PR TB 139 Die Sonnengeister
Raumhafens, auf Platte gespeichert.
Norma Singer sagte:
»Kurz bevor die Sache mit Nibor Terhaan passierte, habe ich
über etwas Unerfreuliches nachgedacht. Ich fragte mich, was
passieren würde, wenn die Quapax auch über uns herfielen?
Haben wir uns schon Gedanken darüber gemacht, welche Maßnahmen
für diesen Notfall ergriffen werden müssen?«
»An Sunik, meine ich«, lachte Taitinger, »würden
sie sich wahrscheinlich die Zähne ausbeißen!«
Außer ihm war niemand zum Scherzen aufgelegt. Seine
Bemerkung wurde nicht beachtet.
»Ich habe darüber nachgedacht, Norma«, antwortete
Bekker. »Es gibt eigentlich nicht viel, das wir tun können.
Sobald einer von uns befallen wird, muss er eingesperrt werden wie
die ändern auch.«
»Sobald bemerkt wird, dass einer von uns befallen ist!«
verbesserte Sunik.
»Richtig, da gibt es einen Unterschied« pflichtete
Bekker bei. »Wie in vielen Fällen scheint mir auch hier
die Vorsorge wichtiger als die Behandlung. Von uns ist Sunik der
einzige, der die Quapax aus einiger Entfernung sicher ausmachen kann.
Wir werden es uns, denke ich, zur Regel machen müssen, dass wir
von nun an immer zusammenbleiben und dass Sunik ständig seine
Augen offenhält,«
Aber Norma ließ nicht locker.
»Nun, gesetzt den Fall, Sunik sieht eine Schar von Quapax
auf uns zukommen. Was passiert dann?«
»Wir versuchen, ihnen auszuweichen«, schlug Bekker
vor.
»Und sonst nichts?«
»Solange wir nicht wissen, womit wir uns ihrer erwehren
können ... nein.«
»Und wenn sie unser Ausweichmanöver bemerken und uns
folgen?«
»Ich glaube nicht, dass sie diese Fähigkeit besitzen«,
meinte Bekker. »Nach allem, was ich bislang gehört und
gesehen habe, treiben sie ziemlich ziellos durch die Gegend, und wenn
sie wirklich einmal auf einen Menschen stoßen, in dem sie sich
einnisten können, dann geschieht es mehr oder weniger aus
Zufall.«
»Ich dachte, die Zufallshypothese sei längst zu den
Akten gelegt worden?« erkundigte sich Norma überrascht.
»Man muss da scharf unterscheiden«, plärrte
Sunik. »Die Quapax halten gezielt auf Neuffun zu. Da ist kein
Zufall im Spiel, das ist pure Absicht. Aber sobald sie einmal auf
Neuffun gelandet sind, bleiben sie sich selbst überlassen. Und
aus eigener Kraft - da muss ich dir recht geben, Herr Major -
scheinen sie nicht besonders viel Zielstrebigkeit zu entwickeln.«
»Also wie bei einem Tornado«, meinte Norma. »Sobald
man ihn sieht und seinen Kurs erkannt hat, bleibt man entweder an Ort
und Stelle oder versucht, ihm auszuweichen, je nachdem. Ist das
richtig?«
»Fürs erste aufjeden Fall«, antwortete Bekker.
Er hatte noch mehr sagen wollen, aber der Radiokom meldete sich.
Bekker sprang auf und schaltete das Gerät ein. Yehoo Valmar
erschien auf der Bildfläche. Er machte ein besorgtes Gesicht.
»Es gibt Schwierigkeiten«, sagte er. »An Bord
des Expeditionsschiff ist ein Quapax entdeckt worden!«
»Ich habe keine Ahnung, wie das geschehen konnte«,
erklärte Yehoo Valmar, sichtlich niedergeschlagen.
Yorn Bekker und seine Gruppe hatten sich auf Valmars Anruf hin auf
dem schnellsten Wege zum Kontrollturm begeben. Jariel Borr blieb
alleine zurück. Er war noch immer bewusstlos, und selbst wenn er
zu sich kam, konnte er keinen Schaden anrichten; er war noch immer
gefesselt.
»Die Schutzschirme werden ständig mit voller Last
gefahren?« erkundigte sich Bekker.
»Ohne Unterbrechung. Wir haben die Messwerte vorliegen.«
»Die ganze Sache ist natürlich gar nicht so rätselhaft,
wie man meinen möchte«, ließ Sunik sich vernehmen.
»Nein...?«
»Nein. Es muss sich ein Quapax an Bord des Raumschiffs
befunden haben, als es von Neuffun startete. Was mich weitaus mehr
interessiert, ist, wie die Sache ans Licht kam.«
»Auf die übliche Weise«, murmelte Valmar. »Einer
der Leute fühlte sich von einem ändern bedroht, weil der
ihm im Spaß einen Schubs gegeben hatte. Er drehte sich um und
schoss ihn nieder.«
»Was geschah mit dem Todesschützen?« wollte
Bekker wissen.
»Er wurde eingesperrt.«
»Man hat ihn in sicherem Gewahrsam?«
Ta «
»ja.
»Dann ist noch nichts verloren.«
»Hoffen wir nur«, meinte Sunik, »dass es nicht
noch mehr Quapax an Bord des Schiffes gibt.«
Das Expeditionsschiff, die STARRY SKIES, hatte sich inzwischen der
Umlaufbahn des innersten
Planeten bis auf wenige Lichtsekunden genähert. Sie bewegte
sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 000 km/sec geradlinig auf
die Sonne Shine zu. Zum vereinbarten
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