PR TB 141 Das Planetenspiel
Sie
waren verloren. Die Besatzung rettete sich in den Beibooten.
Kommandos hallten so laut über das Wasser, daß
Frank sie verstehen konnte.
Die Kapitäne der anderen Schiffe befahlen den Rückzug.
Die unversehrt gebliebenen Schiffe stachen kurz darauf in See.
Langsam drifteten sie im lauen Wind aus der Bucht heraus.
»Du könntest noch einen weiteren Angriff fliegen«,
rief einer der Männer. Aber Frank ließ sich nicht zur Eile
antreiben. Als er die zerstörte Festung Solfotts endlich
erreicht hatte, waren die Samwaren bereits so weit vom Ufer entfernt,
daß es sinnlos gewesen wäre, hinter ihnen herzufliegen. Er
hätte keine Möglichkeit mehr gehabt, wieder an den sicheren
Strand zurückzukehren.
Solfott kam ihm grinsend entgegen. Er streckte ihm die Hand hin.
Frank Pamo übergab ihm den Energiestrahler.
»Pamo, ich soll Sie bitten, zur Tafel zu kommen«,
sagte der Tefroder.
Frank, der abseits von den anderen Männern auf den Trümmern
gesessen hatte, erhob sich. Lächelnd registrierte er, wie
höflich ihn der Bote angesprochen hatte.
»Danke«, entgegnete er. »Wo ist mein Freund
Blue?«
»Er wird gerade heraufgeführt.« Der Tefroder
zeigte zum Kerkereingang hinüber, wo Blue zwischen zwei Wächtern
erschien. Im Licht der aufgehenden Sonne sah er violett aus.
Frank ging ihm entgegen. Blue sah besser aus als am Tag zuvor. Als
er ihn erreicht hatte, legte er ihm den Arm um die Schulter.
»Wir sind zum Frühstück eingeladen, Blue.«
»Hoffentlich gibt es etwas Vernünftiges. Ich bin
vollkommen ausgehungert.« Er blickte den Freund an. »Du
brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin vollkommen in Ordnung.
Ich fühle mich blendend. Ich glaube, ich habe den Schock
überwunden.«
Die beiden Männer überquerten den Platz, auf dem die
Krieger in kleinen Gruppen zusammensaßen und sich über
Feuern ihre Getränke erhitzten. Vor dem noch erhaltenen Turm
stand eine lange Tafel, an der zehn Terraner, zwei Epsaler und fünf
Ertruser - Solfott eingeschlossen - Platz genommen hatten. Der Führer
der Couldouren wies Frank und Blue gegenüberliegende Plätze
zu. Blue setzte sich neben einen feisten Terraner, der einen großen,
gebratenen Vogel vor sich hatte und ihn gierig verzehrte.
»Sie sind der Sieger dieser Nacht«, erklärte
Solfott wohlwollend und mit einer gewissen Hochachtung, die den
Maruner zu höchster Aufmerksamkeit veranlaßte. Wenn der
Ertruser höflicher zu ihm war und seine Leistung nach außen
hin anerkannte, dann hatte er etwas in der Hinterhand.
»Danke«, entgegnete Frank vorsichtig. »Ohne Ihr
Vertrauen hätte ich meinen Plan nicht verwirklichen können.«
»Ich weiß schon, mit wem ich so etwas machen kann und
mit wem nicht«, erwiderte Solfott plump. Er zwinkerte Frank
jovial zu. »Nehmen Sie sich einen Hey-Vogel. Diese Tiere
schmecken ausgezeichnet.«
»Danke.« Pamo nahm sich eine Keule und etwas von dem
Gemüse, das in Schüsseln angeboten und von den anderen
Männern am Tisch mit offensichtlichem Genuß verzehrt
wurde. Er aß nur das Gemüse. Das Fleisch rührte er
nicht an. Das aber fiel Solfott nicht auf.
»Wollen Sie mir nicht endlich sagen, wer Sie wirklich sind?«
fragte der Ertruser.
»Ein Spion bin ich nicht, wie Sie wohl schon gemerkt haben.
Als solcher hätte ich wohl kaum die Schiffe der Samwaren
zerstört.«
»Das ist klar. Woher kommen Sie?«
Frank Pamo überlegte einige Sekunden, dann antwortete er:
»Ich weiß es nicht. Ich habe keine Erinnerung an meine
Vergangenheit. Ich bin aus den Bergen gekommen, aber was dort ist
oder war, das kann ich nicht sagen.«
»Genau wie bei mir«, bemerkte der feiste Terraner, der
neben Blue saß. »Jeder Mensch wird irgendwann irgendwo
geboren, er hat eine Kindheit und wächst auf. Ich bin dreißig
Jahre alt, aber ich erinnere mich nur an die letzten beiden Jahre.
Diese habe ich in dieser
Gegend hier verbracht. Ich habe immer nur gekämpft. Mehr weiß
ich nicht.«
»Jemand wird dir etwas auf den Kopf geschlagen haben, Bret«,
sagte Solfott spöttisch. Er tippte sich mit dem Zeigefinger an
die Schläfe. »Dabei ist etwas ausgehakt.«
Bret ließ die Keule, von der er gerade abgebissen hatte,
sinken. Das Fett lief ihm über das Kinn herab. Er kaute hastig.
»Das ist eine Verleumdung, Solfott. Du weißt genau,
daß mein Verstand ausgezeichnet funktioniert.
Ich bin ein hervorragender Soldat. Niemand hat michje . . .«
»Du wärest ein noch viel besserer, wenn du nicht so
dick wärest.«
»Dafür kann ich nichts, Solfott. Das
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