Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gebäude mussten ihnen Angst
eingejagt haben. Sie hatten sich verkrochen. Deswegen hatte er in
keinem der Häuser auch nur ein einziges Kind gefunden. Selbst
unter den Toten befanden sich keine Kinder. Die Quapax wussten genau,
auf wen sie zu zielen hatten und auf wen nicht!
    »Wie heißt du?« fragte Sunik den strohhaarigen
Jungen.
    »Zikzik. So nennen mich die ändern. Aber weißt du
wirklich, wo es was zu essen gibt? Wie kommt’s überhaupt,
dass die Beschusselten dich in Ruhe lassen? Warum hat noch keiner auf
dich geschossen?«
    »Die Beschusselten...?«
    »Na, die, bei denen hier oben nicht alles ...«
    Zikzik sprach den Satz nicht zu Ende, machte dafür jedoch vor
seiner Stirn eine Handbewegung, die deutlicher als Worte erklärte,
was er meinte.
    »Ich trage einen Tarnmantel«, antwortete Sunik
geheimnisvoll, »der die Beschusselten täuscht.«
    »Die ändern nicht?«
    »Dich zum Beispiel nicht.«
    »Ja, klar! Mich nicht. Und die ändern Kinder auch
nicht. Aber die Erwachsenen?«
    Die Selbstsicherheit des Jungen erzeugte in Sunik das
elektronische Äquivalent der Überraschung.
    »Du meinst, ihr Kinder könnt meinen Tarnmantel leichter
durchschauen als die Erwachsenen?«
    »Na klar doch! Wir können auch Beschusselte von
Normalen unterscheiden. Gestern hättest du uns sehen sollen!
Jedes Mal, wenn ein Beschusselter auftauchte, schrien wir die
Erwachsenen an, sie sollten sich verstecken.« Sein Gesicht
wurde plötzlich traurig. »Aber sie hörten nicht auf
uns. Und die meisten ... sindjetzt tot.«
    Sunik wollte ihn auf andere Gedanken bringen.
    »Wo ist euer Versteck?«
    »Hier, unter diesem Trümmerhaufen. Das Haus hat einen
riesigen Keller.«
    »Wie viele seid ihr?«
    »Vielleicht hundert... Und seit gestern nichts zu essen!«
    Einhundert Kinder? In Belezinde musste es mehr gegeben haben.
    »Wo sind die anderen Kinder?« fragte Sunik.
    »Eine ganze Menge sind in Richtung der Hochebene
ausgerissen«, antwortete Zikzik altklug. »Die ändern
halten sich wahrscheinlich genauso versteckt wie wir. Und wie steht
das jetzt mit dem Essen, Mister?«
    Sunik lachte ihn an.
    »Das ist einfach«, antwortete er. »Ihr kommt mit
mir. Siehst du das große Raumschiff dort draußen? Dort
gibt es zu essen.«
    Zikziks Gesicht leuchtete auf.
    »Großartig!« strahlte er. »Ich sage den
ändern Bescheid!«
    Er schickte sich an, durch den Gang zurückzukriechen, der
sich offenbar hinter der Lücke in den Trümmern verbarg.
Schon nach zwei Sekunden kam erjedoch wieder zum Vorschein. Sein
Gesicht war verdrossen.
    »Hab’ ganz vergessen - es geht nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Wir können die Dicke nicht allein lassen, aber sie
traut sich auch nicht ins Freie.«
    »Wer ist die Dicke?« wollte Sunik wissen.
    »Die einzige Erwachsene, die auf uns gehört und sich
rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat. Du kennst sie wahrscheinlich
nicht. Sie ist irgendein hohes Tier in der Genossenschaft und heißt
Merwina...«

9.
    Suniks Verstand arbeitete auf Hochtouren, als er schnellen
Schrittes zur PUNTA ARENAS zurückkehrte. Er hatte den Kindern
aufgetragen, noch eine Zeitlang im Versteck zu bleiben. Er hatte
versprochen, da sie wegen Merwina nicht zum Raumschiff kommen
könnten, werde er das Raumschiff zu ihnen bringen.
    Eine der Fragen, die ihn beschäftigte, war, warum die Quapax
die Dicke nicht gefunden hatten. Sowohl die körpergebundenen wie
die, die frei umherschwebten, konnten das Bewusstsein eines Menschen
- eines erwachsenen Menschen! — aus großer Entfernung
erkennen. Sie orientierten sich an den fünfdimensionalen
Impulsen, die der menschliche Geist ausstrahlt. Der massive
Trümmerhügel über dem Versteck der Kinder konnte nicht
als Erklärung dafür herangezogen werden, dass Merwina nicht
entdeckt worden war.
    Vermutlich, sagte sich Sunik nach einiger Überlegung,
strahlte doch auch das Bewusstsein der Kinder ein fünfdimensionales
Muster aus. Es war nicht so geartet, dass die Quapax sich zu den
Kindern hingezogen fühlten. Aber die Strahlung aus einhundert
Kindergehirnen, die sich allesamt in Merwinas unmittelbarer Nähe
befanden, schien Merwinas eigene Ausstrahlung in sich zu ertränken,
so dass die Quapax nichts davon merkten.
    Merkwürdig war auch, dass die Kinder, wie Zikzik behauptete,
einem Menschen ansehen konnten, ob er »beschusselt« war
oder nicht, d. h. von einem Quapax besessen oder noch Herr seiner
Sinne. Sunik vermutete hinter dieser Fähigkeit, die alleine den
Kindern zu eigen war, denselben Mechanismus, der die

Weitere Kostenlose Bücher