PR TB 133 Die Macht Der Schatten
Abstrahlanlage des Feldes
gehen", sagte sie. "Und der einzige Weg dorthin führt
an den Armeen Thyrks vorbei. Man wird Sie töten."
Tatcherwinkte geringschätzig ab.
"Warum sollten die Roboter mich töten?" erwiderte
er. "Ich bin ein absolut harmloser Mensch, und so sehe ich auch
aus."
"Wenn die Armeen Thyrks Sie nicht töten, werden es die
Bhysts tun", meinte Ghursia.
Tatcher grinste.
"Die Bhysts werden davonlaufen - vorausgesetzt, sie haben
Beine -, wenn ich mit Sherlock bei ihnen auftauche."
Er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
"Ich habe ja Sherlock ganz vergessen!" rief er aus. "Wir
müssen ihn unbedingt mitnehmen und auf harm los trimmen, damit
die Roboter ihn als ungefährlich einstufen."
"Sherlock?" fragte Ghursia. "Wer ist Sherlock?"
"Ein Okrill", antwortete Tatcher. "Sie werden ihn
bald sehen. Aberzuerst brauche ich einen Strick oder eine Leine
und eine schöne bunte Schleife. Sehen Sie nach, ob Sie so etwas
besitzen, Madam!"
Nachdem Ghursia tatsächlich eine Plastikleine und eine große
bunte Schleife gefunden hatte, öffnete Tatcher a Hainu die Tür
und rief Sherlock zu sich.
Als der Okrill ins Wohnzimmer watschelte, stieß Ghursia
einen matten Schrei aus und sank auf die Couch.
Tatcher blinzelte verschämt und zog ihr verrutschtes Gewand
wieder zurecht. Er stellte fest, daß sie ohnmächtig
geworden war und wandte sich dem Okrill zu.
"Du erschreckst die Leute fast zu Tode, Kleiner", sagte
er. "Wir wollen versuchen, das zu ändern und ein braves
Haustier aus dirzu machen." Sherlock legte den Kopf schief und
blickte den Cap-tain fragend an.
"Du wirst schon sehen", meinte Tatcher.
Er knüpfte eine Schlinge in die Plastikleine und legte sie
dem Tier um den Hals. Danach blieben noch etwa drei Meter Leine frei.
Anschließend nahm der Marsianer Sherlock die provisorischen
Zügel und die Decke ab und band die große bunte Schleife
um den Hals des Okrills. Prüfend betrachtete er sein Werk.
"Du sieht wie ein herziger Schoßhund aus", meinte
er zufrieden. "Nur deine harte Haut könnte dich verraten.
Warte einmal."
Er suchte und fand eine Sprühdose mit roter Farbe. Sorgfältig
sprühte er damit stilisierte Blüten auf die stahlharte Haut
des Tieres. Nachdem er auch die Krallen rot gefärbt hatte,
stellte er die Sprühdose zufrieden weg.
Sherlock nieste.
"Aha!" machte Tatcher. "Es gefällt die also
auch."
In diesem Augenblick kam Ghursia wieder zu sich. Tatcher eilte zu
ihr und half ihr, sich aufzusetzen.
"Sie brauchen sich vor Sherlock nicht zu fürchten,
Madam", versicherte er ihr. "Er gehorcht mir aufs Wort.
Außerdem sieht erjetzt viel besser aus als zuvor."
Ghursia blickte furchtsam in Sherlocks Richtung, dann, als sie das
Tier in voller "Kriegsbemalung" sah, mußte sie
lachen.
Tatcher a Hainu lachte erleichtert mit.
"Sehen Sie!" sagte er. "So ist es schon besser.
Niemand fürchtet sich vor einem Tier, dessen Anblick zum Lachen
reizt. Bitte, streifen Sie sich einen züchtigen Mantel oder so
etwas über und führen Sie mich zur Abstrahlanlage der
Psisperre."
"An den Robotern vorbei?" fragte Ghursia zaghaft. "Sie
werden schon nicht beißen", erwiderte Tatcher. "Wir
dürfen nur keine feindselige Handlung begehen."
Er nahm seinen Gürtel ab und entfernte die beiden Halfter, in
denen seine Dienstwaffen steckten.
"Unbewaffnet müssen wir natürlich auch sein. Aber
ich möchte auch nicht, daß die Dinger verlorengehen.
Dalaimoc Rorvic würde mich zwingen, den Ersatz aus meiner
eigenen Tasche zu bezahlen."
Sein Gesicht leuchtete auf.
"Ich habe es!" verkündete er. "Sherlock, öffne
dein Mäulchen!" Er unterstrich seinen Befehl mit einer
unmißverständlichen Geste.
Der Okrill riß das Maul weit auf. Beim Anblick der riesigen
Zähne wäre Ghursia beinahe wieder ohnmächtig geworden.
Der Marsianer deponierte die Waffen mitsamt den Halftern
vorsichtig in Sherlocks Maul und sagte:
"Daß du mir die Dinger aber nicht verschluckst,
Kleiner! Und nicht draufbeißen!"
Der Okrill wälzte die Waffen hinter seine grellrote Zunge und
nieste zum Zeichen, daß er begriffen hatte.
Tatcher nahm das freie Ende der Leine in die Hand und erklärte:
"Wir können gehen, Madam."
Als sie auf die Straße traten, sahen sie, daß sich
auch andere Leute aus ihren Häusern gewagt hatten. Sie musterten
die Roboteraus sicherer Distanz. Einige Kinderwagten sich sogar dicht
an die Kampfmaschinen heran. Die Roboter verhielten sich passiv.
"Na, bitte!" sagte Tatcher a Hainu. "Nichts wird so
heiß
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