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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbstverständlich übernahm Julian die Lenkung des
Wagens, als der Autopilot durch ein rotes Warnsignal anzeigte, daß
er nicht mehr weiter könne. Er war nicht sicher, ob Yellow gegen
diese Eigenmächtigkeit Einwände erheben würde; aber
anscheinend besaß der Roboter für einen Fall wie diesen
keine eigenen Anweisungen. Er ließ es widerspruchslos
geschehen, daß Julian die Rolle des Chauffeurs übernahm.
    Julian kannte den Park wie seine eigene Tasche. Sein Plan ging von
der Annahme aus, daß dieser Park dem, bei dessen Planung er
geholfen hatte, ebenso glich wie der Rest der Stadt der ändern.
Im westlichen, am weitesten stadtauswärts gelegenen Teil des
Geländes war eine Berglandschaft geschaffen worden, deren
Struktur und Bepflanzung an den Himalaja erinnerten. Es gab eine
stellenweise tief eingeschnittene Schlucht mit dem Namen
Tensing-Gorge. Diese Schlucht war Julians Ziel.
    Der Fahrweg führte stellenweise dicht am Rande der
Tensing-Gorge entlang, durch eine wilde, verworrene Felslandschaft,
auf deren Vorsprüngen Krüppelkiefern wuchsen. Yellow hielt
den Blick starr geradeaus gerichtet. Den Roboter beeindruckte die
romantische Schönheit der künstlichen Landschaft nicht.
Julian hielt sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung: Der Gleiter
bewegte sich mit einem Tempo von 18 km/Std.
    Der Weg beschrieb eine Kurve. An dieser Stelle traten die Felsen
besonders eng zusammen, und die Ränder der Schlucht näherten
sich einander bis auf weniger als zwanzig Meter. Mit der Hand, die
bisher untätig auf dem Oberschenkel geruht hatte, gab Julian der
Steuersäule
    einen Stoß nach rechts, so schnell, daß Yellow, der
immer noch geradeaus schaute, nichts davon bemerken konnte.
»Vorsicht!« schrie Julian. »Der Wagen schert aus!«
Yellow reagierte blitzschnell. Er warf sich nach links hinüber
auf die Seite des Fahrers und suchte, das Steuer zu ergreifen. Julian
wurde durch das Gewicht des Roboters gegen die Tür gepreßt.
Blitzschnell drückte er den Schalter, der das Triebwerk des
Fahrzeugs desaktivier-te. In der nächsten Zehntelsekunde hatte
er die Tür geöffnet.
    Yellows schnelle Reaktion kam zu spät. Der Wagen war nur
wenige Meter vom Rande der Schlucht entfernt gewesen. Da das
Triebwerk abgeschaltet war, gehorchte das Fahrzeug dem Steuer nicht
mehr. Das Luftkissen wurde rasch abgebaut. Unmittelbar am Rand der
Schlucht schlug der Wagen zu Boden und prallte ab. Das war der
Augenblick, auf den Julian gewartet hatte. Er ließ sich
seitwärts aus der offenen Tür fallen. Neben ihm rutschte
der Gleiter über den Rand der Schlucht hinweg und stürzte
polternd in die gähnende Tiefe. Julian überschlug sich und
folgte dem abstürzenden Fahrzeug. Er jedoch hatte den Punkt, an
dem er seinen Sturz begann, mit Sorgfalt ausgewählt. Er glitt
über rauhes Felsgestein, das ihm die Haut aufschürfte und
die Kleidung zerriß. Er hatte die Hände ausgestreckt, um
den Fall zu bremsen, und die scharfen Kanten der Steine schnitten ihm
ins Fleisch und rissen tiefe Wunden. Er schlug mit dem Schädel
gegen einen Felsen und war ein paar Augenblicke lang halb bewußtlos.
    Als er zu sich kam, lag er auf einem breiten Felsvorsprung, der
fünfzig Meter über dem Boden der Schlucht aus der Wand
hervortrat. Er fühlte sich wie gerädert und gleichzeitig
befriedigt; denn so

    etwa hatte er es sich ausgerechnet. Der Vorsprung lag knapp
zwanzig Meter unterhalb des Schluchtrandes. Die Wand war hier nicht
so steil wie anderswo. Er würde ohne Mühe hinaufgelangen.
Er spähte in die Schlucht hinunter, aber die Dunkelheit verbarg
den abgestürzten Gleiter. Er war si
    eher, daß Yellow mitsamt dem Fahrzeug sein mechanisches
Leben ausgehaucht hatte.
    Er zog sich die halb zerrissene Jacke mit dem verräterischen
Stern vom Leib und verbarg sie unter einem Felsklotz. Dann machte er
sich an den Aufstieg. Die Hände bluteten, und Blut lief ihm auch
von einer Platzwunde auf der Stirn. Um so besser, um so glaubwürdiger
würde sich seine Geschichte anhören, die er irgendwann
einmal zu erzählen haben würde.
    Er kletterte seitwärts, von der Stelle des Absturzes fort. Es
war möglich, daß einer der wenigen Spaziergänger, die
um diese Zeit den Park bevölkerten, den Lärm des stürzenden
Gleiters gehört hatte und zur Unfallstelle eilte. Das letzte
jedoch, was Julian im Sinne lag, war die Begegnung mit einem Bürger
dieser Welt.
    Das Klettern machte ihm mehr Mühe, als er erwartet hatte. Der
Sturz hatte ihn mitgenommen. Er mußte mehrmals eine

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