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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rest von Aberglauben, der um
Mitternacht die Geister spuken sah? Nein, das war es nicht. Es lag
daran, daß er sich nicht vorstellen konnte, warum die Bewahrer
es so eilig hatten. Hätten sie nicht bis morgen früh warten
können? Weswegen wollten sie ihn überhaupt sprechen? Stand
er im Verdacht, etwas Verbotenes getan zu haben?
    Er erinnerte sich, daß zu Austauschgesprächen
grundsätzlich die Leute eingeladen wurden, die längere Zeit
von Negmantok entfernt gewesen waren. Diese Überlegung beruhigte
ihn ein wenig. Er war mehrere Wochen lang fortgewesen. Es war also
ganz natürlich, daß man ihn zu einem Austauschgespräch
befahl. Aber - der Gedanke kehrte immer wieder zurück: Warum
ausgerechnet um Mitternacht? Hatte er seine Ruhe nicht verdient? Er
begann nachzudenken, ob er jemals mit einem zusammengekommen war, der
an einem Austauschgespräch teilgenommen hatte. Das war nicht der
Fall, soweit er sich erinnern konnte. Sein Eintritt in den illustren
Kreis derer, die fremde Welten besuchen durften, hatte mit seiner
eigenen Reise begonnen. Er wußte nicht einmal, wie lange ein
Austauschgespräch dauerte.
    Damit war er wieder am Ausgangspunkt seiner Gedanken angelangt. Er
wußte nicht, was man von ihm wollte. Er wußte nicht,
warum man es zu so ungewöhnlicher Stunde von ihm wollte. Er
wußte nicht, was ihm bevorstand. er wußte einfach
überhaupt nichts! Und weil dem Unwissenden im Angesicht des
Nichterahnbaren keine andere Reaktion zur Verfügung steht als
die Furcht, verbrachte er zweieinhalb ziemlich unangenehme Stunden.
Er überlegte sich sogar, ob er Suylon wegen der Sache anrufen
solle. Aber inzwischen war die Ruheperiode hereingebrochen, so daß
er den Radiokom nicht mehr so einfach benützen konnte. Er mußte
behaupten, es handele sich um einen ernsten Notfall, und wer würde
es ihm schon durchgehen lassen, wenn er eine Vorladung durch die
Bewahrer als ernsten Notfall bezeichnete? Nein, er mußte mit
der Sache alleine fertig werden. Er fühlte sich plötzlich
sehr einsam, und es schoß ihm durch den Kopf, daß er sich
während all der Wochen auf Biparon kein einziges Mal einsam
gefühlt hatte. Wie konnte das sein? Dort war er von Fremden
umgeben gewesen, hier dagegen lebte er inmitten seiner Leute, unter
Menschen, die genauso waren wie er. Warum kam er sich einsam vor?
    Über dem Grübeln verging die Zeit. Dreißig Minuten
vor fünfundzwanzig Uhr betätigte er auf der kleinen
Schalttafel neben dem Herd eine kleine rote Taste, die dem
städtischen Kommunikationssystem zu verstehen gab, daß er
ein außergewöhnliches Anliegen hatte. Der Bildschirm über
dem Herd
    leuchtete von neuem auf.
    IM AUGENBLICK HERRSCHT DIE RUHE-PERIODE HAST DU TROTZDEM EIN
ANLIEGEN
    Dicht neben der roten gab es eine grüne Taste, allgemein die
Ja-Taste genannt. Ningmak drückte sie. Die Schrift auf dem
Bildschirm wechselte. SPRICH DEIN ANLIEGEN AUS
    Ningmak sagte:
    »Ich bin von den Bewahrern für fünfundzwanzig Uhr
zu einem Austauschgespräch bestellt worden und brauche ein
Fahrzeug, das mich zur Bewahrerzentrale bringt.«
    Die Schrift auf dem Bildschirm erlosch, als seine Meldung
empfangen worden war. Ein paar Augenblicke lang blieb die Bildfläche
dunkel. Soviel Zeit, überlegte Ningmak, brauchte PSIKOR, um
seine Angaben zu überprüfen. Wahrscheinlich erkundigte er
sich bei der Datensammelstelle der Bewahrer, ob Freund Ningmak in der
Tat zu einer mitternächtlichen Unterredung bestellt worden sei.
Plötzlich flackerte der Bildschirm wieder auf. Zwei knappe Worte
erschienen:
    FAHRZEUG KOMMT
    Ningmak atmete unwillkürlich auf. Er hätte nicht gewußt,
was zu tun war, wenn sein Antrag nicht genehmigt worden wäre. Er
streifte den Oberteil seiner Montur wieder über, den er abgelegt
hatte, als er vor Stunden nach Hause gekommen war, und verließ
seine Wohnung. Das Gebäude wirkte noch immer so leer und tot wie
zuvor. Er fuhr mit einem der Aufzüge hinunter und trat auf die
Straße hinaus. Ein paar Minuten später glitt mit
fauchenden Luftkissen das bestellte Fahrzeug heran. Es war vom selben
Typ wie das, das Ningmak vom Raumhafen hierhergebracht hatte. »Ich
bin Zaknor«, sagte der Mann, der um ein Beträchtliches
kleiner als Ningmak, dafür jedoch ebenso breit wie hoch war.
Sein Alter ließ sich schwer schätzen.
    Ningmak erschrak. Zaknor. war das der sagenhafte Zaknor? Der
Oberste aller Bewahrer? Der Mann, vor dem jedermann zitterte, wenn er
nur den Namen hörte? Der Kleine, Breitschultrige schien Ningmaks
Gedanken zu

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