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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ächzte
er. »Das tut jeder, der die Heimat verlassen muß!«
brüllte die Stimme. »Aber es hat dir auch in der Fremde
gefallen. Was hat dir gefallen?«
    »Nichts!« jammerte Ningmak. »Gar nichts!«
    »Du täuschst dich!« fuhr die Stimme ihn an. »Kam
dir deine Abendmahlzeit nicht erbärmlich vor im Vergleich zu
dem, was man dir auf Biparon vorsetzte?«
    Ningmak erschrak bis ins Innerste seiner Seele. Was für eine
Stimme war das? Hatte ihr Besitzer ihn belauscht, telepathisch
belauscht, als er mißmutig das Haschee musterte und sich an die
kulinarischen Genüsse erinnerte, die auf Biparon zur
Tagesordnung zu gehören schienen?
    »Das mag sein«, gab er ächzend zu. »Aber
trotzdem würde ich nicht.«
    »Du würdest nicht. was?«
    »Trotzdem käme mir nie der Gedanke, Biparon für
besser zu halten als.«
    »Lüge nicht! Sprich die Wahrheit!«
    »Ich. ich lüge nicht.«
    Der Schmerz war fast nicht mehr zu ertragen. Ningmak zitterte. Er
hörte das Blut in seinen Ohren pochen.
    »Du willst nicht die Wahrheit sagen, Freund Ningmak!«
dröhnte es über ihm.
    »Doch. ich will. und ich sage.«
    Er hatte noch soviel zu sagen. Er wollte nicht, daß die
Stimme an seiner Aufrichtigkeit zweifelte. Und noch viel weniger
wollte er, daß sie ihn für einen Abtrünnigen hielt.
Er mußte ihr berichten, wie es wirklich auf Biparon gewesen,
wie es zugegangen war. Aber auf einmal verließen ihn die
Kräfte. Er konnte dem grellen Licht, der kreischenden Stimme und
dem wühlenden Schmerz nicht mehr widerstehen. Er gab einfach
auf.
    Und wohltuendes Dunkel senkte sich auf ihn herab.
    Als er wieder zu sich kam, saß er in einem leidlich bequemen
Sessel. Er hatte Kopfschmerzen - von der Art, die unmittelbar hinter
dem Augapfel zu beginnen und sich von dort aus quer durch den Schädel
zu ziehen scheint. Trotzdem erkannte er den Mann, der hinter einem
schmalen Tisch ihm gegenübersaß. Es war Zaknor. Trotz
seiner Schmerzen empfand Ningmak plötzlich aufwallenden
Widerwillen. Zaknor war der Mann, der ihn unter das grelle Licht und
in den Einflußbereich der kreischenden Stimme geführt
hatte. Ohne Warnung. Ohne ihm zu sagen, was ihm bevorstand.
    »Solche Dinge sind notwendig, Freund Ningmak«, sagte
Zaknor, und Ningmak kam ein zweites Mal der Verdacht, er könne
seine Gedanken lesen. »Wir sind darauf angewiesen, von Zeit zu
Zeit Leute in die Fremde zu schicken. Wir wissen, daß die
Fremde Lockungen enthält, denen mancher, der die Vorzüge
der Heimat nicht zu schätzen weiß, zum Opfer fällt.«
    Ningmak war noch immer in dem Wahn befangen, daß er sich
wehren müsse.
    »Das ist bei mir nicht der Fall«, protestierte er und
wunderte sich darüber, wie rauh seine Stimme klang und wie
schwer ihm die Worte über die Lippen kamen.
    »Wir wissen das«, antwortete Zaknor lächelnd. Es
war noch immer kein freundliches Lächeln, eher eine belanglose
Geste wie eine Bewegung der Hand oder das Hochziehen der Brauen. »Du
hast dich gut gehalten, Freund Ningmak. Die Reichhaltigkeit des
Essens hat dich ein wenig beeindruckt, und am Abend des vorletzten
Tages ließest du es an der nötigen Zurückhaltung ein
wenig fehlen. Das sind Dinge, über die man leicht hinwegsehen
kann.«
    Zaknor stand auf. Es war nur an seinen Bewegungen zu erkennen, er
wurde dadurch nicht größer.
    »Du hast die Prüfung bestanden, Freund Ningmak«,
sagte er ein wenig theatralisch. »Die Bewahrer halten dich für
einen zuverlässigen Freund. Du kannst gehen, wohin es dir
beliebt.«
    Ningmak erhob sich ebenfalls. Er war so durcheinander, daß
er nicht wußte, was er sagen sollte.
    »Danke«, würgte er schließlich hervor.
    Dann ging er.

7.
    Es überraschte Ningmak kaum, daß draußen heller
Tag herrschte. Er selbst besaß keine Uhr, aber eines der
öffentlichen Chronometer, die überall in der Nähe des
Bewahrerzentrums auf hohen Sockeln thronten, belehrte ihn, daß
er anderthalb Tage in der Zentrale verbracht hatte. Er nahm es zur
Kenntnis. Es berührte ihn nicht. Er befand sich in einer Art
Trance. Der Schock hielt noch an.
    Er rief einen Mietwagen und fuhr zu dem Büro, in dem er
arbeitete. Es lag in der Innenstadt in einem langgestreckten, jedoch
nicht sonderlich hohen Gebäude, das dem Sekretariat für
Innere Ordnung gehörte und die Mehrzahl seiner Dienststellen
beherbergte. Ningmaks Abteilung nannte sich »Division zur
Erfassung von Vergehen gegen die Personenbewegungsordnung«. Der
Divisionär, den Ningmak nur selten zu sehen bekam, gehörte
zur Klasse der Analytiker, wie

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