als ob ein Vorhang fiele - die gesamte grüne Masse aus
Schlingpflanzen zwischen zwei Bäumen fiel raschelnd zu Boden.
Der Blick war frei.
    Sie sahen, hundert Meter vor sich und etwa dreißig Meter
tiefer, eine Art Straße. Ein breiter, ausgefahrener Weg, der
die Spuren riesengroßer Profile trug. Unter dem Schlamm und den
niedergewalzten Pflanzen konnten sie undeutlich Steinquadern
erkennen. Der Weg war rund sieben Meter breit.
    „Ein neuer Weg - vielleicht auch ein neues Ziel für uns
beide, Yantro?" fragte Ariete und nahm ihren Helm ab. Sie
schüttelte Ungeziefer und Insekten aus dem Haar und atmete tief
ein und aus.
    „Wir werden sehen. Vorläufig mißfällt mir
mancher Aspekt unserer Situation", entgegnete der Mann.
    Sie setzten sich in den Schatten eines Baumes auf einen Stein. Sie
warteten. Der Weg dort war erst kürzlich benutzt worden, denn in
einigen Vertiefungen stand noch kein Wasser.
    Sie hörten etwas kommen,

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