PR TB 135 Der Schrecken Der USO
passenden
Worte.
»Es war keine besondere Leistung, denn ich habe Ihnen allen
etwas voraus«, sagte Klackton bescheiden. »Ich weiß
nämlich, wer die Katastrophe verursacht hat. Und ich hoffe,
diesen Jemand bald persönlich kennenzulernen.«
Cree hatte sich wieder einigermaßen gefangen.
»Nun sprechen Sie nicht in Rätseln, Walty«,
verlangte er. »Sagen Sie endlich, was Sie wissen. Oder wollen
Sie es mir nicht verraten?«
»Doch. Es wäre unverantwortlich, solch brisantes Wissen
für mich zu behalten. Schrauben Sie aber Ihre Erwartungen nicht
zu hoch, El. Das meiste, was ich zu sagen habe, sind reine
Vermutungen, die aber nahe an die Wahrheit herankommen müssten.
Ja, so ähnlich, wie ich es sehe, muss es sich abgespielt haben.«
»Mann!« rief Cree verzweifelt. »So reden Sie
doch endlich.«
»Ich gehe von der Voraussetzung aus, dass Sie über die
Geschehnisse auf Virgin informiert sind.« Als Klackton sah,
dass Cree ungeduldig nickte, fuhr er fort:
»Bei den subplanetaren Anlagen der fremden Kultur muss es
sich um eine Überlebensstation, eine Tiefschlafkammer oder etwas
Ähnliches gehandelt haben. Nehmen wir also an, einer aus der
längst vergangenen Zivilisation hat in den subplanetaren Anlagen
Zuflucht gesucht, um als einziger Überlebender den Untergang
seines Volkes zu überdauern. Dort ruhte der Fremde nun eine
unbestimmbare Zeit, wahrscheinlich aber einige Jahrtausende oder
Jahrzehntausende, denn bei seinem Erwachen waren die Spuren seines
Volkes längst schon verweht.
Wahrscheinlich hätte er die Überlebensstation schon
früher verlassen, wenn die dafür nötigen
Voraussetzungen günstig gewesen wären. Ich aber bin sicher,
dass dies nicht der Fall war. Der
Fremde befand sich in einem scheintoten Zustand, aus dem ihn nur
die psionische Energie von Lebewesen wecken konnte.
Als sich nun die zweitausend Kolonisten auf Virgin niederließen,
hatte er Lebensenergie in Überfluss zur Verfügung. Der
Fremde konnte sich aber leicht ausrechnen, dass, wo zweitausend
Nahrungsquellen waren, noch mehr sein mussten. Also entwickelte er
einen Plan. Vielleicht entzog er zuerst einmal einigen der Kolonisten
die Lebensenergie, damit er soweit erwachte, um logische Überlegungen
anstellen zu können.
Dann erst reifte der Plan, nachdem er sich Informationen aus den
Gehirnen der noch lebenden Kolonisten geholt hatte. Stellen Sie sich
die Erregung des Fremden vor, als er vom Solaren Imperium und den
Milliarden dort lebenden Wesen erfuhr. Alles Spender psionischer
Lebensenergie.
Jetzt tötete er alle Kolonisten auf einen Schlag, entzog
ihnen die Lebensenergien, lud seinen Körper damit auf. Jetzt
fühlte er sich mächtig genug, das Universum zu erobern. Mit
Hilfe seiner gewaltigen PSI-Fähigkeiten holte er insgesamt
siebzehn Kinder von verschiedenen Welten zu sich. Vielleicht mussten
es ausgerechnet Kinder sein, weil sie kaum verbrauchte Energiequellen
darstellten. Vielleicht aber bediente er sich nur deshalb der Kinder,
weil ihr Anblick die Beschützerinstinkte der bald eintreffenden
Retter wecken würde.
Ich weiß, dass in diesem Zusammenhang die Frage auftaucht,
warum der Fremde nicht selbst zu einer anderen, dicht besiedelten
Welt teleportierte, anstatt die Kinder zu sich zu holen. Sicher kann
ich diese Frage nicht beantworten, glaube aber, dass es dem Fremden
nicht möglich war, sich selbst über so gewaltige
Entfernungen hinwegzuteleportieren.
Wie dem auch sei, wir haben uns mit der Tatsache abzufinden, dass
er die Kinder nach Virgin holte. Als sie gefunden wurden, zeigten sie
bereits starke geistige und körperliche Verfallserscheinungen.
Die Begründung dafür ist, dass sich der Fremde in ihnen
manifestierte. Er hat seinen Körper verlassen, und sein Geist
setzte sich in den Gehirnen der Virgin-Kinder fest. Er war nicht ihr
unumschränkter Beherrscher, der sie wie Marionetten lenken
konnte, sondern nur Gast in ihren Körpern, ein Parasit, der sich
von ihrer psionischen Lebensenergie ernährte.
Deshalb verfallen die Kinder von Tag zu Tag mehr und mehr. Sie
befinden sich in einem Dämmerzustand, der es ihnen nicht
erlaubt, ihre Persönlichkeit zu entfalten. Ihre Auflehnung gegen
den Parasiten führt manchmal zu seltsamen Phänomenen: etwa
dass ein ganzes Haus telekinetisch hochgehoben und dann atomisiert
wird, oder dass eines der Kinder teleportiert und sich dann in einem
Dschungel - oder in meiner Kabine wiederfindet.
Diese Phänomene zeigen, dass der Parasit die Kinder nicht
hundertprozentig beherrscht
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