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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vielzweckgerät gelangte, das
Empfangspunkt der städtischen Versorgungsleitung, Wasserspender
und Herd in einem war. An der Vorderwand der Verkleidung war eine
Liste der Speisen und Getränke angebracht, die von der
städtischen Versorgung bezogen werden konnte. Tausende von Malen
war ein suchender Finger über die Oberfläche der Liste
gestrichen und hatte den Druck ein wenig verwischt. Ningmak wählte
Brathuhn und Bier. In die kleine Tastatur unmittelbar unterhalb des
Bildschirms, der den Oberteil des Vielzweckgerätes krönte,
tippte er die zugehörige Kombination. Im Nu leuchtete der
Bildschirm auf und zeigte die Leuchtschrift: GEWÜNSCHTES NICHT
MEHR VORHANDEN. BITTE ANDERE WAHL.
    Ningmak seufzte ein wenig und drückte »Haschee mit
Brot«. Das gab es fast immer. auch diesmal. Es zischte im
Empfängerkasten, als die Sendung anlangte. Ningmak entnahm dem
Kasten einen stromlinienförmigen Behälter, öffnete ihn
mit gekonntem Griff und entleerte ihn in einen der Töpfe, die
auf den drei Herdplatten standen. Die Heizschlange unter dem so
beschwerten Topf begann sofort, sich zu erwärmen. Dem
rückwärtigen Ende des stromlinienförmigen Behälters
entnahm Ningmak eine Kante Brot. Dann schloß er den Behälter
und schob ihn zurück in den Empfängerkasten. Augenblicke
später besagte ihm ein verhaltenes Zischen, daß das
städtische Versorgungssystem sein Eigentum wieder an sich
genommen hatte.
    Er ließ einen Becher voll Wasser laufen und trank die kühle,
klare Flüssigkeit, während er gedankenlos das Haschee in
sich hineinstopfte und ab und zu einen Bissen Brot nachschob. Eine
Zeitlang war er versucht, mit sich selbst Mitleid zu empfinden,
besonders dann, wenn er an die kulinarischen Genüsse dachte, die
er auf Biparon zu sich genommen hatte, obwohl er auch dort bedacht
gewesen war, so einfach wie möglich zu leben. Kurz danach jedoch
erschienen ihm solche Gedanken lästerlich. Hatte er wirklich
schon vergessen, wieviel
    Schwierigkeiten ihm - wenigstens in den ersten Tagen - die reiche
Nahrung der Biparoner gemacht hatte? Übelkeit, Schwindel,
Verstopfung waren an der Tagesordnung gewesen. Und jetzt sollte er
sich danach zurücksehnen?
    Durch solche Überlegungen gestärkt, empfand er den
Geschmack seiner frugalen Abendmahlzeit plötzlich als
lukullisch. Er schob den letzten Bissen in den Mund und war gerade
dabei, mit einem Schluck Wasser nachzuspülen, als er jenes
merkwürdige Kribbeln empfand, das er eigentlich schon auf dem
Raumhafen zu fühlen erwartet hatte. Er war so überrascht,
daß er aufsprang und um ein Haar den kleinen Tisch umgestoßen
hätte, an dem er gewöhnlich seine Mahlzeiten einnahm.
PSIKOR hatte sich gemeldet! Sein Blick suchte den Allzweckbildschirm
über dem Herd. Er war von neuem in Tätigkeit getreten und
zeigte nun eine Leuchtschrift, die besagte:
    SPEZIALIST FREUND NINGMAK ZUM AUSTAUSCHGESPRAECH 2500
BEWAHRERZENTRALE RAUM-A-2591 VORBEREITUNGEN NICHT ERFORDERLICH ENDE

6.
    Später erinnerte er sich noch oft an den ersten Gedanken, der
ihm beim Anblick dieser Meldung durch den Kopf geschossen war: auf
Biparon bestanden solche Nachrichten nicht nur aus Buchstaben und
Ziffern, sondern auch aus Satzzeichen, so daß man erkennen
konnte, wo ein Teil der Botschaft endete und ein anderer anfing.
    Aber das war eine unwesentliche Überlegung, wenn sie nicht
überhaupt als Reflex klassifiziert werden mußte. Wichtiger
war der Befehl, den er soeben erhalten hatte. Er war zu einem
Austauschgespräch kommandiert worden. Die Bewahrer - das waren
die Leute, die über die Sicherheit des Staates wachten. Ihr
Hauptquartier war ein riesiges Gebäude am westlichen Stadtrand,
das man die Bewahrerzentrale nannte. Ningmak hatte den Begriff
»Austauschgespräch« schon früher gehört.
Er hatte jedoch nie selbst an einem teilgenommen, und er wußte
nicht, was er sich darunter vorstellen sollte. Vor allen Dingen wußte
er nicht, was da »ausgetauscht« wurde.
    Klar war jedoch, daß er zu gehorchen hatte. Die Bewahrer
forderten niemand zweimal auf. Sie brauchten es auch nicht. Die
Wichtigkeit ihres Berufes und der Umfang ihres Ansehens wurden von
jedermann so gut verstanden, daß man sich stets beeilte, ihrem
Ruf unverzüglich zu folgen. Ningmak blickte auf die Uhr. Es war
kurz vor zweiundzwanzig Uhr, noch ein paar Minuten über drei
Stunden bis Mitternacht. Genau um Mitternacht, also um 25 Uhr, hatten
sie ihn
    bestellt!
    Warum schreckte ihn das? Gab es da im Hintergrund seines
Bewußtseins noch immer einen

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