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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pause
einlegen und beobachtete, wie sich weiter links am Rande der Schlucht
eine kleine Gruppe von Menschen zu sammeln begann, die aufgeregt die
Schleifspuren des Gleiters examinierte und über den Rand hinweg
in die Schlucht hinabstarrte. In wenigen Augenblicken würde es
hier von Polizisten und SolAb-Männern wimmeln, denn das Unglück
war von dem Computer, der sowohl mit dem Fahrzeug, als auch mit
Yellow in Verbindung gestanden hatte, ohne Zweifel registriert
worden.
    Julian erreichte den Rand der Schlucht im Schütze eines
Gestrüpps von Zwergkiefern. Er gönnte sich eine kurze Pause
und nützte die Zeit, das von der Platzwunde herrührende
Blut im Gesicht zu verschmieren. Auf diese Weise machte er sich
wenigstens dem flüchtigen Blick unkenntlich. Nach seiner
Erinnerung gab es etwa fünfzehn Minuten entfernt, in einem
weniger wildromantischen Teil des Parks, eine Batterie von
Bildsprechzellen. Dorthin machte er sich auf den Weg.
    Die Benutzung der öffentlichen Anschlüsse war frei, wie
er es von seiner Bezugsebene gewöhnt war. Er wählte einen
der beiden Anschlußkodes, die er auswendig gelernt hatte. Das
Freizeichen blinkte ein paarmal, dann leuchtete der Bildschirm auf
und zeigte das Gesicht einer jungen Frau.
    Die Ähnlichkeit war so vollkommen, daß Julian für
eine Sekunde der Atem stockte. Das war Dahya, wie er sie in
Erinnerung hatte: das lange, blonde Haar, die grünen Augen, die
fein geschnittene Nase und der etwas zu breite Mund. Sie schien vor
seinem Anblick zu erschrek-ken. Er sah sie von der Kamera
zurückfahren. Die Brauen wölbten sich fragend in die Höhe.
Erst dann trat der Reflex des Erkennens in die großen Augen.
    »Du ...?« fragte sie halb verächtlich, halb
ärgerlich. »Was willst du?«
    Die Ähnlichkeit war so verblüffend, daß er sich
einen Atemzug lang vom Ton der Frage verletzt fühlte. Es machte
ihm Mühe, sich auf die Wirklichkeit zu besinnen.
    »Ich bin nicht der, den Sie in mir vermuten«, erklärte
er mit fester Stimme. »Ich führe zwar denselben Namen,
aber ich bin nicht der Diktator. Hören Sie gut zu: Haben Sie
schon einmal vom Parachron-Ef fekt gehört?«
    Sie war verwirrt.
    »Ja«, antwortete sie nach einigem Nachdenken.
    »Ich bin eines seiner Opfer. Ich stamme von einer anderen
Bezugsebene. Der Diktator hat mich in seiner Gewalt. Ich brauche
Hilfe, um von hier zu fliehen. Wollen Sie mir helfen?«
    Sie musterte ihn aufmerksam.
    »Wenn Ihre Stimme nicht wäre«, sagte sie
schließlich, »würde ich das Ganze für einen von
seinen abscheulichen Tricks halten. So aber glaube ich- Ihnen. Wo
sind Sie? Kommen Sie zu mir?«
    »Ich nehme an, Sie sind sicher, daß es in Ihrer
Wohnung keine Abhörvorrichtungen gibt.«
    »Ziemlich«, bejahte sie. »Nachdem er mich
abgelegt hat, hält Julian mich nicht mehr für gefährlich.«
    Sie sagte das in bitterem, zynischen Tonfall.

    »Trotzdem ist es besser, wenn Sie zu mir kommen«,
    schlug er vor. »Ich bin nicht weit von Ihrer Wohnung, im
Edenhall-Park. Kennen Sie den indischen Pavillon?«
    »Ja, natürlich.«
    »Auf der Ostseite stehen hohe Hibiskushecken. Ich stecke in
den Hecken.«
    Sie sah auf die Uhr.
    »Ich bin in zehn Minuten dort«, versprach sie.
    Er erreichte die Ostseite des Platzes, auf dem der ostindische
Pavillon stand, ohne von jemand gesehen zu werden. Die Hibiskushecken
waren dicht und über und über mit grellroten Blüten
besät. Er drang in das Gebäude ein und machte es sich auf
dem Boden bequem. Nach Ablauf der genannten Zeit erschien Dahya. Er
dirigierte sie durch halblaute Rufe.
    Sie setzte sich ihm gegenüber. Er starrte sie an, bis sie
unter seinem Blick verlegen wurde.
    »Strecken Sie den rechten Arm aus«, bat er sie.
    Sie gehorchte. In der Armbeuge fand er das winzige, schwarze Mal,
das er so gut kannte.
    »Verzeihen Sie meine Ungezogenheit«, bat er. »Ich
weiß, daß Sie nicht die Frau sind, die ich kenne. Aber
Sie gleichen ihr aufs Haar, und es fällt mir schwer zu glauben,
daß ich eine Fremde vor mir habe.«
    Sie lächelte freundlich. Erst nach einer Weile antwortete
sie:
    »Ich habe mich mit der Theorie der Paralleluniversen befaßt.
Wer will da überhaupt von Ähnlichkeit und Fremdheit
sprechen? Gibt es nicht einen Grad der Ähnlichkeit, des Körpers
und des Geistes, der es völlig unerheblich macht, ob eine
Begegnung mit dem vermeintlich Fremden schon einmal stattgefunden
hat?« Sie lachte laut auf und wischte mit der Hand durch die
Luft. »Aber da sitze ich und rede, während Sie dringende
Probleme

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