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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein Schrei. Die
Szene hatte gewechselt. Alec hatte selbst in seiner Bedrängnis
noch genug Geistesgegenwart gehabt, die Hyperfunkübertragung an
den bordeigenen Interkom anzuschließen. Zu sehen war in diesem
Augenblick die leere Fläche eines Lagerraums. Hondaj Alec selbst
hatte den Schrei ausgestoßen. Er stand im Vordergrund des
Bildes und wies mit ausgestrecktem Arm zur Decke hinauf, die auf der
Bildfläche nur zum Teil sichtbar war.
    »Wir haben den Lagerraum gestürmt!« stieß
er hervor. »Aber der Mann ist nicht mehr hier. Statt dessen
finden wir das Loch in der Decke dort oben...«
    Die Stelle, auf die er deutete, war am Rande des Bildschirms eben
noch sichtbar. Es gab da eine gezackte Linie, die so aussah, als sei
sie von Ruß geschwärzt.
    »Gibt es da ein Loch in der Decke?« erkundigte sich
Bekker, um sich zu vergewissern.
    »Und was für eines!« schrie Hondaj Alec. »Ich
nehme an, er ist dort hindurch ins Zwischendeck gestiegen.«
    Yorn Bekker blickte den Roboter an.
    »Genau ins Ziel!« antwortete Sunik ernst.
    Auf dem kleineren Orterschirm begann der Reflex der STARRY SKIES
zu flackern. Das erregte Bekkers Aufmerksamkeit. Er wandte sich zur
Seite, um die Orteranzeige besser verfolgen zu können. Der
Empfänger oben auf der Hochebene übertrug den Reflex des
Raumschiffs gerade so, wie ihn seine Antenne aufnahm. Im Gegensatz zu
den Bildern des inneren Planeten und der Sonne war daran nichts
retuschiert. Ein Gefühl brennender Bitterkeit stieg in Yorn
Bekker auf, als er das Flackern bemerkte. Er wusste genau, was es zu
bedeuten hatte: die Schutzschirme der STARRY SKIES waren am
Erlöschen.
    Der Quapax hatte sein Ziel erreicht. Bekkers Blick wanderte zum
großen Bildschirm zurück. Hondaj Alec sah nicht mehr in
die Kamera; etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Die
Bildfläche begann, sich mit wallendem Nebel zu füllen. Sie
alle wussten, was das zu bedeuten hatte ... selbst Hondaj Alec. Aber
niemand sprach ein Wort.
    Sie waren dem Unheimlichen hilflos ausgeliefert. Sie sahen es
geschehen und konnten doch nichts dagegen unternehmen. Hondaj Alec
drehte sich ein letztes Mal um. Bis an sein Lebensende würde
Yorn Bekker die um Hilfe flehende Geste nicht vergessen.
    »Tut doch etwas ...!« würgte Alec hervor.
    Dann ereilte ihn der Nebel. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie
er plötzlich das Gleichgewicht verlor, schwankte und mit den
Armen fuchtelte, um die Balance wiederzugewinnen. Das dauerte eine
Minute. Dann wandte er sich um und schritt aus dem Bildfeld.
    Mit verkniffenem Gesicht musterte Yorn Bekker den Orterschirm. Was
er halbwegs schon erwartet hatte, trat ein. Die STARRY SKIES fing
plötzlich an zu beschleunigen. Mit immer höherer
Geschwindigkeit raste sie auf die grelle Sonne zu. Auf dem großen
Bildschirm war noch immer der leere Lagerraum zu sehen, mit dem Loch
in der Decke, durch das der von

    einem Quapax Besessene ins Zwischendeck geklettert war, um die
Energieleitung zu den Schutzschirmen zu durchtrennen. Wahrscheinlich
hatte ihm dieses Unternehmen den Tod gebracht; denn Leitungen, die
Milliarden von Watt führen, beschädigt man nicht
ungeschoren. Aber was tat’s? Verloren waren ohnehin alle, die
sich an Bord des verdammten Raumschiffs befanden, und der Mann, der
die Leitung zu den Schutzschirmen durchbrochen hatte, war - bewusst
oder unbewusst - nur dem Befehl gefolgt, den der Herrscher aller
Quapax erlassen hatte.
    Wenige Millimeter vor dem roten Leuchtpunkt, der auf dem
Orterschirm den Standort der Sonne Shine markierte, verschwand der
Reflex der STARRY SKIES. Es gab keinen Zweifel mehr daran, dass die
Expedition mit Mann und Maus in die flammende Gluthölle der
Sonne gestürzt war.
    Die Leute im Kontrollraum auf Neuffun sahen einander wortlos an.
Grauen und Schmerz zeichneten ihre Gesichter. Plötzlich stand
Yehoo Valmar auf, senkte den Kopf, legte die Handflächen
zusammen und sagte:
    »Gott sei ihrer Seele gnädig!«
    Der Schmerz raubte ihnen die Sprache. Sie saßen stumm im
dunklen Gemeinschaftsraum und starrten durch das Fenster hinaus in
die Finsternis. Eine Stunde verging, zwei Stunden. Mitternacht zog
herauf. Da plötzlich sagte Sunik, als könne er, dem die
emotionelle Last nichts ausmachte, das Schweigen nicht länger
ertragen:
    »Ich frage mich, ob wir aus dem beobachteten Vorgang
schließen können, dass nicht einer der inneren Planeten,
sondern die Sonne selbst der Übeltäter ist.«
    Yorn Bekker erwachte aus trübseligen Gedanken. Er hatte es
noch nicht zuwege

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